Skandal: Deutsche am Holocaust beteiligt!

Wie der Förderkreis Topf&Söhne herausgefunden hat, waren tatsächlich Deutsche am Nationalsozialismus beteiligt. Der bisher in Erfurt vorherrschenden Meinung, Hitler sei Österreicher, Auschwitz eine asiatische Tat, und die Bereitstellung der Technik zum Massenmord nur eine Bagatelle1 gewesen, will der Förderkreis nun auf einem „Stein der Erinnerung“ ein Statement entgegen setzen:

„Im Bewusstsein, dass die Achtung der Menschenwürde die Sache jedes Einzelnen sein muss, erinnert die Stadt Erfurt daran, dass sich hier auf diesem Firmengelände Deutsche an dem nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen beteiligten. Das Ungeheuerliche behandelten sie als Normalität.“

Nach dem mutigen Eintreten des Förderkreis gegen die Geschichtspolitik der BesetzerInnen, ist der Förderkreis jetzt in der Gesellschaft, die ihm gebührt – gelobt von der Stadt Erfurt und vom Land Thüringen, gesponsort von der Sparkasse Erfurt (die laut gewohnt kritischer Berichterstattung in den Lokalmedien den Anlass genutzt hat, darauf hinzuweisen, dass Kapitalismus bitte moralisch vor sich zu gehen habe2) und nunmehr vollends ohne jeden dissidenten Geist.


1 „Wo findet die Gedenkveranstaltung bei dem Bäcker und bei dem Fleischer statt, der letzten Endes auch Buchenwald mit Brot und Wurst beliefert hat. Wo findet die Gedenkveranstaltung in der Molkerei statt, die Buchenwald mit Milch versorgt hat, oder wo findet die Gedenkveranstaltung statt in der Einrichtung, die Limonade oder irgendwelche anderen Getränke hergestellt hat oder wo findet die Gedenkveranstaltung statt in der Pharmaindustrie, die letzten Endes Aspirin oder andere Tabletten, die vielleicht noch verabreicht wurden, hergestellt hat.“
(der damalige OB Manfred Ruge in einem Interview bei Radio FREI)

2 „Hans-Georg Dorst, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mittelthüringen [..]: „Wo beginnt man bestimmte Grenzen, vielleicht auch kaum merklich, zu überschreiten“, denkt er über das eigene Tun in der Wirtschaft nach. Die Finanzmarktkrise habe ja ihre Ursachen darin, dass bestimmte Banken ohne moralische Bedenken gehandelt hätten.“
(Thüringer Allgemeine vom 27.10.2009)

Gentech-Gegner Grolm muss erneut in Haft => Freitag Veranstaltung, Samstag Demo

Der Imker und Anti-Gentech-Aktivist Michael Grolm muss wieder in den Knast. Grolm hatte 2007 im Oderbruch ein Feld mit dem mittlerweile verbotenen Genmais MON810 zerstört und war im Nachhinein zu einem Ordnungsgeld von 1000€ verurteilt wurden. Da er weder bereit war, die Strafe zu zahlen noch einen Offenbarungseid zu leisten, hat er bereits 27 Tage in Erzwingungsgewahrsam verbracht.

Jetzt soll er wieder in Haft, weswegen am Samstag, 31.10.2009 ab 12 Uhr vor dem Landwirtschaftsministerium (Beethovenstraße) in Erfurt eine Demonstration stattfindet.

Am Vorabend informiert Jörg Bergstedt ab 19 Uhr im Filler über die Gefahren der Gentechnik und die Seilschaften der Gentec-BefürworterInnen:

