Nachtrag zur Veranstaltung mit Daniele Ganser in Erfurt

Doktor Daniele Ganser Das lokale Radio FREI hat im Nachgang der Veranstaltung mit Daniele Ganser in Erfurt eine Sendung mit dem Themenschwerpunkt Verschwörungstheorien gesendet, in der auch die Position des Infoladens zu hören ist. Die Redaktion argumentiert dabei relativ zurückhaltend: Ganser als den Verschwörungstheoretiker zu bezeichnen, der er nunmal ist, bleibt den Interviewgästen vorbehalten. Trotzdem regt sich Gansers Aluhut-Community mächtig auf und wettert in den Kommentaren zur Sendung gegen das Lokalradio – teilweise ganz offensichtlich ohne die Sendung überhaupt gehört zu haben.

Demo-Triathlon: Welcome United, #Unteilbar und

Banner Demo-TriathlonGoldener Herbst, die optimale Zeit zum demonstrieren — es ist nicht mehr so heiß wie ihm Hochsommer, die Sonne steht niedrig, das praktische Demo-Outfit passt zu den Außentemperaturen. Die kommenden drei Wochenenden bieten gleich drei ganz unterschiedliche Gelegenheiten, Protest und Widerstand auf die Straße zu tragen:

Am kommenden Samstag (29.9.) findet in Hamburg die bundesweite antirassistische Parade Welcome United statt. Den Aufruf und Mobilisierungs-Videos hatten wir hier schon gebloggt. Der Erfurter Bus ist voll, aber im Jenaer Bus (der auch über Erfurt fährt), ist noch Platz — Anmeldemöglichkeit hier.

Am darauffolgenden Wochenende demonstriert ein breites Bündnis, darunter viele Künstler_innen und Akteure aus dem sozialen Bereich unter dem Motto #unteilbar für Solidarität statt Ausgrenzung. Im Aufruf wird ein Zusammenhang zwischen dem Sozialabbau der letzten Jahre und den aktuellen rassistischen Mobilisierungen angesprochen und dagegen die Idee einer offenen und freien Gesellschaft vertreten.

Die dritte Demo findet im Rahmen der Refugee Black Box-Konferenz statt, bei der vom 4.-7.10 Aktivist_innen der Flüchtlingscommunity aus ganz Deutschland zusammenkommen werden. Für die Konferenz werden noch Helfer_innen gesucht. Die dazugehörige Demonstration beginnt am Samstag, 6.10.2018, 16 Uhr in Jena.

Wer zu allen drei Demos fährt und das durch Mitbringsel belegen kann, erhält auf der Auftaktparty zu den alternativen Einführungstagen am Infoladen-Stand eine Überraschung.

Für die langwierigen Busfahrten empfehlen wir — etwas älter, aber immer noch hilfreich — den Reader Zusammen mehr erreichen — kleiner Ratgeber für Bezugsgruppen (800kB PDF).

Nachtrag: Wie spricht man eigentlich #unteilbar? „Raute unteilbar“? „Doppelkreuz unteilbar“? Und wie kommt es, dass ein Demomotto mit dem Markenzeichen eines bekannten Kurznachrichtendiesnstes beginnt? Ist die linksliberale Debattenkultur mittlerweile so beschränkt, dass die Auseinandersetzung zwischen der offenen Gesellschaft und ihren Feinden im Chat stattfindet? Und in welchem Verhältnis steht die offene Gesellschaft (immerhin auch eine antikommunistische Konzeption) eigentlich zum Ziel der Solidarität?

Lirabelle #17 nun online!


Die 17. Ausgabe der Lirabelle ist schon seit einigen Wochen erschienen, erfreut uns aber erst seit kurzem mit ihrer online Präsenz!

