„Nazis in der DDR und antifaschistischer Widerstand“

Über einige Ecken wurden wir von Genossen auf Folgendes aufmerksam gemacht (lieben Dank!):

Die Home­page Nazis in der DDR und an­ti­fa­schis­ti­scher Wi­der­stand sam­melt und do­ku­men­tiert um­fang­rei­ches Ma­te­ri­al über neo­na­zis­ti­sche Or­ga­ni­sie­rung und Sub­kul­tur in der DDR. Zu fin­den sind dort u.a. Scans der ins­ge­samt drei Aus­ga­ben des An­ti­fa In­f­o­blatts Ost­ber­lin, des­sen Re­dak­ti­on nach dem Schei­tern des Pro­jekts zum Teil zum heute noch exis­tie­ren­den An­ti­fa In­f­o­blatt über­ge­gan­gen ist. Über das AIBO ist zu er­fah­ren:

Im Zeit­raum Juli 1989 bis Juli 1990 brach­te die Ost­ber­li­ner un­ab­hän­gi­ge „An­ti­fa in der Kir­che von Unten“ (ab Som­mer 1990 Au­to­no­me An­ti­fa Ost­ber­lin) drei Aus­ga­ben der Zeit­schrift „An­ti­fa In­f­o­blatt Ost­ber­lin“ her­aus. Auf Grund des Staat­li­chen Me­di­en-​ und Druck­mo­no­pols in der DDR, konn­ten die ers­ten bei­den Aus­ga­ben nur halb­le­gal und auf al­ter­tüm­li­chen Druck­ma­schi­nen im Wachs­ma­trit­zen­druck­ver­fah­ren her­aus­ge­bracht wer­den. Das Dru­cken war eine ziem­li­che Saue­rei, und die Kost­ba­re Dru­cker­far­be muss­te aus dem Wes­ten ins land ge­schmug­gelt wer­den. Die Qua­li­tät war ka­ta­stro­phal und teil­wei­se waren die Texte nur schwer les­bar. Fotos konn­ten gar nicht ver­wen­det wer­den. Die Hefte wur­den von Hand ge­legt und ge­hef­tet. Die Auf­la­ge be­stand aus je­weils 1500 bzw. 2000 Ex­em­pla­ren. Die Aus­ga­be kos­te­te 1 DDR-​Mark. Das Heft war schnell ver­grif­fen.

In der zwei­te Aus­ga­be des AIBO ist ein Ar­ti­kel über Na­zi-​Um­trie­be in Wei­mar 1989 zu fin­den. Be­schrie­ben wird nicht nur eine ras­sis­ti­sche Po­grom­stim­mung, die pha­sen­wei­se of­fen­sicht­lich weit über das Na­zi-​Skin-​Mi­lieu hin­aus­schwapp­te, son­dern auch die Si­tua­ti­on von ku­ba­ni­schen und mo­sam­bi­qua­ni­schen Gast­ar­bei­tern. Diese wur­den von staat­li­cher Seite be­wusst iso­liert von den ost­deut­schen Ar­bei­tern in einem Heim im Kirsch­bach­tal ge­hal­ten.

Auf diesem Blog findet ihr den Ar­ti­kel, der in der Scan-​Ver­si­on eher un­le­ser­lich ist, ab­ge­tippt.