Kennen Sie Filme oder Bücher über Monsanto? Immer wieder wird einen intensiver Filz zwischen Konzern und Aufsichtsbehörden aufgedeckt. Doch St. Louis, der Firmensitz des Round-up- und Agent-Orange-Herstellers, ist weit weg. Wie aber sieht es in Deutschland aus? Warum werden hier Jahr für Jahr immer neue Felder angelegt, obwohl 80 Prozent der Menschen keine Gentechnik im Essen wollen? Warum fließen Steuergelder auch dieser 80 Prozent fast nur
noch in die Gentechnik, wenn es um landwirtschaftliche Forschung geht? Der Blick hinter die Kulissen der Gentechnik mit ihren mafiosen Strukturen und skandalösen Zustände bei Genehmigungen und Geldvergabe bietet eine erschütternde Erklärung, warum die überwältigende Ablehnung und der gesetzlich eigentlich vorhandene Schutz gentechnikfreier Landwirtschaft (einschließlich Imkerei) gegenüber der grünen Gentechnik so wenig Wirkung hat. Denn: In den vergangenen Jahrzehnten sind alle relevanten Posten in Genehmigungsbehörden, Bundesfachanstalten und geldvergebenden Ministerien mit GentechnikbefürworterInnen besetzt worden. Die meisten von ihnen sind direkt in die Gentechnikkonzerne eingebunden. Mafiose Geflechte von Kleinstunternehmen und seltsamen Biotechnologieparks names Biotechfarm oder Agrobiotechnikum sind entstanden, zwischen denen Aufträge und Gelder erst veruntreut und dann hin- und hergeschoben werden, bis sich ihre Spur auf den Konten der Beteiligten verliert. Es wird Zeit für einen Widerstand an den Orten der Seilschaften. In der Veranstaltung werden minutiös die Seilschaften zwischen Behörden, staatlicher und privater Forschung, Konzernen und Lobbyorganisationen durchleuchtet. Genauere Blicke lohnen auf die Genehmigungsbehörde BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsichergheit und deren
Beratungsstellen JKI und ZKBS. Dann sollen beispielhaft zwei Zentren der grünen Gentechnik vorgestellt werden: Das AgroBioTechnikum in Groß Lüsewitz mit seinen Firmengeflechten um biovativ und BioOK und die BioTechFarm in Üplingen mit dem sachsen-anhaltinischen Gentechfilz um InnoPlanta. Den Abschluss bildet ein Ausblick auf Möglichkeiten des Widerstandes: ‚Wer nach mehr Forschung ruft oder sich auf staatliche Stellen verlässt, ist verlassen. Gentechnikfreiheit gibt es nur dann, wenn die 80 Prozent Ablehnung sich auch zeigen – nicht zwar nicht nur per Stimmzettel,
Protestmail oder am Supermarktregal, sondern dort, wo die Gentechnikmafia arbeitet und die Felder angelegt werden!‘

Hier gibt’s die Broschüre zur Veranstaltung.

Anschläge in Erfurt

Die Thüringer Allgemeine berichete:

Postautos in Flammen

Drei Anschläge mit politisch motiviertem Hintergrund in Erfurt forderten am Wochenende den vollen Einsatz von Polizei und Feuerwehr. Samstagnacht wurden zwei Paketstationen zerstört, gestern zwei Postautos angezündet.
ERFURT (ipe/vd). Geschäftliche Lieferungen, Geburtstags- und Versandhauspakete sind für die Empfänger erst mal unerreichbar. Denn Samstagnacht wurden die Ausgabestationen Eislebener- und Gorkistraße zerstört und beschmiert. Die Polizei spricht allein bei den beiden Packstationen der Posttochter DHL von 10 000 Euro Sachschaden. Zum Glück sind die Paketsendungen codiert, „so dass Empfänger und Absender ausfindig gemacht und benachrichtigt werden können“, erklärt Post-Pressesprecher Thomas Kutsch. Man werde mit der Polizei zusammenarbeiten.
An beiden Tatorten hatten die Vandalen Flugblätter hinterlassen, in denen sie sich als Sympathisanten der am Freitag in Berlin zu Haftstrafen verurteilten Angehörigen der sogenannten „Militanten Gruppe“ zu erkennen gaben. Farbschmierereien mit dem Wort „Entmilitarisiert“ und die Flugblätter wiesen auf den politischen Hintergrund hin. Es liegt ein Bekennerschreiben vor, in dem sich die Verfasser des Angriffs bezichtigen. Dies sei „aus Solidarität“ mit drei am Freitag zu Gefängnisstrafen verurteilten Männern geschehen. Das Kammergericht Berlin hatte die heute 37- bis 48-jährigen Angeklagten zu Haftstrafen von drei bis dreieinhalb Jahren verurteilt, weil sie im Juli 2007 versucht hatten, drei Lastwagen der Bundeswehr in Brandenburg in Brand zu setzen. Die Drei hätten stellvertretend für die „Militante Gruppe“ vor Gericht gestanden, auch wenn sie dieser Vereinigung nicht angehört hätten, heißt es im Bekennerschreiben. Die Anschlagsziele wurden damit begründet, dass DHL für die Bundeswehr logistische Aufgaben übernehme und damit zu einem „funktionierenden Militärapparat“ beitrage. Die Post-Tochter werde damit „Ziel einer praktischen Abrüstung“. Inzwischen ermittelt die Kriminalpolizei.