Während Sie bei uns im veto schon kräftig hin und her geblättert wurde, kann Sie nun auch in der Ferne gelesen werden. Enthalten ist ein Thesenblatt von uns „Über das Verhältnis von staatlicher Abschottung, Rassismus und Migration“. Dieses haben wir 2015 anlässlich eines Workshops bei den Alternativen Studieneinführungstagen diskutiert und nochmal überarbeitet. Wir bedanken uns bei der Redaktion, dass sie unseren Geburtstag mit in die News aufgenommen hat.
Spannend ist der Bericht aus „Erfurts liebenswertestem Vorort“ – der Autor Ox Y. Moron bezeichnet damit die Thüringer AfD-Hochburg Arnstadt. Außerdem dabei ist ein Bericht zum FIT* FOR ACTION – Kongress des Frauen*kampftagsbündnisses, wer also nicht da war, kann nun nachlesen, was lief.

Die Redaktion wünscht sich übrigens mehr Beiträge …
PS: Sie beißen nicht. Zumindestens meistens.

Ende Gelände: Vernissage, Info- und Vorbereitungtreffen

Offenes Ende Gelände Info- und Vorbereitungstreffen

Wann: 25.09.18 um 18:00
wo: Umweltbibliothek im Grünen Haus Jena (über dem Grünowski)

Der Herbst naht und damit auch die Rodungssaison im Hambacher Forst und
die Ende Gelände – Aktionstage vom 25.-29.10. im Rheinland. Seit
mehreren Jahren gewinnt die Klimabewegung nun schon an Fahrt und zeigt
auf, dass es den Raubbau des Menschen an der Natur zu stoppen gilt.
Wir als Ende Gelände Ortsgruppe Jena möchten euch deswegen zu einem
offenen Vorbereitungs- und Infotreffen einladen um mit euch ins Gespräch
zu kommen, euch darüber zu informieren was so geplant ist, wie wir uns
das so gedacht haben mit der Anreise oder wie ihr euch einbringen könnt.
Also kommt einfach rum, egal ob ihr nur mal schauen wollt, was das alles
so ist, ihr mitfahren wollt oder direkt Bock habt mitzumachen.
Wir freuen uns und haben Bock mit möglichst vielen Leuten zu den
Aktionstagen zu fahren um auch dieses Jahr wieder klar zu machen: Ende
Gelände – System Change, not Climate Change!

Info- und Vorbereitungstreffen ist von Ende Gelände Ortsgruppe Jena

Hambi Fotoaustellung im Cineplex Gotha

Wann: 17. September 2018 um 19:30
Wo: Cineplex Gotha

Die „Vernissage“ beginnt um 19:30

www.ende-gelaende.org/events/hambi-fotoaustellung-im-cineplex-gotha

AfD-Wahlkreisbüro in Erfurt — und Protest im Viertel

Unter dem Motto »Für eine solidarische Krämpfervorstadt« haben sich Anwohner_innen und Gewerbetreibende des Erfurter Stadtviertels gegen ein AfD-Büro in der Nachbarschaft organisiert. Mitte August hatte der AfD-Bundestagsabgeordnete Stefan Brandner ein Wahlkreisbüro in der Iderhoffstraße 37 in Erfurt eröffnet. Die antifaschistische Nachbarschaftsinitiative ist am 25.8. in die Öffentlichkeit getreten:

Beim Stadtteilfest Krämpf fresh am Samstag waren wir auch am Stand des Bündnisses „Solidarische Krämpfervorstadt“ beteiligt. Das Bündnis hat sich gegründet, weil der AfD-Abgeordnete Stephan Brandner sein Wahllokal in der Iderhoffstraße 37 eröffnet hat. Das Bündnis hat sich zum Ziel gesetzt, gegen rechte Hetze im Viertel und anderswo vorzugehen … [weiter bei den Falken Erfurt]

CSD Aktionswochen in Erfurt

Die #CSDerfurt-Atkionswochen 2018 finden vom 17. bis zum 31. August statt und halten unter dem Motto „Akzeptanz macht Lust“ mit Kultur, Politik, drei Parties und vielem mehr ein vielfältiges Angebot für alle Interessierten bereit.
Hier erfahrt ihr mehr über die insgesamt 19 Veranstaltungen und Aktionen.

Wir sehen uns dort.

Daniele Ganser soll ausgeladen werden: Ist es eine Verschwörung?

