Widerstand gegen rassistische Schikane revisited: Umtausch von Bezahlkarten-Guthaben in Erfurt
Wie zuletzt in den 2000er-Jahren erhalten Geflüchtete in Thüringen in bestimmten Landkreisen und unter bestimmten Bedingungen wieder kein Bargeld. Stattdessen müssen sie mit einer Bezahlkarte zahlen. Sinn und Zeck der Maßnahme ist, Geflüchtete zu schikanieren und den rassistischen Fantasien der gesellschaftlichen Rechten gerecht zu werden. Zum Glück gibt es wieder Aktivist*innen, diesmal bei der Seebrücke Erfurt, die dagegen vorgehen:
Um […] das System zu unterwandern, unsere betroffenen Freund*innen zu unterstützen und diese Ungerechtigkeit schnellstmöglich abzuschaffen, laden wir euch zur Soli-Tauschaktion ein: In den Wechselstuben könnt ihr euer Bargeld gegen Gutscheinkarten im Wert von jeweils 50 Euro von REWE, ALDI, LIDL & Co. tauschen und damit dann Eure Einkäufe bestreiten. Wir unterstützen damit Personen aus den genannten Landkreisen.
Wechselstuben in Erfurt
Universal Drogerie
Webergasse 25, 99084 Erfurt
Montag, Donnerstag, Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr
Freitag und Samstag von 10:00 bis 22:00 UhrNilo’s Cafe
Kreuzgasse 3, 99084 Erfurt
Montag bis Freitag von 8:30 bis 20:00 Uhr
Samstag und Sonntag von 9:00 bis 20:00 Uhr
Wechselstuben in Jena
CT-Spätis Süd und Ost
Westbahnhofstraße 4, 07745 Jena und
Karl-Liebknecht-Straße 12, 07749 Jena
Montag bis Samstag von 13:00 bis 0:00 Uhr
Sonntag von 11:00 bis 22:30 Uhr
Gemeinsam solidarisch gegen die rassistische Praxis der Bezahlkarte!
Zurück geschaut kann man sagen: Schon in den 1990er- und den 2000er-Jahren haben Geflüchteten in Erfurt Gutscheine erhalten. Irgendwann in den 2000er-Jahren wurde die rassistische Praxis abgeschafft, auch wegen des breit getragenen und langfristigen Widerstands, den u.A. die folgenden Plakate dokumentieren: