24.8.: Angriffe gegen CSD-Teilnehmende

Wie nun bereits die Seebrücke Erfurt auf Facebook und der CSD Erfurt (PM 25.8., Fazit 28.8.) in Stellungnahmen und Berichten dargestellt haben, gab es am vergangenen Samstag, den 24.8., in Erfurt am Ende der Bahnhofstraße kurz vor dem Anger einen Angriff auf Teilnehmende des Christopher Street Day.

Auch im FB-Post einer Ordnerin des CSD wird Bezug auf den Junggesellenabschied genommen, aus dem heraus homofeindliche Beschimpfungen und scheinbar der erste tätliche Angriff – weil zeitlich vorausgehend – heraus erfolgte. Ob es weitere Betroffene gibt, ist bisher nicht bekannt – aber möglich und dass ist das traurige.

Wer sich nicht nur die Bilder vom rechten Junggesellenabschied anschauen will, findet eine bunte Auswahl an Impressionen zur großen CSD-Parade in Erfurt [hier], denn die war großartig!

Unteilbar in Dresden, CSD in Erfurt und Antifa in Eisenach – ein durchwachsenes Demowochenende

40.000 in Dresden bei »Unteilbar«, 3.000 beim Erfurter CSD, 60 bei einer antifaschistischen Kundgebung in Eisenach – viele Leute waren am Wochenende auf der Straße, unser Fazit ist durchwachsen.

Unteilbar
Als wir auf der zweiten Elbbrücke der Demoroute stehen und tausende Menschen auf der ersten Elbbrücke senen (3km davor gelegen), haben wir fast den Eindruck, die offizielle Zahl sei ein wenig niedrig geschätzt. Auf der Straße sind sehr viele Geflüchtete, zudem zeigt sich eine starke Mischung von antirassistischen, antifaschistischen, antinationale und anderweitig progressiven Gruppen. Wir bewerben im IL- und im Solidarity-City-Block die Kampgane „Alles muss man selber machen“. Die Redebeiträge auf der Abschlusskundgebung – Promis singen ein Hohelied auf Demokratie, Menschenrechte und die »offene Gesellschaft« (ein Schlagwort mit inhaltlicher Nähe zur Extremismusdoktrin) — stehen in einem merkwürdigen Kontrast zur Zusammensetzung der Demonstration. Trotzdem setzt die Demo den Trend fort, über Spektren und Themengrenzen hinweg gemeinsam für emanzipatorische Inhalte zu agieren. Hoffentlich auch im Alltag und über Großevents hinaus.

CSD Erfurt
Auch der Erfurter CSD war mit 3.000 Teilnehmer*innen sehr gut besucht. Das Thema Homophobie stand zwar im Vordergrund, aber auch hier wurde gleichzeitig für allgemeine gesellschaftliche Befreiung demonstriert, nicht zuletzt von Klima-Aktivist*innen. Überschattet wurde der Tag durch mehrere Störungen: Zuerst wurden mehrere Demoteilnehmer*innen aus einem Junggesellenabschied verbal und körperlich angegriffen. Auf dem Anger demonstrierte der »Dritte Weg« für heterosexuellen Blümchensex und gegen »Hömö-Brobaganda« wie im hier verlinkten Video (Twitter) zu sehen ist. Der CSD reagiert, umstellt den »Dritten Weg«, der schließlich einpackt. Der Tag endet mit der Abschlussparty des CSD und wir freuen uns aufs nächste Jahr, denn eins hat dieser Tag gezeigt: Die Sichtbarkeit von LGBTQIA* ist keine Selbstverständlichkeit und löst bei vielen Aggressionen und Abwehr aus. An Aktualität hat das Anliegen des Christopher Street Day nicht verloren.

Außerdem: Eine weitere Perspektive auf den CSD in Erfurt haben die Freund*innen von der Seebrücke Erfurt auf Facebook veröffentlicht.

Coole Beats in Eisenach
In Eisenach wiederum haben 60 Antifaschist*innen unter dem Motto „Coole Beats statt Nazi-Kiez 2“ demonstriert. Sie wehren sich gegen eine rechte Hegemonie, die sich durch rechte Schläger und diese verharmlosende Cops sowie eine fast unsichtbare Zivilgesellschaft ausdrückt. Auch hier kam es zu Störungen: Einige Neonazis aus Eisenach und Braunschweig (siehe Bild) versuchten die Tanz-Kundgebung anzugreifen. Die anwesenden Cops brauchten eine ganze Weile, um die Situation zu verstehen als ob sie die Verhältnisse in Eisenach nicht kennen würden. Die Kundgebung reagierte jedoch sofort, war sich der Präsenz der Rechten bewusst und winkte höhnisch zum Abschied. In Eisenach ist das normal – ebenso wie der parallel stattfindende Balladenabend im Flieder Volkshaus der NPD. Wir danken unseren Genoss*innen vor Ort für ihr fortwährendes Standhaft-Bleiben! Bei all der Scheiße war es dennoch ein schöner Abend mit euch und ein Wiedersehen mit vernetzendem Charakter. Wir lassen uns nicht unterkriegen, auch nicht in Eisenach – wir kommen immer wieder!

Der Tag zeigt: Wir können mobilisieren und auf der Straße Präsenz zeigen. Wie wir weiter mit Angriffen auf uns und unsere Demonstrationen umgehen und auch damit, dass wir die Masse für liberal-demokratisch positionierte Großevents stellen, muss weiter diskutiert werden.