Das DASDIE in Erfurt ist ein Ort der Aufklärung. Schon im März 2018 hat dort Erich von Däniken unterdrückte Wahrheiten über UFOs öffentlich gemacht, bei „Caveman – du sammeln, ich jagen“ stehen neue und originelle Erkenntnisse der Geschlechterforschung im Fokus. Am 20.8.2018 wird Doktor Daniele Ganser kritische Fragen zur allgemeinen Weltdeutung vorbringen, um damit die Lügen der nato-gesteuerten Systempresse zu entlarven.

Degegen regt sich Widerspruch: ATTAC Erfurt, der AntiRa Campus Erfurt, die Antifaschistische Koordination Erfurt, Jusos und GRÜNE Jugend, das Biko, Martina Renner, die Falken Erfurt und der Infoladen Sabotnik fordern die Absage der Veranstaltung, weil sie seine Ausführungen nicht nur für verschwörungstheoretischen Unsinn, sondern auch für gefährlich halten — weil durch Verschwörungstheorien die Bereitschaft, mit einfachen Antworten Sündenböcke für gesellschaftliche Prozesse zu beschuldigen zunehme, was „nicht nur zur Verdummung, sondern auch zur Faschisierung der Gesellschaft“ beitrage. Ein ungeheurer Vorwurf. Was steckt dahinter? Wer hat ein Interesse daran, den sehr guten Wissenschaftler Dokotor Daniele Ganser zu diskreditieren? Ist es womöglich der Thüringer Verfassungsschutz? Professor Doktor Mikael Elofsson, Dekan der renomierten schwedischen Hochschule von Umeå, will dem zumindest nicht widersprechen. Dieselben Akteure waren 2016 schon gegen die EnDgAmE-Friedensdemonstration aufgetreten — auch diese wurden sowohl von links wie auch vom Verfassungsschutz als nazistisch diffamiert. Alle kommen aus Erfurt — wie der Thüringer Verfassungsschutz. Treffen sie sich vielleicht jeden Sonntag um 14 Uhr beim Andreaskavalier in Erfurt? Sind hier finanzielle Mittel geflossen? Welche Rolle spielt Helmut Roewer? Wir stellen nur Fragen. Niemand will behaupten, Jusos und GRÜNE Jugend, ATTAC, der AntiRa Campus Erfurt, die Falken, die antifaschistische Koordination Erfurt, der ominöse Infoladen, Martina Renner und der Verfassungsschutz würden unter einer Decke stecken. Andererseits lässt es sich auch nicht widerlegen. Machen Sie sich also selbst ein Bild, auf http://ganserabsagen.wordpress.com oder mit qualifizierten Kommentaren im oder vor dem DASDIE am 20.9.2018.

Alle Menschen, die ein bess‘res Leben wünschen, soll‘n sich einloggen

1981 veröffentlichten die BOTS den Soundtrack zur westdeutschen Friedensbewegung: „Alle Menschen, die ein bess’res Leben wünschen, sollen aufstehen“. Gegen die Startbahn West, gegen Berufsverbote, Polizeigewalt und Atomraketen gingen zehntausende auf die Straße, die Band bezog sich auf diese heterogenen Bewegungen. Auch 2018 gehen zehntausende auf die Straße, gegen Nazis, gegen den G20, gegen Abschiebung und die Kriminalisierung der Seenotrettung. Das aktuelle „Aufstehen“ von Wagenknecht und Lafontaine hat damit wenig zu tun. Es sieht eher so aus, als habe die außerparlamentarische Opposition das Vertrauen der Parteioberen verloren, weswegen letztere nun ihre eigene Bewegung gegründet haben. Das ist nicht der erste Versuch dieser Art: Schon Ende 2015 wurde aus dem politischen Umfeld der Thüringer Landesregierung mit der Kampagne „Mitmenschlich“ eine Art Bewegungssimulation in Gang gesetzt. Die Idee, den Schwung der Grenzöffnungen von 2015 zu verstärken, bevor die Reaktion einschlägt und (wie dann nach dem 1. Januar 2016 geschehen) den Diskurs wieder übernimmt, war gut. Leider geschah das zentral von oben geplant, und so musste es scheitern: Obwohl Verbände, Gewerkschaften und Parteien jede Menge Geld und Arbeitskraft in der Geschichte versenkt haben, kamen gerade mal 6000 Menschen auf den Domplatz — womöglich wären es mehr gewesen, wenn die lokale Bands bei Bratwurst und Modenschau ohne Politik aufgetreten wären. Weitergehendes Engagement, wie vollmundig angekündigt, fand nicht statt. Und so wird es auch mit „Aufstehen“ enden, ein paar Polit-, Kultur- und Marketing-Profis tun so, als wären sie wahlweise die neue APO oder „der kleine Mann“, bedienen ein paar Resentiments, was der PDL am Ende 0,7% Wähler vom rechten Rand bringt und 0,7% vom linken Rand kostet. Aber: Es werden Arbeitsplätze und innovativer Social-Media-Content geschaffen. Ein Glück.

