Wenn Deutschland rausfliegt, kriegen Undeutsche was ab.
Etwas verspätet weisen wir darauf hin, dass das veto am Abend nach dem Ausscheiden der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft von bisher Unbekannten angegriffen wurde. Mit einem schweren Gegenstand wurde eine Glasscheibe der Eingangstür zum Splittern gebracht. Ein größeres Loch entstand glücklicherweise nicht, ebenso wurde niemand verletzt.
Wir können dazu gemeinsam mit dem veto-Plenum nur festhalten, dass wir uns durch solche Angriffe nicht einschüchtern lassen. Wir vermuten, dass es sich um einen Angriff aus der rechten Szene handelt. In Erfurt kommt es immer wieder zu Übergriffen auf Migrant_innen, Alternative und Linke. Auch sich als antifaschistisch verstehende Projekte wie das „Filler“ und das Jugendbüro „RedRoxx“ wurden schon des öfteren Ziel rechter Angriffe. Zuletzt wurden alternative Jugendliche während einer Fussball-Übertratung im Stadtgarten angegriffen, eine Veranstaltung des Kunsthauses durch Nazis gestört und BesucherInnen einer Geburtstagsfeier des auch am „veto“ beteiligten Bildungskollektiv Biko auf dem Heimweg von rechten Hooligans angegriffen. MigrantInnen berichten, dass für sie Straßenbahnen in Erfurt nachts für sie nicht sicher sind.
Eine Sprecherin des veto erklärt in einer PM zum Angriff: „Es ist vielleicht auch kein Zufall, dass der Angriff nach dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft aus der Fußballeuropameisterschaft der Männer geschah. Im veto wurde immer wieder Nationalismus und Patriotismus kritisiert und auf deren Gefährlichkeit hingewiesen.“ Demnach sei es auch nicht verwunderlich wenn ausgelebter Nationalismus auch in Erfurt zu Gewalttätigkeiten führe. In der besagten Nacht kam es in mehreren deutschen Städten zu rassistisch und nationalistisch motivierten Ausschreitungen.