Anarchistische, bürgerliche und antikapitalistische Perspektiven auf den Krieg

Nach Corona jetzt also auch noch ein Krieg, zwar im Moment noch ohne deutsche Soldaten, aber mit massiver deutscher wirtschaftlicher und diplomatischer Beteiligung. Wir stehen einigermaßen ratlos vor der Situation, auch, weil die Propagandaschlacht tobt wie lange nicht mehr: „Das letzte Mal habe ich so ideologische Nachrichten in der DDR gehört“ sagte ein älterer Genosse aus der Bürgerrechtsbewegung.

Zur Einordnung der Situation möchten wir zum einen auf einen Text von ukrainischen Anarchist*innen hinweisen, der kurz vor der Invasion bei CrimethInc erschienen ist: Der Krieg und die Anarchist*innen: Anti-Autoritäre Perspektiven in der Ukraine .

Dass in aller Kriegsbesoffenheit auch im bürgerlichen Lager noch etwas Restvernunft zu haben ist, zeigt der Aufruf „Der Appell“, mit dem sich derzeit (25.3.2022) fast 30.000 Unterzeichner*innen gegen die Hochrüstung der BRD positionieren.

In Erfurt demonstrieren heute (25.3.) um 16 Uhr auf dem Anger der Aktionskreis für den Frieden, die Offene Arbeit, die PdL und weitere Gruppen für den Frieden, schon am 9. März hatten die Falken und Solid unter dem schönen Motto „Lasst die hohen Herrn sich selber schlagen!“ gegen Nationalismus, Aufrüstung und Kriegstreiberei demonstriert.

Und vielleicht hilft auch die Veranstaltung der Gruppe Krisis am kommendem Montag dabei, sich in der aktuell desolaten Lage weder von der Macht der anderen noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen zu lassen: Der Angriff auf die Ukraine: Auftakt zum Weltbürgerkrieg? Online-Vortrag und Diskussion mit Ernst Lohoff und Norbert Trenkle, 28.3., 19 Uhr Online — leider nur über Zoom, anscheinend schaffen es heute noch nicht mal die kritischsten Kritiker*innen, sich nicht an der Kommodifizierung des Sozialen zu beteiligen.