Aufruf: Schluss mit dem Neonazi-Festival „Eichsfeldtag“ in Leinefelde!

Wir zeigen uns solidarisch mit dem Bündnis „Es reicht. Schluss mit dem Neonazi-Festival in Leinefelde” und möchten euch ermutigen, euch der Gegendemonstration zum „Eichsfeldtag“ anzuschließen.

Das Bündnis hat für den 1. September ab 14:30 Uhr eine Gegendemonstration am Bahnhof Leinefelde angemeldet. Im Fokus der diesjährigen Proteste steht laut Paula Schuchardt, Pressesprecherin der Gruppe Association Progrès, die Kritik am Eichsfeldtag als Teil einer „andauernden rechten Erlebniskultur” in Thüringen. Anders als in den Jahren zuvor ginge es dem neuen Bündnis nicht darum, Neonazis ausgerechnet hier nicht haben zu ­wollen. „Wir stellen uns nicht hin und sagen: Das Eichsfeld ist kein Ort für Neonazis. Das Eichsfeld ist momentan ein idealer Ort für Neoazis, nicht zuletzt, weil die Stadt Leinefelde ihnen immer noch Tür und Tor öffnet. Uns geht es deshalb auch um den Kontext der Veranstaltung im rechten Netz Thüringens.”

Es reicht! Neonazistrukturen müssen konsequent ihre letzten Möglichkeiten zum Überleben genommen werden, egal ob in Leinefelde, Themar oder anderswo!

Zum ausführlichen Aufruf mit Materialsammlung etc. geht es hier.

Hinweis: Radio-Feature zu Polizeigewalt

Wir möchten euch auf dieses inhaltlich interessante Feature des Deutschlandfunks zum Thema Polizeigewalt aufmerksam machen.

Hier zwei Auszüge:

Maria Scharlau (Amnesty International): „Es gibt nur in einem kleinen Bruchteil der Verfahren dann am Ende auch eine Anklage, natürlich werden noch weniger Polizisten auch verurteilt, nicht jede Anklage führt ja zu einer Verurteilung.

Als Beispiel: In Berlin wurden 2016 386 Verfahren wegen Körperverletzung im Amt eingeleitet, und es kam zu einer Verurteilung. Und man muss dazu sagen: Diese Zahlen der Verfahren und der Anzeigen, wenn man die hätte, sind auch nur bedingt aussagekräftig, da wir von einem sehr großen Dunkelfeld ausgehen! Das Risiko, eine Gegenanzeige wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu bekommen, das Risiko ist sehr groß! Das ist schon fast ein Automatismus.“

Autorin: „Und bei Nicht-Polizisten ist die Anklage und Verurteilungsquote eine deutlich andere: etwa jeder vierte, der von der Polizei wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte angezeigt wurde, wurde auch verurteilt. Das belegen Zahlen aus dem Jahr 2013. Und im Jahr 2017 gab es an dieser Stelle auch noch eine empfindliche Strafverschärfung.“

Versandhandel Sabotnik: »Die Krake«, Nr. 12 und G20-Broschüre

Neu erschienen ist die 12. Ausgabe der »Krake« und eine umfangreiche G20-Broschüre. Beides gibt es bald im Infoladen zu lesen. Wer eigene Hefte haben möchte, kann uns bis zum 5. August eine Mail schreiben — wir bestellen gerne weitere Exemplare mit.