Nazi-Schmierereien auf Wahlplakaten

In Erfurt sind an mehreren großformatigen Wahlplakaten Nazi-Schmierereien aufgetaucht. Z.B. wurde Herr Steinmeier in der Nähe des Hauptbahnhofs mit Schweinsnase und Davidstern bedacht.

Das zeigt natürlich nur, daß man auch aus schlechten Gründen gegen Parteien und gegen den Parlamentarismus sein kann — weil hier zu viel geredet wird und zu viele Leute sich in gemeinsame Willensbildugn einbringen können. Unsere Parlamentarismuskritik zielt freilich auf das Gegenteil, weswegen wir das Demokratie-Spektakel auch eher links (oder eher rechts) liegen lassen, statt uns großartig einzubringen.

Indy: Scheiß auf Pößneck

Ein bemerkenswerter Bericht zum Fest der Völker von Indymedia berichtet, daß einzelne Nazis an der eigentlich als Gegenveranstaltung gedachten Meile der Demokratie teilnehmen konnten — Antifas, die damit ein Problem hatten, wurden gebeten, doch bitte tolerant zu sein. Wenn man davon ausgeht, daß Demokratiemeilen und Bratwurst-gegen-Rechts-Feste vor allem das Ziel haben, den Standort vor schlechter Presse zu bewahren, wundert das wenig…
Hier gibt es den ganzen Artikel.

„Fest der Völker“ in Pössneck behindern

Am 12. September wollen die Jenaer Nazis und Ihre europäischen Mitstreitenden auf dem Viehmarkt in Pößneck wieder ihr „Fest der Völker“ feiern – alle Jahre wieder. Trotz massiver Proteste, Verbotsversuche und Blockaden in Jena und Altenburg hat diese nazistische Veranstaltung im braunen Herz Deutschlands eine unerträgliche Kontinuität erreicht: Seit 2005 versammeln sich regelmäßig bis zu 1500 Neonazis um beim „Fest“ Rechtsrock und menschenverachtende Reden zu hören. Der geleerten NPD-Kasse und anderen nazistischen Strukturen kommen auf diese Weise jährlich geschätzte 20.000 Euro zugute.

Auch in diesem Jahr soll das „Fest der Völker“ nicht ohne Proteste ablaufen können. Aus diesem Grund: Am 12. September auf nach Pössneck! Das „Fest der Völker“ behindern!

Weitere Infos: www.schotterflechte.de.vu | buntstattbraun.blogsport.de | www.nazifeste-verhindern.de

Tag der Einheit der Menschen 2009 — mit Innenstadtaktion

Der „Tag der Einheit der Menschen“ am 3. Oktober will seit einigen Jahren ein Gegengewicht zu den üblichen Feierlichkeiten am „Tag der Deutschen Einheit“ stellen.

Der erste „TdEdM“ wurde verboten, weil er von den Ordnungsbehörden als Ersatzveranstaltung für die gleichfalls verbotene legendäre Demonstration „Es gibt 1000 Gründe, Deutschland zu hassen“ gedeutet wurde. Mittlerweile ist der dissidente Charakter des „TdEdM“ nicht mehr sooo hervorstechend. Trotzdem weisen wir gerne auf das Rahmenprogramm des diesjährigen „TdEdM“ hin, in dem sich einige sehr interessante Veranstaltungen finden, die wir gerne unterstützen:

19.09.2009, ab 11 Uhr, Lesung in der Stadtbahn:
EVAG liest mit — Lesung in der Straßenbahn

26.09.2009, 14 bis 18 Uhr Das 21-Minuten-Picknick:
Stadtverordnung hin oder her: Treffen mit Freunden, Essen und Trinken fördern nicht nur die kommunikativen Kompetenzen, sondern sind Teil einer lebensfrohen, offenen Atmosphäre in einer Stadt. Kommen Sie vorbei! Ort: Sie werden uns finden!

03.10.2009, 13 bis 18 Uhr Straßenfest zum Tag der Einheit der Menschen in der Allerheiligenstraße

Hier geht’s zum kompletten Programm.

