Antifa muss man selber machen – Am 12.10. auf in den Antifa-Block in Erfurt


Auf der „Alles muss man selber machen Demo“ am 12. Oktober in Erfurt wird es unterschiedliche thematische Blöcke geben. Diesmal ist auch ein Antifa-Block mit dabei! Lest hier den Aufruf und kommt am Samstag nach Erfurt!

Antifa muss man selber machen!

Am 27. Oktober sind Landtagswahlen in Thüringen. Wir gehen davon aus, dass die AfD, ähnlich wie in Sachsen und Brandenburg, mehr als 20% der abgegebenen Stimmen erhalten wird. Nur ein Grund, warum wir am 12. Oktober – 2 Wochen vor der Landtagswahl – auf der „Alles muss man selber machen“-Demo in Erfurt klare Kante gegen die rassistischen und faschistischen Tendenzen in der Gesellschaft zeigen wollen.

»Wir sind wieder wer«

In weiten Teilen der Bevölkerung ist ein völkisch-nationalistisches und biologistisches Verständnis des Deutsch-Seins verbreitet. Dazu gehören darf, wer christlich (oder zumindest nicht muslimisch oder jüdisch) und weiß ist, Bier zur Bratwurst trinkt sowie 57 Generationen deutsche Vorfahren vorzeigen kann. Wer das nicht kann, wird allenfalls geduldet, wenn er dem Standort nützt. Nicht nur sind rechte Parteien und ihre Wählerschaften auf dem Vormarsch, auch die sogenannte Mitte der Gesellschaft rückt nach rechts, was mit einer zunehmenden autoritären Formierung des Staates einhergeht. Hierzu gehören die Aufrüstung der Polizei und die neuen Polizeigesetze, Repression gegen Antifaschist*innen sowie andere linke Aktivist*innen als auch die zunehmende Einschüchterung aller, die nicht »Ja« zum neuen deutschen Größenwahn sagen. Die Abgrenzung nach Außen geschieht durch Militär, tödliche Außengrenzen und dauerhafte Schikanen gegen Geflüchtete. Migrantische Selbstorganisationen erhalten kaum Gehör. Die öffentliche Wahrnehmung von Geflüchteten ist geprägt durch rassistische Diskurse von Asylmissbrauch, Clan-Kriminalität und gewalttätigen Jugendbanden. Einschüchterung, Einknastung, und Repression werden toleriert bzw. für gut geheißen, weil das Märchen, dass es »uns« besser geht, wenn »die Anderen« schikaniert werden, mittlerweile fast durchgängig geglaubt wird. Weiterlesen

Rede: Wer von Rassismus redet, darf über die Regierung nicht schweigen!


Unser Redebeitrag von der heutigen Demonstration gegen die AfD in Erfurt:

Eine kleine Anfrage im Thüringer Landtag hat ergeben, dass rund um die AfD Demos in Erfurt seit Herbst letzten Jahres 43 rechte Straftaten verübt wurden. Darunter Körperverletzungen, Landfriedensbrüche, Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz und Beleidigungen. Die AfD behauptet, sie hätte damit nichts zu tun. Dabei ist Gewalt immer die logische Konsequenz, wenn gegen Minderheiten gewütet und Rassismus und Nationalismus geschürt werden. Denn wenn ein „Wir“ im Gegensatz zu „den Anderen“ propagiert wird und „die Anderen“ gleichzeitig daran schuld sein sollen, dass es „uns“ nicht gut gehe, dann steht die Vernichtung der Anderen als letzte Konsequenz.

Die Gewalt, die Geflüchtete, Linke und Alternative rund um die AfD-Demos und darüber hinaus zur Zeit zu spüren bekommen, ist ein Vorgeschmack auf das, was kommt, wenn der Rechtsruck und mit ihm die AfD weiter erfolgreich voran schreitet. Darum sind wir heute hier: Um dem etwas entgegenzusetzen.

