Nachtrag zu „kostenlosen“ Diensten im Internet: Discord
Wir haben unten schon angemerkt, dass „kostenlose“ digitale Angebote oft einen Haken haben: Die Anbieter müssen ihren Dienst finanzieren und greifen deswegen Daten ab. Bei Discord bezieht sich das nicht nur auf Metadaten (wer verbindet sich wann und wie oft mit wem), sondern auch Inhalte. Wer einen Discord-Account macht, stimmt zu, dass Discord alle Inhalte, die darüber besprochen werden, mitlesen, verändern, veröffentlichen oder weiterverkaufen kann, in juristischen Begriffen gesprochen:
„Durch das Hochladen, Verbreiten, Übertragen oder anderweitige Nutzung Ihrer Inhalte im Rahmen des Dienstes gewähren Sie uns eine unbefristete, nicht exklusive, übertragbare, gebührenfreie, unterlizenzierbare und weltweite Lizenz, Ihre Inhalte in Verbindung mit dem Betrieb und der Bereitstellung des Dienstes zu nutzen, zu hosten, zu reproduzieren, zu modifizieren, anzupassen, zu veröffentlichen, zu übersetzen, abgeleitete Werke zu erstellen, zu verteilen, auszuführen und zu präsentieren.“
https://discordapp.com/terms
Ähnliche Passagen finden sich auch bei Facebook, Youtube, Twitter und weiteren Diensten. Was bedeutet: Ein Telefongespräch ist weitaus sicherer, da ist es zwar technisch auch möglich, mitzuhören, dafür braucht es aber zumindest einen richterlichen Beschluss. Der dann immer noch nicht abdeckt, dass die eigene Stimme (oder das eigene Bild) für Werbung o.Ä. genutzt oder weiter verkauft wird. Wer Discord und ähnliche Dienste nutzt, erlaubt das ausdrücklich.
PS: Neue Kategorie im Blog: digitale Selbstverteidigung