Sozialwohnungen auf dem Topf&Söhne-Gelände bald bezugsfertig


Vor zwei Jahren, als in Erfurt debattiert wurde, ob es nötig sei, das ehemalige Topf&Söhne-Gelände platt zu machen und neu zu entwickeln, lautete eines der Argumente der Stadtspitze, es würden dort dringend benötigte Sozialwohnungen entstehen. Irgendwie wusste man damals schon, dass das gelogen ist. Immerhin steht in Erfurt einiges leer und wenn etwas den Zugang zu billigem Wohnraum beschränkt, dann die Zurückhaltung der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft bei der Vermietung von Altbauten.
Seit ein paar Tagen kann man nun in der Rudolstädter Straße sehen, was bald auf dem Gelände entstehen wird (rechts) und wie es früher einmal dort ausgesehen hat (links). So werden denn bald Eigentumswohnungen zum Verlieben auf den Trümmern von Montagehallen und Zwangsarbeiterbarracken gebaut. Da freut man sich sich doch auf’s Sektchen in der Badewanne.

Ergänzung/Korrektur: Es war nicht die Stadtspitze, sondern der Investor, der zuerst von Sozialwohnungen gesprochen hatte.

Indymedia: Erinnerungsort Topf & Söhne

Ehemaliges Besetztes Haus auf dem ehemaligen Topf & Söhne Gelände in ErfurtIn Erfurt wurde am 27. Januar 2011 der Erinnerungsort Topf & Söhne auf dem ehemaligen Topf & Söhne Gelände eingeweiht. Mit dabei war die große Polit-Prominenz aus Thüringen. Keiner will mehr fehlen, wenn die neue deutsche Gedenkkultur zelebriert wird; wo man sich zur Vergangenheit bekennt, natürlich ohne zu verstehen, dass die Vergangenheit in dieser Gesellschaft noch eine große Zukunft haben kann. Vergessen ist auch, dass es ohne das ehemalige Besetze Haus auf dem Topf & Söhne-Gelände nie einen solchen Erinnerungsort gegeben hätte. Ein Kommentar gegen die Ohnmacht.

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Hände weg von unserem Fahrer! – Ein Herz für Thomas – Kundgebung am 14.2.

PM: Unterstützer_innen Gruppe ruft dazu auf den Prozess gegen Thomas kritisch zu begleiten – Kundgebung am 14. Februar 2011 um 12.30 Uhr vor dem Amtsgericht in Erfurt

Am 16. April 2009 wurde das besetzte Haus auf dem ehemaligen Topf & Söhne Gelände in Erfurt brutal von der Polizei geräumt. Dies veranlasste zahlreiche Unterstützer_innen der 8 Jahre währenden Besetzung dazu, bundesweit an Solidaritätsaktionen teilzunehmen oder eigene zu organisieren. Auch Thomas beteiligte sich durch Fahren des Lautsprecherwagens auf einer Demonstration nach der Räumung in Erfurt. Als sich der Demonstrationszug vom Anger aus in Richtung Fischmarkt bewegen wollte, stürmte die Polizei plötzlich den Lautsprecherwagen. Sie zerrten Thomas mit Hilfe von Pfefferspray aus dem Wagen und verhafteten ihn.

Knapp 2 Jahre später, am 14. Februar 2011, beginnt nun der Gerichtsprozess gegen ihn. Die Tatvorwürfe laut Anklageschrift lauten: „Verstoß gegen das Versammlungsgesetz jeweils in Tatmehrheit mit gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit versuchter Körperverletzung“.

Unter dem Motto „Angeklagt bin ich allein – gemeint sind wir alle“ hat sich eine Unterstützer_innen Gruppe gegründet. „Wir werden den Prozess kritisch begleiten und rufen zu solidarischer Unterstützung auf!“ sagte Vera Grone, eine Sprecherin der Gruppe. „Es scheint als habe die Polizei politisch agiert und versucht, jeden kleinsten Vorwand zu nutzen um die Demonstration aufzuhalten. Mit dem bevorstehenden Prozess soll ein Unterstützer der Besetzer_innen kriminalisiert, sowie der gesamte Polizeieinsatz legitimiert werden.“ so Grone weiter. Wir Laden ein zur Kundgebung am 14. Februar 2011 unter dem Motto „Hände weg von unserem Fahrer!- ein Herz für Thomas“ um 12.30 Uhr vor das Amtsgericht in Erfurt. Der Prozess beginnt am selben Tag um 13.15 Uhr im Sitzungssaal 8.