Gleichzeitig sind AfD und Nazis nur die eine Seite des Misthaufens. Auf der anderen Seite dümpeln die anderen Standortverteidiger*innen, die bürgerlichen Parteien mit den aus ihnen gebildeten Regierungen, die den rassistischen und nationalistischen Dauerzustand verteidigen und weiter ausbauen. Je ein Besipiel auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene:

1. In Thüringen lobt sich die Partei „Die Linke“ mit ihrer rot-rot-grünen Regierungskoalition dafür, vermehrt auf die sogenannte „freiwillige Ausreise“ statt auf Abschiebungen zu setzen. Um das zu erreichen, werden Geflüchtete eingeschüchtert, erpresst und unter Druck gesetzt. Schließlich ist das Ergebnis das Gleiche: Menschen werden gezwungen das Land zu verlassen, die freie Wahl des Wohn- und Lebensorts wird eingeschränkt und damit Träume, Hoffnungen und Wünsche zerstört. Betroffene Familien aus den Balkanstaaten drücken das in einem Statement so aus: „Seit Monaten werden wir provoziert und uns wird das Leben schwer gemacht, damit wir aufgeben und unterschreiben. Das zerstört ganze Familien und viele von uns werden stressbedingt krank.“

2. In dem auf Bundesebene im Juli verabschiedeten „Integrationsgesetz“ stecken erneut einige Asylrechtsverschärfungen. Das Gesetzespaket beinhaltet unter anderem die Kürzung des Existenzminimums, bietet Sanktionsmöglichkeiten ala Hartz 4 und Wohnsitzauflagen, die sogar bis 01.01. diesen Jahres rückwirkend durchgesetzt werden sollen. Ähnlich wie weitere rassistische Gesetze setzt es Geflüchtete in eine Bringschuld und hätte besser „Desintegrationsgesetz“ heißen sollen.

3. Die EU-Kommission plant gerade eine massive Verschärfung der Dublin-Verordnung. Grundlegend besagt diese, dass das EU-Land für ein Asylverfahren verantwortlich ist, in dem der oder die Geflüchtete das erste mal registriert wurde. Damit können EU-Länder Geflüchtete wieder in das Erstaufnahmeland abschieben. Die dafür vorgesehene Frist soll abgeschafft werden mit der Dublinabschiebungen bisher verhindert werden konnten. Das Verhindern von Dublinabschiebungen soll damit unmöglich gemacht werden. Weiterhin soll das Recht auf Familienzusammenführung ausgehebelt und die Abschiebung von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten ermöglicht werden.

Rassistische und nationalistische Gesetze sind allgegenwärtig und machen ein gutes und selbstbestimmtes Leben unmöglich. Auch ohne AfD wird abgeschoben und verharmlost, werden unmenschliche Verhältnisse aufrechterhalten und weiter ausgebaut. Auch deswegen sind wir hier: um Einspruch zu erheben und deutlich zu machen, dass wir diesen Normalzustand niemals hinnehmen werden.

Dem Kapitalismus und seiner auf Verwertungslogik und Konkurrenz basierenden Vergesellschaftung, welche zwangsläufig Widerlichkeiten wie Krieg, Elend und Vertreibung produziert, erteilen wir eine klare Absage. Dieser steht einem Leben, welches die Bedürfnisse der Einzelnen und die Freiheit aller zur Bedingung macht, entgegen.

Dass wir unsere gemeinsam mit Freundinnen und Freunden gestartete Kampagne gegen die AfD und den rassistischen Normalzustand unter das Motto „Grenzen abschaffen!“ gestellt haben, meinen wir absolut ernst. Unser Ziel ist eine Welt, in der Menschen nicht mehr durch Striche auf der Landkarte voneinander getrennt werden. Und somit auch eine Welt ohne rassistische Sondergesetze, ohne AfD und ohne Nazis. Darum sind wir heute hier: Um für eine Welt zu streiten, in der ein gutes Leben für alle möglich ist!

Über 300 Menschen demonstrieren für Kobanê und Shengal

Zum internationalen Aktionstag zur Solidarität mit Kobanê und dem andauernden Widerstand gegen den Angriff des IS am 1. November demonstrierten kraftvoll und lautstark über 300 Menschen in Erfurt. Es war die bisher größte und entschlossenste Demonstration, die vor allem auf den auszehrenden Widerstand der Kurd*innen in der belagerten Stadt Kobanê hinwies, aber auch auf die Not der eingeschlossenen, geflüchteten Yesiden im irakischen Shengal-Gebirge. Weiterlesen

Soziale Revolution statt autoritärer Krisenbewältigung

broschuere Die Broschüre Dokumentation der Veranstaltungsreihe und Nachttanzdemo Soziale Revolution statt autoritärer Krisenbewältigung ist ab sofort umsonst im Veto erhältlich. Die Broschüre dokumentiert Ergebnisse der Veranstaltungsreihe sowie Aufrufe, Redebeiträge und Reaktionen der Nachttanzdemonstation Soziale Revolution statt autoritärer Krisenbewältigung .