Cover der Krake»Die Krake« ist — so die Herausgeberin Gwendolin in einem Interview bei Linksnet — ein »feministisches Untergrundheft zum Thema alternative Beziehungsformen mit lesbischem Schwerpunkt, ein Forum für alle, die das Leben jenseits des Paares interessiert z.B. in Freundinnennetzen, nichtmonogamen Beziehungen, Kommunen, als glückliche Solistin«. Seit 12 Jahren bietet das Zine Erfahrungsberichte, Rezensionen, Kommentare, gesellschaftstheoretische Analysen, Comics und Geschichten über verschiedene Varianten, in der alltäglichen Beziehungsführung Normen zu überschreiten und gegenhegemoniale Strukturen aufzubauen. Dabei geht es um die aktuell populäre Polyamory, aber auch um viele weitere Formen alternativer Beziehungsführung. Gerade ist die 12. Ausgabe für 1-2€ erschienen.

Cover G20-BroschüreEbenso gerade erschienen ist eine Broschüre zur Dokumentation der Aktionen anlässlich des G20-Gipfels im letzten Jahr in Hamburg. Sie enthält eine umfangreichen Materialsammlung zu den vielfältigen Protesten sowie deren Folgen und der politischen Aufarbeitung der Ereignisse. Ergänzend zu der Broschüre sind auf den eingelegten DVDs zahlreiche Daten mit Aufrufen, Flugblättern, Plakaten, Fotos, Zeitungsberichten u.v.m. sowie fünf Stunden Videomaterial zu sehen. Was im Archiv einen ganzen Aktenordner füllt, ist damit auf 120 Seiten zusammengefasst. Die Broschüre kostet 8€.

250 bei Kundgebung für sichere Häfen in Erfurt

Rund 250 Menschen haben heute in Erfurt unter dem Motto »Seebrücke – Schafft sichere Häfen« gegen die mörderische Abschottungspolitik der Festung Europa demonstriert. Mit Musik- und Redebeiträgen, auf Transparenten, Schildern und mit Straßenkreide brachten die Demonstrant_innen auf ganz unterschiedliche Weise Unverständnis und Wut über das Sterben im Mittelmeer zum Ausdruck. Ein längerer Beitrag der Refugee Law Clinic rief zur Beteiligung an der Welcome-United-Parade am 29.9. in Hamburg auf. Verschiedene Parteipolitiker_innen hielten engagierte Reden gegen die rassistischen Zustände. Die Frage, ob parlamentarische Auseinandersetzungen dazu geeignet sind, das Sterben zu beenden, konnten sie nicht beantworten. Dass der beiläufig zur Kenntnis genommene Mord nicht nur im Mittelmeer geschieht, sondern auch in Thüringen, wurde in einem Redebeitrag des Break-Deportation- Netzwerks (siehe unten) deutlich, die Verknüpfung bundesdeutscher politischer und ökonomischer Intessen mit Flucht und Migration in einem Beitrag der ATTAC-Ortsgruppe Erfurt (siehe ganz unten). Angesichts tausender Toter bleibt aber auch danach vor allem Ratlosigkeit über die angemessene Reaktion.


Bühe mit Musikbeitrag


Immer noch aktuell: Die Mauer muss weg


Nazis morden, der Staat schiebt ab


Herz statt Hetze

Redebeitrag von Break Deportation

Viele Menschen sterben im Mittelmeer. Europa hat tödlichste Grenze auf der Welt. Deswegen schaffen es nur die wenigsten nach Europa und fast jede und jeder davon hat auf dem Weg Freund_innen oder Verwandte verloren

Aber auch die Menschen, die in Europa, in Deutschland, in Thüringen ankommen, sind ihres Lebens nicht sicher. Viele leben jeden Tag und jede Nacht in Angst vor Abschiebungen. Sie trauen sich nicht, in ihren Betten zu schlafen, weil sie Angst haben müssen, von den Fußtritten deutscher Polizist_innen zu erwachen. Passiert ist das erst diese Woche einer Familie in einem Lager in Obermehler bei Mühlhausen. Sie wurden am Dienstag abgeschoben.

