1. Mai 2017 Gera/ Halle /Erfurt

Am Montag, den 1. Mai, bleibt der Infoladen im Veto geschlossen! .

Am Montag ist wieder 1. Mai. Wie schon im Beitrag vorher beschrieben, demonstrieren am „Tag der Arbeit“ nicht nur die Bürgis von Gewerkschaft und sich als links verstehende Parteien, sondern auch Nazis und Rechte für eine „bessere Arbeit“.
Nazis und Rechte stören geht an jedem Tag, also seid dabei:

Gera
Unter „Das Hinterland aufwühlen! Den III. Weg stoppen“ rufen Genoss*innen aus Gera auf, dem Aufmarsch der Nazis etwas entgegenzusetzen.
10 Uhr ist Treffpunkt am Hauptbahnhof in Gera.

Wir wollen gemeinsam mit euch und vielen nach Gera fahren, deshalb wird bald ein Zugtreffpunkt hier gebloggt. Mehr zu Gera findet ihr auf http://geraaufwuehlen.blogsport.de

Halle
In Halle hat sich „Die Rechte“ angekündigt. #nicetobeatyou (Twitter) ruft zu dezentralen Störaktionen gegen die Nazidemo auf. Unter https://nicetobeatyou.wordpress.com/ gibt es mehr Infos.

Erfurt
Die AfD will unter den Motto „Sozial ohne rot zu werden“ in Erfurt auf die Straße gehen. Ihre Route soll von der Thüringenhalle zum Landtag gehen.

Egal wo, seid lautstark und kraftvoll! Und: passt auf euch und andere Genoss*innen auf!

Film über rassistische Kontinuitäten bis 2. Mai bei Arte und ab 4. Mai in Erfurt

In der Arte-Mediathek (hier) ist noch bis zum 2. Mai der Film ‚I am not your negro‘ zu sehen. Entlang eines unveröffentlichten Manuskripts des Schriftstellers und Aktivisten James Baldwin rekonstruiert die Dokumentation die Geschichte des Rassismus in den USA. Zahlreiche Archivaufnahmen zeigen überaus eindringlich rassistische Kontinuitäten von den Baumwollfeldern des Südens bis nach Ferguson, aber auch den beeindruckenden Widerstand auf vielen Ebenen.

Wer in dem Film den Beweis dafür sucht, wie schlimm die USA ist, sollte darüber nachdenken, wieso es einen entpsrechenden Film über den deutschen Rassismus — von den Kolonien bis nach Schneeberg und Clausnitz — nicht gibt und wo eigentlich der breite gesellschaftliche Widerstand gegen die rassistische Normalität hierzulande bleibt.

Ab den 4.5. ist der Film auch im Kinoklub am Hirschlachufer zu sehen.

Abschließend sei nochmal darauf hingewiesen, wie beeindruckend und damit auch bedrückend der Film ist. Trotzdem (oder auch gerade deswegen) ist er sehr sehenswert.

Auf zum revolutionären 1. Mai — gegen Arbeit und Kapitalismus!

Gegen die Arbeit - schon 1931

Am 1. Mai streiten sich traditionell Arbeitsfetischist_innen aller Couleur darum, wer am besten die Arbeit verteidigt. Nazis wollen Arbeit nur für Deutsche und werfen gleichzeitig Migrant_innen vor, dass sie nicht arbeiten gehen. Gewerkschaften wedeln ein bisschen mit dem Internationalismus und verteidigen gleichzeitig mit Arbeitgeberverbänden den Standort. Und die traditionelle Linke will immer noch die Arbeit vom Kapital befreien, damit sich dann endlich alle für die Gemeinschaft kaputt rackern und nicht für den Kapitalisten. Und eigentlich sind sich alle einig: Egal, was und unter welchen Bedingungen produziert wird: Hauptsache Arbeit…

Dagegen wollen wir mal wieder festhalten, dass an dieser bekloppten Arbeit wenig zu retten ist. Zwar ist Arbeit ist im Kapitalismus die Art und Weise, an die Mittel kommt, um an Gesellschaft teilhaben zu können. Und wenn man schon arbeiten muss, dann lieber mit Mindeslohn und Betriebsrat als ohne. Aber auf lange Sicht geht es darum, die Zeit, die wir mit Arbeit verplempern, möglichst klein zu machen und dadurch Zeit für Müßiggang zu schaffen. Schon jetzt wäre es möglich, jede Menge Leid zu vermeiden, wenn die bedingungslose Orientierung der Gesellschaft an der Arbeit bestreikt würde. Ein erster Schritt wäre es, konsequent blau zu machen, wenn eine Arbeit schädlich für die Menschen, die sie tun, Andere oder die Umwelt ist. Sodenn könnte der ganze Sektor, der nur dafür da ist, Leute in Arbeit zu zwingen, dauerhaft in Urlaub gehen — die meisten Erwerbslosen wären sowieso besser dran, wenn sie das Geld, dass für ihre Verwaltung und für sinnlose Arbeitssimulationsmaßnahmen ausgegeben wird, einfach auf die Hand bekämen. Und was man mit der freiwerdenden Produktivität ohne Arge, Panzer und Reallife Center alles anstellen könnte …

Leider ist das alles utopisch, weil im Moment noch alle darauf eingeschworen sind, den Fetisch Arbeit zu verteidigen. Deswegen wollen wir am Vorabend des Kampftags der Arbeiterklasse daran erinnern, wofür und wogegen die Klasse in ihren besseren Momenten gekämpft hat: Gegen das Zwangsinstrument Arbeit und für ein gutes Leben für Alle!