Ziel der Veranstaltungsreihe und Nachttanzdemonstration im April 2013 war es, sich dem Verhältnis von Kapitalismus und Krise aus verschiedenen Perspektiven anzunähern. Die Broschüre soll als Grundlage für weitere Verständigungsprozesse und Diskussionen dienen. So soll diese lokale Auseinandersetzung um das Verhältnis von Krise und Kapitalismus einen Anfangs- und keinen Endpunkt markieren.

Die PDF-Version der Broschüre findet ihr hier.

Neue Zeitung erschienen: Lirabelle #1


Aus dem Editorial:

[…] Unsere Lirabelle ist ein linkes Zeitungsprojek, das sich thematisch mit Fragen beschäftigt, die zumeist einen regionalen Bezug aufweisen, inhaltlich aber durchaus auf ‘s Ganze gehen sollen. Das Projekt ist von und für Menschen gedacht, die sich für praktische Gesellschaftskritik bzw. gesellschaftskritische Praxis interessieren – in der gebotenen Breite und Vielfalt. […]

Auch wir haben uns mit einem kleinen Text beteiligt in dem wir zu einem Treffen einladen, auf dem erste Absprachen für einen Aktionstag zur Unterstützung eines europäischen Generalstreik im Herbst oder Winter getroffen werden sollen. Der Text kann auf der Seite der Lirabelle auch online gelesen werden. Das Diskussionspapier mit dem zur Unterstützung eines europäischen Generalstreik aufgerufen wird gibt es unter strikem31.blogsport.eu.

Die Lirabelle gibts es selbstverständlich im veto oder online unter lirabelle.blogsport.eu.

Kapitalismus tötet – Kampf dem Kapitalismus!


Ein Aufruf zur Demonstration „<a href="Lasst’t krachen! Soziale Revolution statt autoritärer Krisenbewältigung!“ am 30.4.2013 in Erfurt von Einzelpersonen aus dem Infoladen Sabotnik, 16.4.2013

Rosemarie Fliess ist tot. Sie starb am 11. April 2013 in Berlin, zwei Tage nachdem sie wegen Mietschulden aus ihrer Wohnung geworfen wurde. Dass der Kapitalismus Opfer fordert, ist nichts neues. In Spanien und Griechenland sind Selbstmorde von Krisenopfern fast schon Alltag, weltweit verhungert alle drei Sekunden ein Mensch. Dass Kapitalismus arm und krank macht, ist im System angelegt – schließlich geht es im Kern nicht darum, Bedürfnisse zu befriedigen, sondern das Profitkarussell am Laufen zu halten. Wie die Krisendynamik im Einzelnen aussieht, ist allerdings eine Frage von Kämpfen. Weiterlesen

Flugblatt: Krieg beginnt hier.


Den Ausbau des Erfurter Bundeswehrstützpunktes, von dem aus nun die Bundesweite Kriegslogistik koordiniert wird, und eine ganze Reihe Propaganda- und Werbeveranstaltungen der Bundeswehr nahmen die Gruppen LiSE, die Flüchtlingsinitiative Erfurt und der Infoladen Sabotnik, gemeinsam mit zahlreichen Einzelpersonen zum Anlass, ein kritisches Flugblatt zum Thema zu veröffentlichen. Verteilt wurde der Text bisher auf verschiedenen Aktionen. Im folgenden dokumentieren wir das Flugblatt:

Kriegslogistik nicht willkommen

Was passiert in Erfurt?
Anfang Januar 2013 eröffnete die Bundeswehr ein neues Logistikzentrum in Erfurt. Dieses präsentiert sich am 16. Januar durch einen Aufstellungsappell in der Löberfeld-Kaserne. Zukünftig soll durch das Logistikkommando von Erfurt aus die Versorgung der deutschen Soldaten im In- und Ausland gesteuert werden, unter anderem gehört dazu die Rückholung des deutschen Materials aus Afghanistan. Der Aufgabenbereich des Logistikzentrums ist integraler Bestandteil der Bundeswehr und durch die Vorbereitung und Koordinierung ebenso konkret an der Ausführung militärischer Operationen Deutschlands beteiligt, wie die Streitkräfte in den Einsatzge bieten.