Anklage wegen Friedhofsschändung

Thüringer Allgemeine und TLZ berichten:

Friedhofs-Schänder angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft Erfurt hat gegen einen 47-jährigen Mann aus Gotha und einen 32-jährigen Erfurter Anklage wegen Störung der Totenruhe und gegen den Älteren zudem wegen Volksverhetzung erhoben.
ERFURT (TA). Beiden wird vorgeworfen, in der Nacht vom 16. auf den 17. November vergangenen Jahres am Haupteingang des Friedhofs der Jüdischen Gemeinde in Erfurt die Gedenktafel mit Schweineblut überzogen zu haben…

Es wundert wenig, daß laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft in diesem Jahr nicht mehr mit einer Eröffnung des Verfahrens gerechnet wird. Bis zur Urteilsverkündung im Prozess um den gewaltsamen Tod eines Erfurter Punks im Frühjahr 2003 hatte es mehr als 5 Jahre gedauert.

Kritische Lücke in Pidgin

Wie heise.de berichtet, gibt es derzeit eine kritische Lücke im Instant-Messenger Pidgin. Pidgin ist ein Programm, daß auf verschiedenen Betriebssystemem läuft und mit dem man Jabber, ICQ, MSN und andere Chat-Protokolle nutzen kann. Die jetzt veröffentlichte Lücke macht es möglich, dem angegriffenen Rechner ausführbare Programme unterzuschieben. Sie besteht sowohl bei der Linux- wie auch bei der Windows-Version.

Was bei der Nutzung von Telefonen selbstverständlich war („Sag’s nicht am Telefon!“), wird bei Computer-Technik oft überhaupt nicht beachtet. Viele NutzerInnen gehen davon aus, daß eine gesichertes Betriebssystem verbunden mit modernen Verschlüsselungstechniken und -protokollen die private Kommunikation hinreichend schützt. Die veröffentlichte Lücke belegt das Gegenteil: Wird sie ausgenutzt, ist es kein Problem, jegliche Kommunikation mit sowie sämmtliche Daten auf dem angegriffenen PC auszuspähen.

Wäre nicht gerade jetzt ein guter Zeitpunkt, zu überprüfen, welche Daten auf einem PC mit Internet-Zugang abgelegt sind?

Indy: Schikanen gegen Erfurter Polyfantasiawoche

In der Woche vor dem Erfurter CSD am Samstag (22.8.) findet in Erfurt unter dem Titel „Polyfantasiawoche“ eine queer-feministische Veranstaltungswoche im eigens dafür gemieteten alten Innenministerium statt. Den Erfurter Behörden macht es Angst, daß sich in Erfurt die schwul/lesbische Szene mit dem Umfeld des im April geräumten Besetzten Hauses auf dem ehemaligen Topf&Söhne-Gelände vermischt.
Weiterlesen bei Indymedia .

Infos: widerdienatur.blogsport.de

Geh‘ nicht wählen!

Etwas verspätet möchten wir uns herzlich bei den 52% der Erfurter Wahlberechtigten bedanken, die unserem Aufruf nicht wählen zu gehen gefolgt sind. Wahlerfolge hin, Misserfolge her: über die Hälfte aller Berechtigten empfinden das Wählen von Ordnungs- und Sicherheitsfanatiker_innen, und von Parteien, deren größtes Ziel letztlich darin besteht möglichst oft gewählt zu werden, offenbar als nicht sinnvoll genug.

Das es bei Demokratie statt Wählen zu gehen eigentlich darum geht „(…) die Art von Selbsterkenntnis und Selbstbestimmung zu stärken, die Manipulation unmöglich macht“ hat (und jetzt des Rätsels Lösung🙂 T. W. Adorno schon in den Studien zum Autoritären Charakter geschrieben. Es ist also an der Zeit, die eigene Stimme zu nutzen und für ein ganz anderes Ganzes zu streiten.

Für die jetzt anstehende Kommunalwahl ruft die Kampagne „Brot und Spiele“ zum Wahlboykott auf:
Es ist wieder einmal soweit: die Bundes- und Landtagswahlen stehen vor der Tür. Mit der Abgabe ihrer Stimmen legitimieren die Wähler Staat, Nation und Kapitalismus. Dies nehmen wir zum Anlass unserer Kritik. Im Folgenden werden wir grundlegende Aspekte zur Bedeutung von Wahlen und Hintergründe für den Freudentaumel um das „Superwahljahr 2009“ beleuchten. [weiterlesen bei brot-spiele.org]

Bundesweite Anti-Atom-Demo im September

Am 5.9. demonstriert die Anti-Atom-Bewegung bundesweit in Berlin. Ob es darum geht, den Ausgang der Wahlen positiv für Rot-Grün zu beeinflussen oder vor dem Ausstieg aus dem Ausstieg noch mal kräftig auf den Putz zu hauen wird man sehen. Wir fahren auf jeden Fall nach Berlin…
Die Offene Arbeit Erfurt koordiniert die Anreise aus Erfurt und wird sich um Busse kümmern, wenn genügend Anmeldungen kommen!
Eine Mobilisierungsseite zur Demo gibt es hier.