Mini-Veranstaltungsreihe im veto: Back to the basics – Grundlagen linker Gesellschaftskritik

Im veto findet diese Woche der erste Teil einer zweiteiligen Veranstaltungsreihe statt:

Workshop: Einführung in die Kapitalismuskritik
20.04.17 | 17.30 bis 20.30 Uhr | mit Franzi

Jeden Tag arbeiten gehen oder für Schule und Uni schuften, mit der Perspektive, seine*ihre Arbeitskraft zu verkaufen, weil man ohne Arbeit noch beschissener dran ist. Hungernöte und unfassbares Elend in der kapitalistischen Peripherie; in den Zentren des Kapitalismus erfrieren Menschen vor leerstehenden Wohnungen. In diesem Workshop wollen wir uns damit auseinandersetzen, wie die gegenwärtige Einrichtung der Ökonomie damit zusammen hängt. Dafür wollen wir uns anschauen, was Karl Marx als eben jenen analysiert und worin er das Problem dieser Gesellschaft sieht. Der Workshop ist für Einsteiger*innen gedacht und soll einen groben Überblick geben.

Vortrag: Staatskritik heute
11.05.17 | 18.30 Uhr | mit den Freunden und Freundinnen der klassenlosen Gesellschaft

Befreiung durch oder gegen den Staat? An der alten Frage scheiden sich bis heute die linken Geister. Den Staatssozialismus des Ostblocks wollen allenfalls DKP-Dinosaurier zurück. Hoffnungen in Linksregierungen, die Reformen gegen den »Neoliberalismus« durchführen und Basisbewegungen größere Spielräume verschaffen sollen, sind umso verbreiteter. Wenn das nicht klappt, waren widrige Umstände schuld: Beim nächsten Mal wird alles anders. Gegen solche Vorstellungen werden die Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft (Berlin) Grundzüge der materialistischen Staatskritik skizzieren und sie auf die aktuelle Situation beziehen.

Info- und Mobiveranstaltungen: Naziaufmärsche am 1. Mai

Wie in jedem Jahr versuchen Nazis aller Couleur den 1. Mai für sich zu vereinnahmen und planen diesmal gleich zwei größere Aufmärsche ganz in der Nähe. Der eine soll in Halle stattfinden, getragen von der Partei „Die Rechte“ und „autonomen Nationalisten“, der zweite in Gera, organisiert von der Splitterpartei „Der III. Weg“. Gegen beide Aufmärsche wird von aktiven Antifaschist*innen fleißig mobilisiert. Über die Hintergründe und geplanten Gegenaktionen informieren euch zwei Infoveranstaltungen die in den nächsten Tagen im veto in Erfurt stattfinden.

Donnerstag, 13. April, 19 Uhr, veto
Nazidemo in Halle? Nice to beat you!

Info und Mobiveranstaltung gegen den Naziaufmarsch am 1. Mai in Halle.

Freitag, 21. April, 19 Uhr, veto
Antifa bleibt Landarbeit

Info- und Mobiveranstaltung gegen den Naziaufmarsch am 1. Mai in Gera

Egal wo: Nazis entgegentreten!

Eröffnung und neue Öffnungszeiten!

Am kommenden Samstag, den 8. April, ist es soweit: Das VETO wird eröffnet und zugleich feiern das Stattschloß als auch Radical Print Geburtstag! Wir gratulieren und feiern mit!
Ab 15 Uhr gibt es ein vielgestaltiges Programm. Nähere Infos dazu findet ihr [hier]. Neben Musik, Verköstigung mit Küfa*, Cocktails und Zuckerwatte können Interessierte den neuen Infoladen-Raum kennenlernen. Bis Samstag wird der Raum noch einen Feinschliff erhalten, sodass dann wieder ausgiebig in aktuellen Zeitschriften und unserer Bibliothek gestöbert werden kann. Wer sich für linke Bewegungsgeschichte in Thüringen interessiert, kann im Archiv fündig werden.

Noch besser ist, dass wir ab Montag, den 10. April, wieder regelmäßige Öffnungszeiten anbieten können. Jeden Montag von 16 bis 18 Uhr könnt ihr auf Kaffee, Limo oder Bierchen vorbeischauen. Aktuelle Flyer und Infos sind selbstverständlich auch am Start.

PS: Seit neuestem könnt ihr auch eure alten Bandshirts für den guten Zweck spenden. Die Rote Hilfe Ortsgruppe Erfurt sammelt im VETO für den Verein Second Bandshirt, welcher die Shirts sortiert und online wieder verkauft. Die Spendenbox freut sich auf Futter.