Von offizieller Seite ist in Erfurt die Freude darüber groß; steht die Stadt schließlich als Gewinner der Bundeswehr-Reformen da. »Für die Stadt ist die Entscheidung der Bundeswehr von großer Bedeutung – sowohl für die hiesige Wirtschaft als auch für das Leben in der Stadt allgemein. Der Standort wird wachsen. Viele Soldaten werden mit ihren Familien nach Erfurt ziehen. Das ist gut für die Stadt«, kommentiert Oberbürgermeister Bausewein (Thüringer Allgemeine, 15.11.12). Weiterlesen

AG17: Do not join Gesichtsbuch!

Die AG17 hat eine Kritik an der Nutzung von Facebook innerhalb linker Strukturen veröffentlicht auf die wir an dieser Stelle hinweisen möchten:

Do not join Gesichtsbuch!

Kritik an Facebook-Nutzung durch linke Strukturen

Neulich beim Plenum: Es gab bei uns Überlegungen, wie Leute besser mit linker Kritik erreicht werden könnten. Dies und das wurde überlegt, Flyer wurden besprochen, bis auf einmal jemand mit “facebook” aufwartete. Eine heftige Diskussion entspann sich über Sinn und Unsinn eines Facebook-Accounts. Ein Argument für Facebook war, dass dort bereits Antifa-Gruppen vertreten sind und sowieso fast jede*r Facebook nutzt. Auch gab es in unserem Umfeld schon Bemerkungen, dass man nur noch über Facebook von Veranstaltungen erfährt. Einige, die sich mit dem Thema Datenschutz und Privatsphäre bereits auseinandergesetzt haben, sehen genau hierin ein Problem. Dazu muss näher beleuchtet werden, wem sich hier Teile der linken (Gegen)-Öffentlichkeit anvertrauen.

Weiterlesen bei der AG17.

Sarrazin … sus artık! shut up! 3АТКНИ СВОЮ ГЛОТКУ! Ferme-la! Halt’s Maul!

Sarrazin, halts Maul„Sarrazin, halt’s Maul“ fordert auf koreanisch, japanisch, russisch, englisch, deutsch, türkisch und französisch ein Flugblatt, dass sich gegen die Lesung mit Sarrazin am 9. Mai in Erfurt richtet.

Ein Bündnis von zahlreichen Gruppen und Einzelpersonen hatte bereits vor einiger Zeit die Absage der Lesung gefordert. Der Veranstalter Wolfgang Staub lehnte dies ab, obwohl er Thilos Thesen für „banal bis wirr“ hält — aber mit sowas kann man im DASDIE-Brettl, wo auch mal Ufos gesucht werden oder abgehalfterte Komiker sexistische Witze im Sekundentakt erzählen, gutes Geld verdienen.

Das mehrsprachige Flugblatt mobilisiert zu der Gegenkundgebung am 9. Mai ab 18 Uhr vor der alten Oper. Es ist aber auch entstanden, um den Migrant_innen in Erfurt zu zeigen, dass nicht alle weiß/deutschen1 Erfurter_innen das rassistische und chauvinistische Weltbild von „Deutschland schafft sich ab“ teilen.

Wer das Flugblatt ausdrucken und verteilen möchte, findet es hier (1,4MB A4 PDF).

  1. Wieso „weiß/deutsch“? – Begründung hier [zurück]

Kleines, mittleres und großes Krisenkompedium

Die Veranstaltung „Krisentheorie und Krisenprotest“ am vergangenen Dienstag sollte vermitteln, wie sich die aktuelle Krisendynamik aus den Grundkategorien des Kaptialismus erklären lässt. Die Veranstaltung war gut besucht, die Rückmeldungen gemischt. Bemängelt wurde vor allem, dass der Versuch, die Welt in einer Stunde zu erklären, sehr schwer zu verstehen war. Um allen die Möglichkeit zu geben, sich ausführlicher mit den theoretischen Grundlagen der wertkritischen Krisentheorie auseinanderzusetzen, stellen wir hier den Vortragstext von Christian Höner online: Wir sind die Krise

Als Grundlage für die Krisentheorie empfiehlt sich eine Einführung in die Kategorien, die begrifflich bei Marx vor der Krise liegen: Arbeit, Wert und Ware. Dazu gibt es vom selben Autor den folgenden, nur wenige Seiten langen Text aus einer älteren Ausgabe der Streifzüge: Was ist der Wert?