Kontakt: ugruppe.thomas(ät>googlemail.com

Nächster Castor kommt Mitte Februar

via http://wartegleis.blogsport.de:

Zwischen dem 15. und 18. Februar sollen weitere Behälter mit hochradioaktiven Abfällen in das Zwischenlager Nord bei Greifswald-Lubmin transportiert werden. Erwartet werden fünf Castoren aus der ehemaligen Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe und massiver Widerstand gegen die Pläane, aus Lubmin eine der Atommüllkippen zu machen!

Bereits im Dezember war Lubmin Schauplatz eines Castortransportes gewesen: vier Behälter mit deutschem Forschungsabfall wurden aus Frankreich kommend unter dem Protest von Tausenden in das Lager an der Ostseeküste gebracht.

Recherchen vor Ort haben nun ergeben, dass die Polizei ab dem 15. Februar wieder anrücken wird: Es gäbe zahlreiche Vorreservierungen für Hotels und Unterkünfte.
(Übernahme von: www.contratom.de)

Mobilisierungsveranstaltung zu Dresden

Am 13. Februar 2011 werden sich an verschiedenen Orten in Dresden Geschichtsrevisionisten versammeln, Nazis aber auch „ehrbare Bürger“, um an die Opfer der alliierten Bombardierung zu erinnern und ihre „Trauer“ zu zelebrieren. Bürgerliches Gedenken und Nazitrauermärsche sind nicht dasselbe. Sie unterscheiden sich in ihren Motiven, in ihren Worten und Taten. Aber gleichsam verdrehen sie die Geschichte. Wir rufen dazu auf, sich am 13. Februar jedem Geschichtsrevisionismus entgegenzustellen.

Licht aus! Destroy the spirit of Dresden!
Gegen jeden Geschichtsrevisionismus – kein Friede mit Deutschland

WAS: Mobi-VA
WANN: 01.02.2011, ab ca 20:00 Uhr
WO: „Offene Arbeit“ Allerheiligenstrasse 9 (Hinterhaus), Erfurt

Die Veranstaltung findet im Rahmen der „Küche für Alle“ des Hausplenum des ehem. besetzten Topf und Söhne – Geländes statt. Also erst mampfen, dann informieren. Unser Ziel an dem Abend ist es, unser Konzept vorzustellen, über den 13.02. in Dresden zu informieren. Reservierungen für Busplätze etc. sind auch möglich und erwünscht.

ag17.afaction.us

Schienenaktion Ingersleben 15.12.2010

Anbei ein Erfahrungsbericht von der letzten Castor-Aktion im Dezember. Der Termin für den nächsten Zug steht: Ab dem 17. Februar können wir mit einem neuen Castor rechnen. Wir halten euch dazu auf dem laufenden und hoffen schwer, daß was läuft.
Am Mittwoch, dem 15. Dezember 2010 gegen 22:15 Uhr wird es in Molsdorf, einem kleinen Ort bei Erfurt, auf einmal ganz belebt. Zuerst ist es nur ein PKW, aus dem eine Hand voll Menschen entstiegen. Doch dann kommen auf einmal immer mehr. Nach etwa 20 Minuten stehen am verabredeten Treffpunkt, dem Schlossparkplatz, plötzlich an die 80 AktivistInnen. Es ist eine bunte Truppe aus Umweltverbänden, Parteien, Gewerkschaften und anderen Gruppen. Auch zahlreiche „Einzelkämpfer“ sind gekommen. Aber auch die Polizei ist schon vertreten und beäugt das Treffen äußerst misstrauisch. Es dauert nun nicht mehr lange und es sind zwei Gruppen gebildet, die sich jetzt in unterschiedliche Richtungen aufmachen, gefolgt von einer Schar Presse- und Fernsehteams, denen wir den Treffpunkt zuvor mitgeteilt hatten. Doch in einer (meiner) Gruppe befanden sich auf einmal nur noch etwa 13 Menschen, die anderen waren der größeren Gruppe hinterhergefahren.