Wie Angst und Terror in Thüringen aussieht, wissen insbesondere geflüchtete Menschen aus Apolda zu berichten. Weiterlesen

Save the date: „Welcome United“ am 29.9. in Hamburg

Am 29. September findet in Hamburg eine gigantische antirassistische Parade statt. Dazu rufen mehr als 200 Organisationen, Initiativen, Cafés und Clubs, Vereine, Kulturinstitutionen, selbstorganisierte Migrant*innengruppen, Willkommensinitiativen, Künstler*innenkollektive und NGOs auf. Beim Flüchtlingsrat Thüringen gibt es Infos zur Mobilisierung, in Kürze soll es dort auch eine Möglichkeit geben, Bustickets aus Thüringen zu bestellen.

Hier gibt es den Aufruf in vielen Sprachen.

Noch mehr Motivation auf das bundesweite Event macht vielleicht das folgende Video von Boza Tracks, bei dem u.A. Bilder von der letztjährigen Parade und anderen aktuellen antirassistischen Kämpfen zu sehen sind:

Dieselbe Musik mit mehr Infos gibt das folgende Video vom Welcome-United-Sommercamp, dass am vergangenen Wochenende in Brandenburg stattgefunden hat:

Wir sehen uns hoffentlich auf der Straße!

Kundgebung: Seebrücke – Schafft sichere Häfen

Demo zur Unterstützung der Seenotrettung im Mittelmeer
DEMONSTRATION FOR SUPPORTING RESCUE AT SEA
مظاهرة تأييداً لفرق الإنقاذ للناس اللاجئين عبر البحر المتوسط

تظاهرات برای سازمان نجات خطر دریایی به پناهجویان در دریایی مدیترانه

Am Sonntag findet in Erfurt eine Kundgebung statt, welche gegen die Kriminalisierung von Seenotrettung protestiert. U.a. wird es auch Live-Musik geben.

Wann: 22.07. – 15:00 -18:00 Uhr
Wo? Vor dem Anger 1 (Neuer Angerbrunnen) 99084 Erfurt
Bekenne Farbe: Zeige die Farbe orange überall als Zeichen der grenzenlosen Solidarität mit Geflüchteten und der Seenotrettung.

Hier könnt ihr den Aufruf lesen:
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Technik und radikale Politik

Ein Problem beim Nutzen von Social Media und moderner Technik ist, dass man sich von technischen Mitteln abhängig macht, die unter Umständen auch mal nicht funktionieren. Eben das ist uns in den letzten Wochen passiert. Aus Gründen, die uns nicht bekannt sind, konnten wir uns in den letzten zwei Wochen nicht mehr bei unserem Blog anmelden, sodass seitdem wenig von uns zu hören war — keine Mobilisierung zu den Kundgebungen anlässlich der Urteilsverkündung in Sachen NSU, kein Wort zu den Seebrücke-Demos, kein Bericht zur nicht erfolgten Auflösung des Thüringer Verfassungsschutz. Jetzt sind wir wieder online und hoffen, das zumindest die Technik nicht mehr der Weltrevolution im Wege steht.

Es ist nicht immer schön, recht zu behalten …

Nachträglich noch unser Redebeitrag zur Urteilsverkündung im NSU-Prozess:


„Es ist nicht immer schön, recht zu behalten. Uns ist in diesem Fall sehr unwohl dabei. Denn als wir letzte Woche unser Flugblatt zum Auffliegen des NSU im November 2011 aus dem Archiv gekramt haben, ist uns aufgefallen, dass man es eigentlich heute fast unverändert verteilen könnte.

Damals hieß es:

Mit jedem Detail, das über die Mordserie durch Nazis der letzten Jahre ans Licht kommt, stellt sich mehr die Frage nach der Rolle der bundesdeutschen Behörden, speziell des Thüringer Verfassungsschutzes, im Netz des rechten Untergrundes. Relativ unumstritten ist, dass der Thüringer VS in der Anfangszeit des Nationalsozialistischen Untergrunds seine Finger mit im Spiel hatte: 200.000 DM erhielt Ende der 1990er Tino Brandt, damals Schnittstelle zwischen NPD und Freien Kameradschaften. Mit dem Geld baute er den Thüringer Heimatschutz auf. Damit hat des VS nicht nur seine Aufgabe nicht erfüllt, er hat darüber hinaus eine Anschubfinanzierung für den Nazi-Untergrund geleistet.

