Am 1. und 8. Mai: Nazis entgegentreten!

Den beiden Naziaufmärschen am 1. und 8. Mai in Erfurt werden wir uns gemeinsam mit vielen anderen in den Weg stellen. Einen Aufruf findet ihr bei der AKE und im Folgenden alle wichtigen Infos:

1. Mai
Bereits am 30. April findet in den Räumen des Vereins „Volksgemeinschaft“ auf dem Erfurter Herrenberg ein Nazikonzert statt. Somit könnten bereits einen Tag vor dem 1. Mai Nazigruppen in der Stadt unterwegs sein. Passt dementsprechend auf euch auf!

Angemeldet von Michel Fischer soll am 1. Mai nach eigenen Angaben eine „organisationsübergreifende Demonstration“ zum „nationalen Arbeiterkampftag“ mit bis zu 300 Teilnehmer*innen stattfinden. Sie versammeln sich ab 12 Uhr am Spielbergtor/Ecke Windhorstraße (hinter dem Hauptbahnhof). Ihre bisher nicht bekannte Route soll sie auf den Willy-Brandt-Platz (Bahnhofsvorplatz) führen, wobei sie laut Aussage der Stadt nicht durch die Trommsdorfstraße und Kurt-Schumacher-Straße laufen werden.

Antifaschistische Anlaufpunkte:

  • ab 10 Uhr Kundgebung auf der Südseite des Hauptbahnhofes
  • ab 12 Uhr Kundgebung vor der Stauffenbergalle 60

8. Mai
Am 8. Mai wollen die Holocaustleugner und Antisemiten von der „Europäischen Aktion“ unter dem Motto „Wir Feiern nicht! Kein Vergeben, kein Vergessen, alliierter Kriegsverbrechen!“ in Erfurt aufmarschieren. Der Aufmarsch soll um 12 Uhr am Anger beginnen. Die Stadt hat angekündigt den Aufmarsch verbieten zu wollen. Da solche Verbote in der Vergangenheit eher selten bestand hatten geht die antifaschistische Mobilisierung weiter.

Antifaschistische Anlaufpunkt:

  • ab 9 Uhr auf dem Anger: Feiermeile mit Kundgebung zum Tag der Befreiung
  • ab 10 Uhr Kundgebung vor dem Haus der sozialen Dienste
  • ab 10 Uhr Kundgebung vor der neuen Synagoge

Gegen Nazis, Rassismus und Nationalismus! Wir sehen uns auf der Straße!


28.4. NSU-Untersuchungsausschuss

Donnerstag, den 28.4., findet ab 10 Uhr die öffentliche Sitzung des NSU-Untersuchungsausschusses im Thüringer Landtag (Raum F 101) statt. Als Zeuge geladen ist Oberbulle Menzel, der am 4. November 2011 am Tatort – Wohnmobil, in dem Böhnhard und Mundlos sich erschossen – mit einer Harke hantierte.

Antifaschistische Demonstration am 29.04.2016 in Saalfeld/Gorndorf

Fast genau ein Jahr ist es nun her, als die neonazistische Partei „Der Dritte Weg“ am 1. Mai 2015 die an diesem Tag deutschlandweit größte Nazidemonstration in Saalfeld veranstaltete. Ca. 700 Neonazis folgten dem Aufruf und eskalierten an mehreren Stellen in der Stadt. Einige Antifaschist*innen wurden dabei schwer verletzt und selbst die Polizei musste mit Tränengas und Pfefferspray auf die massive Gewalt der rechten Demonstrationsteilnehmer*innen reagieren.
Seit diesem Aufmarsch haben sich in Saalfeld neue neonazistische Strukturen gebildet und gefestigt, junge Nachwuchskamerad*innen fühlten sich bestätigt und traten seitdem selbstbewusster und häufiger in Saalfeld auf.

Weiterlesen beim Antifaschistischen Jugendbündnis Saalfeld.

Anfang Mai: Gegen Nazis und AfD auf die Straße


Anfang Mai gibt es wieder viele Termine und damit Möglichkeiten, um gegen Rassismus, Nationalismus und die Festung Europa auf die Straße zu gehen. Wobei die Aktionen bereits am 30. April beginnen: Neben mehreren bundesweit stattfindenden antikapitalistischen Vorabenddemos gilt es in Stuttgart den Bundesprogrammparteitag der AfD zu Verhindern. Unter anderem mobilisiert dazu die Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative

Wer sich einen Tag später, am 1. Mai, nicht den militanten Nazis von „Der III. Weg“ in Plauen in den Weg stellt, kann auch in Erfurt gegen Nazis vorgehen. Denn hier ruft die Partei „Die Rechte“ zu einem Aufmarsch auf. Sie wollen sich ab 12 Uhr in der Schillerstrasse treffen, um anschließend in einer Demonstration durch die Stadt zu laufen. Es wird mehrere angemeldete Gegenkundgebung geben – achtet auf Ankündigungen!

