CDU-Nachwuchspolitiker will Nationalstolz statt Parallelgesellschaften
Mike Mohring, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, hat in der Jungen Freiheit als Mittel gegen gesellschaftliche Desintegration gefordert, „dem Stolz auf unser Land mehr Raum zu geben“. Es ist nichts neues, daß gesellschaftliche Ausschlüsse, wie sie z.B. durch Hartz 4 und Studiengebühren geschehen, ideologisch gekittet werden sollen — wer real nicht mehr dazu gehört, darf sich so wenigstens Herrn Mohrings Nation zugehörig fühlen. „Es muß erstrebenswert sein, dazuzugehören“, meint Mohring, dies sei ein wesentlicher Beitrag, um die Bildung von Parallelgesellschaften zu verhindern, wobei sicher nicht die Parallelgesellschaften gemeint sind, in denen der christdemokratische Nachwuchspolitiker sich tummelt.
GRÜNE und Linkspartei haben die Äußerungen kritisiert. Die Ministerpräsidentin Lieberknecht — unverständlicher Weise immer noch als Liberale in der CDU gehandelt — hält es dagegen völlig „normal“ und „legitim“, daß Mohring mit einer Zeitung an der Schnittstelle zwischen Rechtsextremismus und Konservatismus schwarzbraune Thesen über nationalen Zusammenhalt bespricht. Die SPD hält sich in der Kritik vornehm zurück — klar, wenn man die nächsten Jahre zusammen regieren will, muss man schon mal den Mund halten, selbst wenn man sich sonst das Engagement gegen Rechts auf die Fahnen schreibt.