Solidarität mit Emmely!

Zur freundlichen Beachtung:

Do, 23. Juli, 18 Uhr, Filler (Erfurt, Schillerstraße 44)
Die streikende Kaiser’s-Kassiererin „Emmely“, wurde unter dem Vorwand des Verdachts, Flaschenpfand in Höhe von Einsdreißig unterschlagen zu haben, gefeuert. Am 28. Juli entscheidet das Bundesarbeitsgericht in Erfurt in diesem Fall, denn Emmely gibt nicht auf und will ihre Kündigungsschutzklage in die nächste Instanz bringen.

Anlässlich dieser Entscheidung in Erfurt laden ver.di Erfurt und das Komitee „Solidarität mit Emmely“ zu einer Veranstaltung mit Filmvorführung ins Filler.

In der Veranstaltung werden Emmely und Archibald Kuhnke vom Komitee „Solidarität mit Emmely“ über den Stand des Verfahrens berichten und den Dokumentarfilm „Ende der Vertretung — Emmely und der Streik im Einzelhandel“ vorführen.

Der Film ist top aktuell: Während fast überall in der Republik der Abschluss aus Nordrheinwestfalen übernommen wird, stellt sich der Arbeitgeberverband für Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen
quer. Dabei ist der Nordrheinwestfälische Abschluss innerhalb von ver.di durchaus umstritten, weil er wahrscheinlich die Inflationsrate nicht abdecken wird und über zwei Jahre läuft.

Das ist dem Arbeitgeberverband aber nicht schlecht genug: Er möchte die Lohnsteigerung über 26 Monate strecken…

Wir hoffen auf eine rege Diskussion über die Situation speziell im Einzelhandel und allgemein dazu, wie wir widerständige Kolleginnen und Kollegen unterstützen können.

Mit solidarischen Grüßen,
ver.di Erfurt, Komitee „Solidarität mit Emmely“

Kampagne „Hände hoch, Haus her!“ gestartet

Hände hoch, Haus her! Für ein selbstverwaltetes Zentrum in Erfurt
Nach der Räumung des Besetzten Hauses auf dem ehemaligen Topf & Söhne Gelände in Erfurt beginnt nun die Kampagne „Hände hoch, Haus her! Für ein selbstverwaltetes Zentrum in Erfurt“.

Auftaktkundgebung am 16. Juli
Am 16. Juli findet von 18 bis 22 Uhr auf dem Fischmarkt in Erfurt die Auftaktkundgebung zur Kampagne „Hände hoch, Haus her! Für ein selbstverwaltetes Zentrum in Erfurt“ statt. Mit dabei sind die Firefuckers mit einer Feuerschow und viele weitere Nettigkeiten.

Weitere Infos unter haendehoch.blogsport.de

11.Juli, Gera: Demonstration und Blockade gegen Nazifest

Zitat von der antifaschistischen Aktion Gera:

Bereits zum siebenten Mal in Folge findet am 11. Juli das bundesweite NPD-Treffen „Rock für Deutschland“, angemeldet als Großdemonstration, statt. Aufgrund szeneinterner Prominenz sind in diesem Jahr mehr als 1000 Neonazis zu erwarten. Das Aktionsbündnis Kabelbruch ruft alle Menschen zur Teilnahme an der Demonstration des Bürgerbündnisses und zur Blockade des Neonazifests auf. […]

Wie man das aus Gera kennt, geht die Mitte engagiert gegen AntifaschistInnen vor, während man den Nazis durch offensives ignorieren entgegen tritt:

Der SPD-Ortsverband Gera-West betitelt Antifaschist(innen) als Linksextremisten und Chaoten. Kurz zuvor hatte bereits Dirk Plette von der Wählerinitiative Arbeit für Gera (AFG) gegen antifaschistisches Engagement
gehetzt. Mit Worten wie „Viehzeug“ und „Gesocks“ äußerte er sich abwertend gegenüber dem Antifa-Block, der sich im letzten Jahr an der Demonstration des Bürgerbündnisses beteiligt hatte.