Weiter geht es am 5. Mai mit einer Antifa Demo in Bornhagen, dem Wohnort von Björn Höcke. Dass Ministerpräsident Ramelow (Linke) den organisierenden Antifagruppen „Nazimethoden“ vorwarf, ist dabei wohl nur ein weiterer Grund den Weg aufs Land auf sich zu nehmen.

Zu guter Letzt wollen die Antisemiten von der „Europäischen Aktion“ am 8. Mai in Erfurt über ihren verlorenen Krieg jammern. Vom Anger aus planen sie eine Demonstration durch die Innenstadt. Auch hier wird es mehrere Gegenkundgebungen geben – Achtet auf Ankündigungen!

Trotz all der widerlichen Nazi- und Faschistenaktionen sollte nicht vergessen werden, dass Vieles, was von Rechts gefordert wird, bereits umgesetzt oder in Planung ist: es wird abgeschoben, Mauern und Zäune werden errichtet, um Grenzen dicht zu machen. Es werden dreckige Deals mit fragwürdigen Despoten und Regierungen abgeschlossen und geplant, weitere Länder als „sichere Herkunftsstaaten“ zu bestimmen. Das alles, um den nationalistischen Normalzustand aufrecht zu erhalten und die Festung Europa weiter aus zu bauen.

Die Aktionen gegen Nazis bieten sich an, auch die Festung Europa und ihre Fans anzugehen! Wir sehen uns auf der Straße!

„Rechtsrock-Saison“ in Thüringen

Die Nazi-Hooligan Band „Kategorie C/Hunrige Wölfe“ kündigt auf ihrer Homepage für heute ein „Ersatzkonzert in Thüringen“ an. Diese Ankündigung legt die Vermutung nahe, dass der Auftritt in der Erfurter Kammwegklause stattfindet. Bereits am 25. September vergangenen Jahres sollte die Band dort auftreten, sagte aber kurzfristig ab. Der Flachbau im Plattenbaugebiet Süd-Ost gilt seit Jahren als Nazitreffpunkt mit überregionaler Bedeutung. Antifaschist*innen haben bereits mehrfach (1,2,3) auf die zunehmende Aktivität von Nazis im Erfurter Südosten aufmerksam gemacht. Der Vermieter der Immobilie Manfred Stein rechtfertigt die Vermietung an organiserte Nazis, wie auch aktuell, mittels kapitalistischer Verwertungslogik und nutzt das Naziproblem als Druckmittel für dubiose Geschäfte mit der Stadtverwaltung. Die Forderung, Stein für seine Geschäfte mit Nazis „zur Verantwortung ziehen„, bleibt also auch 2016 aktuell.
Und weil es Nazibands in Thüringen besonders leicht gemacht wird aufzutreten, spielen KC am Samstag gleich noch einen Auftritt in Tommy Frenck’s Nazi-Gasthof in Kloster Veßra. Die „Rechtsrock-Saison“ in Thüringen ist also offiziell eröffnet.

Offenes Antifa Café: „Faschistische Ideologie und Kapitalismus“

Zum nächsten offenen Antifa Café wollen wir uns damit beschäftigen, was Faschismus mit Kapitalismus zu tun hat. Diesmal treffen wir uns in der Offenen Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus).

Vortrag und Diskussion mit Sebastian vom Bildungskollektiv Biko

Der AfD Fraktionsvorsitzende Björn Höcke hält seit Monaten in Erfurt Reden, deren Begriffe und Ideen direkt faschistischer Ideologie entstammen. Und das unter dem Jubel von tausenden Menschen. Wieso erscheinen seine menschenverachtenden und vielfach kruden Ideen so vielen plausibel und unterstützenswert? Liegt dies nur an der psychischen Verfassung und den Einstellungen von Individuen oder gibt es einen grundlegenden Zusammenhang zwischen faschistischer Ideologie und dem Leben in kapitalistisch und nationalstaatlich verfassten Gesellschaften? Diese und andere Fragen wollen wir vor dem Hintergrund der aktuellen rechten Offensive und im Hinblick auf antifaschistische Strategien diskutieren.

8. April | 18 Uhr | Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstr. 9, Hinterhaus)

Alle Infos unter grenzenabschaffen.blogsport.de.