Veranstaltungen gegen den Burschentag


Im Rahmen der Mobilisierung gegen den diesjährigen Burschentag der „Deutschen Burschenschaft“ in Eisenach finden in Erfurt am Mittwoch und Donnerstag Veranstaltungen statt. Wir würden uns freuen auch auf den Veranstaltungen zu treffen.

Vortrag: Den Burschentag in Eisenach zum Desaster machen

23.05.2012, 19.30 Uhr, veto (Trommsdorffstraße 5/Weißfrauengasse, Erfurt)

In der Deutschen Burschenschaft (DB) treffen sich bekennende Nazis, Neurechte, konservative CDUler bis hin zu rechten Sozialdemokraten – und verstehen sich dabei prächtig. Und wenn man sie lässt, verabschieden sie dabei eben mal einen „Arierparagraphen“. Sie sind aber nicht nur deutschnational, sie geben sich auch als Elite: Mit dem Lebensbundprinzip hieven sie sich gegenseitig in gesellschaftlich entscheidende Positionen – Frauen ausgeschlossen. Wie sollte es auch anders sein? In der „Männerwelt“ der BD bleiben die Burschen ganz unter sich, so kann ihnen auch niemand in ihr sexistisches und homophobes Weltbild reinreden. Und einmal im Jahr reisen sie dann nach Eisenach um sich an dem Ort deutsch-burschenschaftlicher Mythenbildung zu versammeln: der Wartburg mit dem Wartburgfest von 1817 – Bücherverbrennung und antisemitische Hetzreden inklusive. Jedes Jahr am Wochenende nach Pfingsten, und nicht nur dann, schwelgen die Burschen wieder in Deutschtümelei. Zelebriert wird der Männerbund mit jeder Menge Bier, Fackelmarsch, allen drei Strophen des Deutschlandliedes und revisionistischen Reden. Traditionen und Inhalte, die nicht nur eklig sind, sondern auch gefährlich! Und deshalb: Burschenschaften angehen!
Mobilisierungsveranstaltung zu den Aktionen gegen den Burschentag am 2. Juni 2012 in Eisenach.

Vortrag: Studentenverbindungen – eine kritische Betrachtung

24.05.2012, 19.00 Uhr, FH Erfurt (Altonaer Str. 25) Raum 3.E.07

In Deutschland gibt es ungefähr 1.000 Studentenverbindungen mit ca. 22.000 studierenden Mitgliedern und 135.000 Alten Herren. Organisiert sind sie in Corps, Burschenschaften, Landsmannschaften, Sänger- und Turnerschaften, Gildenschaften etc. Die verschiedenen Arten von Studentenkorporationen unterscheiden sich in einigen Punkten voneinander, sie haben allerdings auch Gemeinsamkeiten die ihre Ursprünge im 19. Jahrhundert haben und bis heute gültig sind. Ein Beispiel hierfür ist das Lebensbundprinzip: Einmal korporiert – immer korporiert. Die Gruppe Gegenstrom aus Göttingen wird in ihrer Veranstaltung über die Geschichte und Gegenwart der Studentenverbindungen in Deutschland und Österreich informieren, sowie ihre reaktionären Traditionen, Ideologien und Strukturen beleuchten.

Die Veranstaltung wird organisiert von der Gruppe Lise und dem Infoladen Sabotnik, mit finanzieller Unterstützung durch den Stura der FH Erfurt.

Weitere Infos zu den Aktionen in Eisenach gibt es unter gegenburschentage.blogsport.de.