Also: 11. Juli, 12:00 Uhr Gera, Kultur- und Kongresszentrum!

[Erfurt] 8. Juli: Jeder Stadt den Stadtrat, den sie verdient

Die Antifagruppe AG17 ruft für den 8. Juli (16.30, Erfurt, Fischmarkt zu einer Kundgebung anlässlich der konstituierenden Sitzung des Erfurter Stadtrats auf:

Was als großes Debakel erscheint, nämlich der Einzug der NPD in der Person Frank Schwerdt in den Erfurter Stadtrat, ist nichts anderes als demokratischer Alltag. Herr Schwerdt ist von genügend Erfurterinnen und Erfurtern gewählt worden, um nun seinen rassistischen nationalistischen und antisemitischen Müll in den Stadtrat zu tragen.
Doch ist er als einziger NPD-Abgeordneter wirklich alleine dort? Mit der NPD wollen die etablierten Parteien bestimmt nicht politisch zusammenarbeiten. Dennoch gibt es etliche inhaltliche Überschneidungen, die die politische Ablehnung der Demokratischen Parteien zur Farce werden lassen. Wenn die NPD als Wahlkampfauftakt für die Landtagswahl vor die Moscheen zieht, setzt sie sich für die von der CDU geforderte Leitkultur ein. Wenn die NPD gegen gierige Banker wettert, ist das die selbe Masche, mit der Müntefering und Lafontaine die Bösewichter der Weltwirtschaftskrise ausmachen.

Die niedrige Distanz zwischen der autoritären Mitte und Rechtsaußen zeigt sich auch lokal:

Wenn es um Ordnung und Sauberkeit geht, teilt man das Resentiment gegenüber der Abweichung und steht auf soziale Kontrolle. Und wenn es sich anbietet, verdrischt man auch mal gemeinsam Punker, wie letztes Jahr an der Krämerbrücke.

Folgerichtig wird über die Räumung des Besetzten Hauses von ganz rechts bis hin zu Teilen des linken Lagers gejubelt. Dort spricht man von „Asozialen, die keine Miete bezahlen“, der rechte Teil bedankt sich artig bei der Polizei und setzt Nahaufnahmen von AktivistInnen ins Internet — Anti-Antifa at its best.

Rechtsaußen wie Mitte nutzen Gewalt, um ihre Ziele durchzusetzten — hier die strukturelle Gewalt von Rechtsnormen und Verordnungen, immer flankiert mit der Drohung des Polizeiknüppels, dort die unvermittelte Brutalität der Nazi-Banden.

Auch in der Frage der bürgerlichen Freiheiten unterscheidet man sich nur graduell — die Nazis wollen sie gleich ganz abschaffen, während die Mitte sich wünscht, nach Gutdünken zu entscheiden, wer durch die Verfassung geschützt ist. Grundrechte sollen für die gelten, die sich „an die Regeln halten“ — so eine Demokratin in der Landtagsdebatte zur Räumung des besetzten Hauses.

Unsere Politik richtet sich gegen Ausgrenzung, Repressuion und Autoritarismus — egal ob aus der Mitte der Gesellschaft oder von Rechtsaußen!
-> 8. Juli, 16.30 Uhr, Erfurt, Fischmarkt <-

NPD-Wahlkampfauftakt in Thüringen

Gestern wollte die NPD ihren Wahlkampfauftakt für den Landtag in Thüringen durchführen. Sichtlich geschwächt durch die Richtungsstreitigkeiten der letzten Monate haben die Kameraden nur eine Handvoll Leute auf die Beine bekommen.
In Jena wurde der Aufbruch von 300 GegendemonstrantInnen, die die Tiefgarage blockiert hatten, signifikant verzögert. In Erfurt haben ca. 80 Menschen, viele mit Migrantionshintergrund, gegen die NPD demonstriert.
Thematisch geht es bei den Nazis „back to the roots“ — nachdem der modernisierte Neofaschismus mit völkischer Kapitalismuskritik und Palästina-Soli anscheinen nicht den gewünschten Zulauf an AnhängerInnen gebracht hat, kehrt man nun zum altbekannten Rassismus zurück und demonstriert „gegen Überfremdung“.
Daß der Tag kein Erfolg für die NPD war, liegt an ihrer eigenen Schwächt, nicht an der Stärke der Gegenaktionen.
Heute geht’s weiter: Ab 11 Uhr will die NPD in der Leipziger Straße erneut demonstrieren.