Nach etwa fünfzehn Minuten hatten wir unseren Standort Ingersleben erreicht. Wir parkten das Auto und machten uns die letzten Meter zu Fuß auf den Weg an die Gleise. Wir merkten schnell, dass unsere Idee, den Castor mit dem Herantreten an die Gleise und dem Schwenken von Fackeln, Lampen o. ä. zu stoppen, die einzige realistische Variante war. Bis etwa zehn Minuten vor Eintreffen rauschten noch ICE, RB, Güterzug und Co. an uns vorbei, so dass ein Betreten der Gleise zu gefährlich gewesen wäre.

Nach dem Herantreten an die Gleise, auf etwa fünf Meter, unweit des Ortes Ingersleben, verhielten wir uns ruhig. Wir befanden uns an einem Gleisabschnitt, der in beide Richtungen gut einsehbar war, um herannahende Züge rechtzeitig wahrnehmen zu können. Von Zeit zu Zeit mussten wir durch die vorbeirauschenden Züge mehrere Meter zurücktreten. Doch nach etwa zehn Minuten hatte uns auch schon die Polizei entdeckt. Sie verstärkte sofort ihr Team von zwei Streifenwagen auf etwa zehn und rückte nach wenigen Augenblicken bei uns an den Gleisen an. Sofort wurden wir aufgefordert den Bereich zu verlassen. Wir versuchten das ganze so gut wie möglich in die Länge zu ziehen. Nach etwa fünf Minuten, die einem wie eine halbe Ewigkeit vorkamen rief eine Polizistin auf einmal von der Straße, wo die Streifenwagen geparkt waren, der Castor komme jeden Augenblick. Sofort wurden die Polizisten unruhig. Sie fingen an uns noch intensiver in Kenntnis setzen zu wollen, man müsse das Gelände nun auf alle Fälle verlassen. Doch daran wollte sich spätestens nach der Mitteilung der Polizistin keiner mehr halten. Man stolperte und fiel nun umso häufiger, nur um das Gelände nicht so schnell verlassen zu müssen (können).

Und tatsächlich. Auf einmal nahmen wir alle ein helles Licht ganz weit entfernt wahr, das sehr schnell näher kam. Und schneller als wir alle letztendlich gucken konnten rauschten die Castoren heran. Sofort wurden sämtliche Fackeln, Taschenlampen, Regenschirme und andere Strahlobjekte wie wild in der Luft gekreist. Und tatsächlich bremste der Castor ab und kam sogar zum Stehen! Jetzt allerspätestens wurde die Polizei ungemütlich. Die letzten, sich noch auf dem Damm befindenden AktivistInnen, wurden unsanft nach unten geschubst. Nun aber stand der Castor immer noch. Man hatte so die Gelegenheit ihn sich mal etwas genauer anzusehen. Zuerst waren da zwei Loks. Es folgten fünf Personenwagen, voll mit Sicherheitspersonal. Dann kamen die zwei Castoren und zum Schluss noch einmal zwei Personenwagen und eine Lok. Nach etwa zweieinhalb Minuten Standzeit setze sich der Zug wieder in Bewegung. Diesmal mit deutlich geringerem Tempo.

Jetzt nach getaner Arbeit wurden wir noch für etwa eine halbe Stunde festgehalten und unsere Personalien aufgenommen. Fotos wurden von uns nicht gemacht. Man kündigte uns aber an es könne eine Strafe wegen gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr auf uns zukommen. So gegen 1 Uhr war der Spuk dann vorbei und Ingersleben ruhte wieder ruhig und sanft, wie eh und je.

Adrian (Erfurt)

„Freie Kräfte Erfurt “ wollen wieder demonstrieren

Am 22.01.2011 ist auf Erfurts Straßen wieder mit einer geballten Ladung völkischer Dummheit zu rechnen. Die „Freien Kräfte Erfurt“ gehen mit dem „Kampf gegen Kindesmissbrauch“ mal wieder auf Dummenfang. Eines der letzten Themen, mit denen sich noch öffentliche Hysterie herstellen lässt, soll als Meinungsvehikel durch die Straßen gezerrt werden. Der Geistige Tiefgang der Nazis kann wieder irgendwo zwischen Bild-Zeitung und Landserheftchen verortet werden.

Es ist mal wieder Zeit, unseren braunen „Aktivisten“ etwas entgegen zu setzen. Achtet auf Ankündigungen, bildet Bezugsgruppen, macht euch Gedanken. Wir werden bei Gelegenheit informieren.

www.ag17.afaction.us