Knapp 200 Menschen bilden Menschenkette vor Landtag und fordern: „Korridor für Kobanê“
Heute haben sich dem Aufruf des Kulturvereins Mesopotamien folgend insgesamt knapp 200 Menschen zu einer Menschenkette vor dem Thüringer Landtag zusammengefunden. Anläßlich der Konstituierung des neuen Landtags wurde die Menschenkette organisiert, um auf die Situation in der kurdischen Stadt Kobanê in Nordsyrien, die von der Terrorganisation Islamischer Staat (IS) angegriffen wird, aufmerksam zu machen und mehrere wichtige Forderungen zu stellen.
Um 9.30 Uhr begann die mit einer Mahnwache verbundene Menschenkette direkt vor dem Haupteingang. Die zur Landtagskonstituierung anwesenden Abgeordneten zeigten teilweise großes Interesse am wichtigen Anliegen der DemonstrantInnen und reihten sich in die Menschenkette ein. Auch viele AktivistInnen verschiedener zivilgesellschaftlichen Organisationen haben an der Menschenkette teilgenommen. Es gab insgesamt vier Grußreden, u.a. von den Fraktionen DIE LINKE und DIE GRÜNEN.
Die DemonstrantInnen fordeten von der Thüringer und Bundesregierung den Aufbau eines ernsthaften Drucks auf die türkische Regierung, damit zum einen ein Korridor für die Stadt Kobanê aus der Türkei gebildet wird und zum anderen die nach wie laufende Unterstützung an den IS endlich eingestellt wird. Hierzu wurde ein 5 Meter langes Transparent mit der Aufschrift „Korridor für Kobanê“ aufgestellt. Ausserdem bekräftigten sie die Aufhebung des seit 1993 geltenden Verbots gegen die PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) und andere kurdischen Organisationen in Deutschland, welches auch KurdInnen in Thüringen kriminalisiert. Ein von den DemonstrantInnen verteiltes Flugblatt fasste diese Forderungen zusammen. Die Menschenkette endete um 11.15 Uhr kurz nach dem die Konstituierung des Landtags begann.
Solange die kritische Lage in Kobanê anhält, wird der Kulturverein Mesopotamien in Thüringen weiter öffentlichkeitswirksam aktiv bleiben.
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