Für eine ausführlichere Auseinandersetzung mit der wertkritischen Krisendeutung empfehlen wir das gerade beim Unrast-Verlag erschienene Buch Die große Entwertung. Wie üblich bei Beiträgen der wertkritischen Gruppe Krisis beginnt das Buch mit eine ausführlichen Darstellung der Grundkategorien — das, was der oben genannte Streifzüge-Text im Schnelldurchlauf darlegt, wird im ersten Drittel des Buches ausführlich und gut verständlich dargelegt. Mensch erfährt, wieso der Kapitalismus ein grundsätzlich krisenhaftes System ist, warum der Arbeitslohn nicht „ungerecht“ ist und warum die Krise kein punktuelles Ereignis, sondern ein Prozess ist, der sich aus der im Kapitalverhältnis angelegten Steigerung der Produktivität automatisch ergibt.

Der zweite Teil des Buches beginnt mit unnötiger Polemik gegenüber anderen Kapitalismuskritiker_innen, um schließlich darzulegen, wie sich Finanztitel wie Kredite und Aktien wertkritisch verstehen lassen: „Mit der Kreation und dem Verkauf von Finanztiteln wird der künftige realökonomische Reichtum [..] vorab in eine Ware verwandelt.“ Dieses „fiktive Kapital“ kann eine Weile dazu dienen, eine kriselnde Wirtschaft zu stabilisieren. Stellt sich allerdings heraus, dass der erwartete realökonomische Reichtum ausbleibt, schlägt die am Anfang der Geschichte stehende Krisenhaftigkeit mit doppelter Wucht durch.

Das dritte Kapitel widmet sich einem von der Wertkritik (wie überhaupt von den meisten Theoretiker_innen) oft vernachlässigtem Thema, nämlich dem konkreten historischen Krisenablauf. Hier wird geschildert, wie die vorher theoretisch dargelegten Prozesse tatsächlich abgelaufen sind. Auch wenn eher kämpferisch orientierte Marxist_innen wie Wildcat nach wie vor näher an den realen Krisenabläufen dran sind, zeigt „Die große Entwertung“, dass die Wertkritik sich nicht nur damit beschäftigt, „lustige Theorie jenseits der Realität“ (SoZ über Krisis) zu produzieren, sondern sich bemüht, den schwierigen Verknüpfungen zwischen dem Elfenbeinturm der abgefahrenen Theorie und den unübersichtlichen realwirtschaftlichen Vorgängen nachzugehen.

„Die große Entwertung“ ist ausleihbar im Infoladen unter der Signatur PAM 92.

Flugblatt: Rassismus bekämpfen!

Flugblatt: Rassismus bekämpfen!
Rechtsterrorismus hat eine lange Tradition in Deutschland. Die Mordtaten des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrundes“ sind dabei ein weiterer Höhepunkt. Neun Menschen, die den Tätern nicht deutsch genug aussahen, wurden hingerichtet. Das Motiv: Rassismus. Wir nehmen diesen Umstand zum Anlass um Rassismus auf die Tagesordnung zu setzen. Nazis sollten nicht länger ungehindert agieren können. Wir wollen nicht weiter wegschauen wenn uns Rassismus im Alltag, auf der Straße, in der Schule, im Supermarkt oder wo auch immer begegnet.

Nazis morden
Nicht nur als Terrorzelle, strategisch gezielt und geplant, töten Nazis Menschen die nicht in ihr braunes Weltbild passen. Laut „Mut gegen rechte Gewalt“ starben seit der Wiedervereinigung mindestens 182 Menschen durch rechte Gewalt. Den Taten vorausgegangen sind unzählige rechte Veranstaltungen, Demonstrationen und Aktionen die die Täter besuchten oder an denen sie beteiligt waren. Menschenverachtender Rassismus und Sozialdarwinismus gehören dort zum guten Ton.
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Rassismus ist nicht diskutabel – Sarrazin absagen!