Das stand also schon 2011 fest. Inzwischen sind sieben Jahre ins Land gezogen. Es gab dreizehn Untersuchungsausschüsse auf Bundes- und Landesebene und 437 Prozesstage im NSU-Prozess. Und viel mehr als das, was schon 2011 klar war, weiß man auch heute nicht. Von einer Aufarbeitung der Morde kann keine Rede sein.
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Busticket zum Schweigemarch in Annaberg-Buchholz.

Am 16. Juni werden wieder sogenannte Lebensschützerinnen ein Schweigemarch in Annaberg-Buchholz gegen das Selbstbestimmungs Recht auf Schwangershaftsabruch machen. Es werden zu Gegenprotesten Busfahrten zu Annaberg-Buchholz organinsiert.

Die Busticket bekommt ihr im Red Roxx in der Pilse 29, Erfurt. Die Öffnungszeiten sind von Mo. bis Do. zwischen 15 Uhr bis 19 Uhr. Fr. von 15 bis 17 Uhr. Tickets werden zwischen 9 und 12 Euro kosten.

Es wird auf jeden Fall Busse aus Jena geben. Ob ein Bus aus Erfurt fährt, hängt davon ab, wie viele Leute mitfahren. Start ist gegen 8 Uhr morgens. Rückkehr gegen 22.00 Uhr. Grund für späte Rückkehr: nicht nur Gegendemo, sondern auch feministisches Straßenfest mit Openair Musik

Genauere Infos werden unter schweigemarsch-stoppen.de veröffentlicht

Diskussion zu Standards der Schulsozialarbeit zu rassistischer Gewalt

Professionelle Standards der Schulsozialarbeit in Bezug auf rassistische Diskriminierung und Gewalt

„Rassistische Gewalt an einer Schule in Erfurt-Herrenberg – Ein Kampf gegen das Schweigen und die Isolation der Betroffenen“

2. Juni 2018 | 14:30-17:00 | Medienstudio (Haus 5, Raum 05.03.11) Ernst-Abbe-Hochschule, Carl-Zeiss-Promenade 2, 07745 Jena

Mitte 2017 wurde ein Schulsozialarbeiter von der Gemeinschaftsschule am großen Herrenberg in Erfurt von seinem Trägerverein Perspektiv e.V. gekündigt, weil er gegen die rassistische und rechte Gewalt an der Schule aufgestanden war. In den folgenden Monaten unterstützte ihn die FAU Jena gegen seinen Arbeitgeber, während das Break Isolation Netzwerk darauf aufmerksam machte, wie Neonazis an der Schule und im Stadtteil von der Stadtgesellschaft und den Institutionen toleriert ihren Terror verbreiten. Im ersten Teil werden Information zur Situation in folgenden Punkten dargestellt:

* Schulsozialarbeit
* die Neonazi-Bewegung am Erfurter Herrenberg
* der Angst- und Gewaltraum Schule
* die Selbstorganisierung durch Break Isolation, FAU und Sozialarbeiter_innen

In der anschließenden Diskussion wollen wir gemeinsam über professionelle Standards in der Sozialen Arbeit in Bezug zu rassistischer Diskriminierung und rassistischer Gewalt ins Gespräch kommen. Anwesend sein werden der betroffene Schulsozialarbeiter, ein_e Expert_in um das The Voice Refugee Forum Movement oder von der Oury Jalloh Initiative und Vertreter_innen der Basisgewerkschaft FAU Jena.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Prof. Nachtigall von der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, der FAU Jena und dem Netzwerk Break Isolation statt.

Weg mit den Abtreibungsparagrafen! Proteste gegen die Lebensschützer in Annaberg Buchholz

Auf nach Annaberg-Buchholz!
Nächsten Donnerstag (31. Mai, 19 Uhr) findet in der L[50] eine Mobi-Veranstaltung zu den Protesten gegen die Lebensschützer in Annaberg-Buchholz statt:

Am 16. Juni werden sich erneut mehrere tausend so genannte Lebensschützer*innen in Annaberg- Buchholz im Erzgebirge versammeln, um unter anderem gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbruch zu demonstrieren. Dabei stellen christlicher Fundamentalismus, sowie Sexismus und feindliche Einstellungen gegenüber homosexuellen Menschen sowie trans, inter* und nicht binären Personen, die Grundlage der Forderungen dar. Der Schweigemarsch reiht sich außerdem in einen europaweiten rechtskonservativen Backlash ein, der beispielsweise in Polen zu einer Verschärfung der Situation ungewollt Schwangerer geführt hat.

