Neue alte Pannen beim Thüringer Verfassungsschutz
„Einen kleinen Einblick in die skurrile Welt des Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz“ verspricht ein Blog unter der Adresse http://roewer.wordpress.com/. Zu lesen gibt es dort Auszüge aus den Monatsberichten des Thüringer VS. Die Dokumente aus dem Jahr 1998 dokumentieren eindrucksvoll die Sorglosigkeit, mit der das Landesamt damals mit Nazis umgegangen ist: Dass eine rechtsextreme Demo ohne Gegenaktivitäten abläuft, nimmt der damaligen VS-Präsident Helmut Roewer erleichtert zur Kenntnis. Mehrmals zieht er auf eigene Faust los, um durch Recherchen zu belegen, dass Naziaktivitäten in Thüringen nur durch hysterische AntifaschistInnen („linksextremistischer Politclowns“) oder eine sensationsgeile Presse („die Satirezeitung Freches Wort“) herbeigeredet wurden. Die größte Fehleinschätzung unterläuft dem Landesamt in Bezug auf eine Explosion, bei der sich ein Jenaer Neonazi am 28.9.1998 selbst in die Luft sprengte. Der Nachrichtendienst kommt zu dem Schluss: „Ein gefährlicher Spinner. [..] Eine Verbindung nach rechts ergibt sich nicht.“