Vergangener Samstag: Occupy Erfurt-Kundgebung
Ausgehend von den Occupy Wall Street Protesten die schon mehrere Wochenin New York schwelen, sollte nun am 15.10. die #world_revolution angestoßen werden .
In Erfurt fand dazu eine kleine Kundgebung mit ca. 80 Menschen statt, die, gelinde gesagt, eher langweilig war. Bisweilen schien es so, als sei man auf einer Mahnwache für tote Kapitalisten, so still war es. Die Teilnehmer_innen waren bunt gemischt und kamen aus sehr unterschiedlichen Zusammenhängen: Piraten, die es mal wieder nicht unterlassen konnten, ihre Fahne zu schwenken, diffus unzufriedene Nerds der Facebook-Generation, Punker aus den umliegenden Kleinstädten aber auch ältere Menschen und ein paar Linke Genossen.
Transpis gab es keine, nur 2 kleine Schilder mit „Banken zu Pflugscharen“ und „Wir sind 99%“. Eine Person rief per Megaphon dazu auf, sich an der erschönerung der Innenstadt mit Kreide zu beteiligen. Auch eine weiße Sprüh-Schaum-Dose konnte dazu genutzt werden. Allerdings nicht ohne zu erwähnen, dass das Zeug auch gut abwaschbar ist. Eine Teilnehmerin ließ es sich dann auch nicht nehmen „Geld ist keine Botschaft!“ mit der Dose auf den Boden zu schreiben.
Es wurden Break Isolation-Flyer verteilt und ein älterer Herr gab mir einen Zettel, der die Lösung der „Krise“ in den antroposophischen Ideen von Rudolf Steiner sah.
Weitere Inhaltliche Auseinandersetzungen oder tiefergehende Kritik gab es nicht. Weder von den Organisatorinnen, noch von anderen Kundgebungsteilnemer_innen. Das ist schade, denn so blieb die Vermittlung nach außen und zu den Teilnemer_innen selbst mehr als gering.
Es ist an sich schon eufreulich, dass es Leute gibt, die sich über den Kapitalismus aufregen, aber es war eine eher enttäuschende inhaltsleere Veranstaltung, was aber angesichts der namensgebenden Proteste in Amerika nicht weiter verwunderlich ist.