Und noch ein paar Bilder aus Dresden:

20.08.: Höcke in Erfurt/Gegenprotest!

Bernd

via https://www.facebook.com/plaetzef/

+++Attention+++
Morgen ist dieser komische Bernd Höcke ab 16 Uhr am Einkaufszentrum Roter Berg. Ab 15 Uhr gibt es einen Treffpunkt bei unseren Freund*innen vom Ajz Erfurt. Wir werden gemeinsam mit der Bahn zur Haltestelle Roter Berg fahren und den Bernd und die AfD nerven.
Was dann wie passiert sehen wir dann morgen.
Vielleicht sehen wir auch ein paar Freund*innen von Fridays for Future Erfurt und vom CSD Erfurt!
Also morgen Bernd und die AfD nerven, wir haben Bock darauf.

10.8.: Gemeinsam gegen Abschiebeterror

Die Nigerianische Community in Gotha organisiert sich und erhält nun Unterstützung von The VOICE Refugee Forum. Gemeinsam wird nun für eine öffentliche Aktion in Gotha aufgerufen, um anderen die Möglichkeit zu geben, sich zu solidarisieren und mit den Aktivist*innen ins Gespräch zu kommen.

Gemeinsame Anreise mit Support aus Jena: Zustieg Erfurt Hbf. 14:10 (Treffpunkt: 13:50 Bahnhofsvorplatz)

Flüchtlingsprotest und Solidaritäts-Demonstration:

10.00 Uhr | RBB Solidarity Installation
14.00 Uhr | Kundgebung
15.00 Uhr | Demonstration

Refugee Protest in Gotha: Refugee Black-Box-Installation „Paint it black!“ vor der Demonstration am Samstag, dem 10. August 2019 | ab 10 Uhr.

RBB Performance Gyration | Musik- und Kulturprogramm bis zum Schluss.

STOPPT DEN ABSCHIEBETERROR – ISOLATION DURCHBRECHEN!!
STOPPT DIE ABSCHIEBUNGEN NACH NIGERIA – FÜR BEWEGUNGSFREIHEIT !!

Aufruf:

Wir Nigerianer*innen, Geflüchtete aus Gotha und Aktivist*innen von The VOICE Refugee Forum rufen euch zur Solidarität auf. Wir leben hier im Flüchtlingslager in Gotha und müssen erleben, wie unsere Brüder und Schwestern nachts aus ihren Betten gerissen und abgeschoben werden. Weiterlesen

24.8.: Eisenach, Erfurt, Dresden

Am 24. August finden Versammlungen statt, auf die wir euch hinweisen möchten. Für die Teilnahme an jeder finden sich überzeugende Argumente. Wir hoffen, ihr seid an dem Tag auf der Straße

Eisenach

„Coole Beats statt Nazi-Kiez 2“ (FB-Seite) ab 17 Uhr Tanz-Kundgebung, Wartburg Allee
Die Präsenz im öffentlichen Raum ist gerichtet gegen Hegemoniebestrebungen von Neonazis in Eisenach. Die Stadt kommt immer wieder in die Schlagzeilen, da über Kader unterschiedliche Verbindungen bis hin zur internationalen Naziszene bestehen. Unterstützt die aktiven Antifaschist*innen vor Ort und zeigt: Es gibt kein ruhiges Hinterland!

Über eine gemeinsame Anreise aus Erfurt wird hier zu gegebener Zeit informiert. Meldet euch gern bereits im Voraus, wenn ihr dabei sein wollt über unsere Infoladen-Mailadresse.

Erfurt

CSD Erfurt ab 12 Uhr Demonstration, Treffpunkt Bahnhofsvorplatz

Der Christopher Street Day wird in Erfurt wieder groß gefeiert, am 6. August starten die Aktionswochen unter dem Motto „Vielfältig. Gemeinsam. Laut!“. Die teils spannenden Veranstaltungen finden sich auch in unserem Terminübersicht. Der Demonstration am 24.8. folgt ab 14 Uhr ein Straßenfest auf dem Anger.
Die Veranstalter*innen rufen auf: „Komm‘ am 24. August auf die Straße und stehe mit uns für geschlechtliche, romantische und sexuelle Selbstbestimmung, die Gleichstellung unserer Lebensentwürfe und eine Gesellschaft ohne Diskriminierung ein!“

Dresden

Großdemonstration, 14 Uhr, Altstadt Dresden
Das Großbündnis #unteilbar stellt eine Woche vor den richtungsweisenden Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg eine bundesweite Großdemonstration auf die Beine. Unterstützt den „We’ll come untited“- Parade-Power-Block (FB-Seite), der unter dem Motto „Solidarität verteidigen – United against racism & fascism“ Gruppen wie das We’ll Come United, NSU-Tribunal und Nationalismus ist keine Alternative zusammenbringt.

Eine gemeinsame Anreise aus Thüringen ist per Bus geplant: Infos unter ‚demobus@die-linke-thueringen.de‘ und beim Flüchtlingsrat Thüringen

Falls ihr nicht dabei sein könnt oder wollt – weil ihr in ESA oder Erfurt unterwegs seid -, spendet einfach für den Bus des Flüchtlingsrates, der vor allem Geflüchteten ermöglicht, günstig nach Dresden zu reisen! Infos dazu unter oben angegebenem Link.