Sarrazin halts Maul!Am 9. Mai soll Thilo Sarrazin aus seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ im Dasdie Brettl in Erfurt lesen. Um dies zu verhindern hat sich das Bündnis „Sarrazin absagen“ gegründet welches den Betreiber des Dasdies, Wolfgang Staub, dazu auffordert die Lesung abzusagen. In zwei Zeitungsartikeln von TLZ und TA kommt Staub nun zu Wort. Er will einen „sachlichen Diskurs“ ermöglichen und hält eine öffentliche Lesung mit dem rassisten Sarrazin für „demokratisch“. Ein Dr. Andreas Lindner fordert die „selbsternannten Zensoren“ (gemeint ist das Bündnis „Sarrazin absagen“) gar zur lektüre des Grundgesetzes auf.
Doch Rassismus ist nicht diskutabel. Und wer rassistischen, sozial-chauvinistischen und biologistischen Positionen ein Podium bietet beteiligt sich an der Verbreitung von Menschenverachtenden Einstellungen.

Hier die Pressemitteilung des Bündnissen:

Dass eine Woche vor dem durch ein Bündnis geplanten Veröffentlichungstermin ein Offener Brief zur angesetzten Sarrazin-Lesung in Erfurt in den Medien kursiert, ist in den engen sozialen Kontexten einer Stadt wie Erfurt nicht verwunderlich. Das Bündnis „Sarrazin Absagen“ wird wie vorgesehen noch bis zum 29. Februar weitere UnterstützerInnen des Offenen Briefes und der Aufforderung an Herrn Staub zur Absage der Sarrazin-Lesung sammeln und danach offiziell Herrn Staub und der Presse den Offenen Brief mit der Liste der UnterzeichnerInnen übergeben. “Dann stehen wir jedoch für ein – (gern auch öffentliches) – Gespräch mit Herrn Staub zur Verfügung. Wir bleiben deshalb bei unserem Zeitplan, damit möglichst viele Personen und Institutionen die Möglichkeit bekommen, sich der Forderung anzuschließen. Zudem haben die heutigen Veröffentlichungen für weitere UnterstützerInnen gesorgt. Diese sollen ebenso die Möglichkeit erhalten, mit ihrem Namen unter dem Offenen Brief an Herrn Staub aufgeführt zu sein”, betont eine Sprecherin des Bündnisses.
Das Bündnis verwahrt sich aber bereits jetzt entschieden gegen die Verleumdung, sie seien “selbsternannte Zensoren in Sachen der Sarrazin-Lesung” und achteten die im Grundgesetz verbriefte Meinungsfreiheit nicht, wie ein Dr. Andreas Lindner dem Bündnis öffentlich vorwirft. Zur Richtigstellung: Das Bündnis fordert gerade kein staatliches Verbot der Lesung oder des Buches. Das Bündnis wendet sich aber an einen privaten Veranstaltungsbetreiber mit der Aufforderung, einer Meinung, die im Kern rassistisch und biologistisch ist, nicht ein Podium und ein Publikum zu verschaffen. Damit manifestiert und befördert er einen gesellschaftlich verbreiteten Rassismus und verdient zudem damit noch Geld.

Rassistische Positionen sind nicht diskussionswürdig und ihnen darf kein zusätzliches Forum geboten werden. Es geht darum, Menschen vor Beleidigungen und verbalen Diskriminierungen durch Sarrazin und seine Anhänger zu schützen. Und nicht zuletzt ist es eine Mär, Thilo Sarrazin sei zu einer sachlichen Diskussion bereit. Zahlreiche Veranstaltungen mit ihm (wie zum Beispiel die Diskussion in der Münchener Reithalle im September 2010) haben dies widerlegt.

Weitere Infos: Website des Bündnis „Sarrazin absagen“, TLZ-Artikel, TA-Artikel

Die Antifaschistische Linke Berlin zu NSU, NPD und Innenministerium

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»Im türkischen Milieu stößt man bei den Ermittlungen auf eisernes Schweigen« oder: Der ganz normale Rassismus

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