Von der Antifa lernen heißt siegen lernen
Die Botschaft der Antifa an die Mitte war in den letzten Monaten oft: „Macht euren Scheiß alleine“. Den Bürgerbündnissen wurde vorgeworfen, daß sie hierarchisch funktionieren, mit ihrer Massenorientierung ein Neues Deutsches Gemeinschaftsgefühl pflegen und weitgehend auf inhaltliche Standarts verzichten.
Daß zumindest letzteres nicht stimmt, haben die Bürgerbündnisse jetzt bewiesen, indem sie ihre Beteiligung an der Erstellung eines Thüringer Landesprogramms gegen Rechtsextremismus zurückgezogen haben. In ihrer Erklärung kritisieren sie, daß der Prozess der Programmerstellung intransparent verlaufen sei und noch nicht einmal demokratischen Mindeststandarts genügt habe. Der bisherige Entwurf stütze sich in seiner Analyse allein auf die Erkenntnisse der Verfassungsschutzes, weiter würde die Arbeit der Bürgerbündnisse im Entwurf nicht genug genug gewürdigt und es sei keine wissenschaftliche Evaluation von Außen vorsehen. Abschließend heist es, es sei ein Fehler, sich auf die Extremismustheorie zu stützen und damit antifaschistisches und zivilgesellschaftliches Engagement unter Verdacht zu stellen.
Die Botschaft „Macht euren Scheiß alleine“ haben die Bürgerbündnisse damit an die Landesregierung weitergegeben. Wie die Antifaschistische Bündnisarbeit in Thüringen weitergeht, ist offen. Der 20. antifaschistische/antirassistische Ratschlag in Saalfeld am 6.11.2010 ist eine gute Gelegenheit, darüber weiter zu diskutieren.