Das letzte Zucken der NPD in Erfurt?!

Der Thüringer Landesverband der NPD um ihren vorbestraften Spitzenkandidaten Patrick Wieschke machten am Freitag, den 12. September 2014, im Rahmen ihrer sogenannten Thüringenrundfahrt gleich zweimal Station in Erfurt. Es sollten die letzten Aktionen vor der Wahl des Thüringer Landtages am 14. September sein – den Einzug schaffte die Partei nicht und schnitt mit 3,6% noch schlechter ab als die Sächsischen Kameraden.

Die erste Kundgebung am betreffenden Freitag sollte wieder vor der Halal-Fleischerei in der Trommsdorffstraße stattfinden. Bereits im vergangenen Jahr am 17. August schürte die Partei unter dem Deckmantel des Tierschutzes ihre rassistische Stimmungsmache gegen Muslime und den migrantisch geprägten Straßenzug. Im Rahmen der damaligen Kundgebung kam es zu brutalen Übergriffen des Thüringer BFE auf Antifaschist*innen, die sich mit vielen anderen zum Protest versammelt hatten (PM der Soligruppe 1708).

Demonstrieren konnten die Nazis wie auch im vergangenen Jahr nicht direkt vor der Fleischerei, der Kundgebungsort erhielt keine Genehmigung. Stattdessen hielten die 10 Nazis ihre Kundgebung in einem großzügig mit Hamburger Gittern abgesperrten Kessel am Ende der Straße ab. Die Polizei hatte wohl Angst, dass sich eine ähnlich eskalierende Situation wie 2013 ereignen könnte. Daher wurde vorsorglich die komplette Zufahrt zum Hauptbahnhof abgesperrt, was für ein mittleres Verkehrschaos rund um den Erfurter Bahnhof sorgte. Die Nazis konnten sich durch dieses martialische Sicherheitsaufgebot wieder einer breiten Aufmerksamkeit gewiss sein und fühlten sich scheinbar ganz wohl in ihrem Käfig.

Doch trotz Dauerregens, umfangreichen Absperrungen und einem überzogenen Polizeiaufgebot fanden sich um die 100 Menschen zum lautstarken Protest gegen die Nazis zusammen – eine Kundgebung wurde angemeldet. Aus den umliegenden Häusern und von Gewerbetreibenden aus der Straße wurde der Protest gegen die Nazis mit Solidaritätsbekundungen und dem Verteilen von Getränken unterstützt.

Die erste NPD-Wahlkampfstation ging ohne Zwischenfälle zu Ende. Da die polizeilichen Absperrungen auch dafür geeignet waren, die Abfahrt der Nazis zu blockieren, mussten die Kameraden mitsamt ihrem Wahlkampfmobil über die Fußgängerbrücke aus dem Kessel geschleust werden.

Die zweite Kundgebung sollte vor der künftigen Flüchtlingsunterkunft im Erfurter Norden stattfinden. Auch hier war die Partei mit ihrem stumpf rassistischen Wahlkampf nicht das erste Mal vor Ort. Der Kreisverband der NPD hetzt bereits seit Bekanntwerden der Pläne in der Ulan-Bator-Straße gegen Menschen, welche auf der Flucht vor Krieg, Hunger, Tod und Verfolgung Zuflucht in Deutschland und eben auch in Erfurt suchen.

Doch auch die zweite Wahlkampfaktion lief für die Nazis nicht wie geplant. Der Kundgebungsort war bereits durch eine Gegenkundgebung blockiert. Erfreulicher Weise begleiteten wiederum viele Menschen auch die zweite Nazikundgebung trotz der räumlichen Distanz und des miesen Wetters lautstark.Als auf dieser der Stromgenerator ausfiel, wurde kurzerhand aus einer Wohnung direkt neben der neu entstehenden Unterkunft unter lautem Beifall der anwesenden Antifaschist*innen Strom zur Verfügung gestellt.

Patrick Wieschke brüllte nun wieder erfolglos gegen die anwesenden Antifas an und bis auf eine handvoll verstreuter Zuhörer*innen erreichten die mehr als platten Hetztiraden niemanden.
Auch die Versuche Flyer an Umstehende zu verteilen, scheiterten für die NPD-Wahlkämpfer kläglich. Nach ca. eineinhalb Stunden hatte sich schließlich auch dieser peinliche Auftritt von Wieschkes Wanderzirkus erledigt.

Bilder:
Protest in der Trommsdorffstraße

Wahlkampfstand der NPD an der Ulan-Bator-Straße.

Protest ebendort.

Am zweiten Kundgebungsort verteiltes Flugblatt.