Anti-Atom-Kampf geht weiter

Atomkraft Nein DankeDerzeit zeigt die Offene Arbeit Erfurt in der Michaeliskirche eine Ausstellung mit dem Titel „Atomkraft – Nein Danke“. Die Ausstellung ist Montag bis Samstag von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
In diesem Rahmen finden verschiedene Veranstaltungen statt, die jeweils um 20.30 Uhr, bei gutem Wetter in der Kirche, ansonsten in der Offenen Arbeit (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus) beginnen:

  • Montag, 15.6. — Filmabend „Die Wolke“
  • Donnerstag, 18.6. — Vortrag „Die Mythen der Atomindustrie“
  • Dienstag, 23.6. — Diskussionsveranstaltung mit einer Vertreterin der Ärzte gegen Atomkraft
  • Donnerstag 25.6. — Themenabend „Atompolitik – Widerstand und Einflussnahme der Anti-AKW-Bewegung in Deutschland“

Weiterhin wird die bundesweite Anti-Atom-Infotour am 6. oder 7.7. in Erfurt Halt machen.
Kontakt für Anti-Atom-Aktivitäten ist das Anti-Atom-Plenum Thüringen.

Nazis wegrocken!

Gegen Nazifeste und deutsche Zustände
Eine stramme neofaschistische Szene und ihr aggressives Auftreten, ein zwielichtiger Bürgermeister und eine höchst unsensibilisierte Öffentlichkeit – all das sind Markenzeichen von Arnstadt. Viel lieber schmückt man sich jedoch mit Kultur und Tourismus. Doch all das oberflächliche Leben in einer provinziellen Kleinstadt kann die Probleme nicht überspielen, die sich in ihr aufgebaut haben. Am 13. Juni tritt eines dieser Probleme mal wieder in exponierterer Form zu Tage. Dann will die neofaschistische Szene hier ihren „8. Thüringentag der nationalen Jugend“ ausrichten, wo mehrere hundert Neonazis aus Thüringen und bundesweit der Bachstadt einen Besuch abstatten werden.
Weiterlesen…

Kundgebung am 13.06.2009 in Erfurt
Um schon in Erfurt auf anreisende Nazis aufmerksam zu machen, die zum „Thüringentag der Nationalen Jugend“ nach Arnstadt wollen, findet von 8.00 bis 12.00 Uhr eine Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz statt. Die Kundgebung ist auch als Anlaufpunkt für Antifas gedacht, um dann gemeinsam weiter zu den antifaschistischen Gegenaktivitäten nach Arnstadt zu fahren.

Weitere Infos: www.antifa-arnstadt.tk | ag17.antifa.net

Alerta 5 erschienen

Das Antifaschistische Blättchen Nummer 5 für Erfurt ist erschienen.

Inhalt:
– Räumung des Besetzten Hauses in Erfurt
– „Und ewig grüßt der Polizeiknüppel …“ Diskussionstext zu Polizeigewalt und dem Umgang damit
– Rassismus in den Schullehrplänen Thüringens
– Aufruf gegen den „Thüringentag der Nationalen Jugend“ Termine dazu
– interessante Links

Download (.pdf)

Die Parteien haben immer recht.

„Programme für Demokratisches Handeln [..] sollten nicht darauf beschränkt sein, die Menschen dergestalt zu manipulieren, daß sie sich demokratischer verhalten, sondern sollten sich mit Hingabe dem Ziel widmen, die Art von Selbsterkenntnis und Selbstbestimmung zu stärken, die Manipulation unmöglich macht.“

Wer weiß, wer’s geschrieben hat, kriegt ein Bienchen. In der Uni Erfurt wird dererlei offensichtlich nicht gelesen. Ansonsten hätten „die politischen Hochschulgruppen“ (so die Selbstbezeichnung der Parteijugendverbindungen) darauf verzichtet, eine Kampagne für eine hohe Wahlbeteiligung aufzuziehen und „auf jeden Studentden über fünf freche Wahlmotivationsflyer“ zu drucken — natürlich ohne Argumente, sondern allein mit Reklame für das Demokratie-Spektakel.

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