In Deutschland fand die Diskussion um den §219a StGB, nach dem Ärzt*innen nicht darüber informieren dürfen, dass sie Schwangerschaftsabbrüche durchführen, aufgrund der Verurteilung der Gießener Ärztin Kristina Hänel Eingang in den öffentlichen und parlamentarischen Diskurs. Insbesondere aufgrund der fehlenden Rechtssicherheit, die dieser Paragraf für Ärzt*innen nach sich zieht, wird er in dieser Form nicht bestehen bleiben können.
Wir halten es darüber hinaus aber für notwendig, auch eine radikale Kritik des §218 zu formulieren. Die zugrundeliegende Regelung, nach der ein Schwangerschaftsabbruch rechtswidrig, aber unter bestimmten Bedingungen straffrei ist, gilt im öffentlichen Bewusstsein meist als bestmöglicher Kompromiss eines ethisch kontroversen Themas und führt zu der Annahme, es gäbe in Deutschland ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Zwangsberatungen, medizinische Versorgungslücken, die Verurteilung von Ärzt*innen oder die Nicht- Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse sprechen gegen diese Annahme.

Wir wollen uns an den Protesten gegen den Schweigemarsch beteiligen und dem scheinbar widerspruchsfreien Weltbild der Lebensschützer*innen etwas entgegensetzen.
Gleichzeitig wollen wir den ´Kompromiss` des §218 nicht hinnehmen und stattdessen für das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung und gegen die Kriminalisierung von schwangeren Personen und Ärzt*innen kämpfen!

In der Veranstaltung werden wir zum einen über die Akteur*innen des Schweigermarsches, sowie deren Forderungen und Strategien informieren. Darüber hinaus wollen wir gemeinsam diskutieren, wie eine feministische Kritik von §§218 und 219a konkret aussehen könnte.
Mehr Infos zu den Protesten: http://schweigemarsch-stoppen.de/

10 Jahre Infoladen Sabotnik

1991 gründen anarchistische und feministische Aktivist*innen im Bananenkeller den Infoladen Sabotnik. Subbotnik (Arbeitseinsatz) und Sabotage sollen Hand in Hand gehen. Bis 1997 zieht der Laden von besetztem Haus zu besetztem Haus und versteht sich als Vernetzungspunkt für Widerstand, Kunst und alternatives Leben. 1997 aus dem Corax geräumt, zieht der Laden in die Moritzstraße und wandelt sich zur autonomen Szenezentrale, die 2001 die antideutsche Debatte befeuert und sich Mitte der 2000er zu einer Sporthalle mit angeschlossenem Bierausschank wandelt, der langsam einschläft. 2008 wurde der Laden im Besetzten Haus auf dem ehemaligen Topf&Söhne-Gelände neu gegründet und hält bis heute durch — als Vernetzungspunkt, als politische Gruppe, als Raum für Debatten und Aktionen. Am 2. Juni feiern wir den 10jähringen Geburtstag der Neugründung mit euch.

veto

14 Uhr Infostand
Kaffee, Kuchen und mehr zum Magdeburger-Allee-Fest

18 Uhr Veranstaltung
„Wie kommt die Zwiebel ins Bücherregal?“ – 30 Jahre linksautonome Bewegungsgeschichte in Erfurt

Im Frühjahr 1990 wurde im AJZ in der Gotthardtstraße der Infoladen Sabotnik gegründet. Seitdem ist einiges passiert – breite Zusammenarbeit und offene Feindschaft zu anderen Gruppen, diverse Spaltungen und politische Neuorientierungen, Bücher wurden gespendet und verschlagwortet, sind im Keller verschimmelt und wurden einmal sogar verbrannt. Wir sprechen mit Zeitzeug_innen in lockerer Runde über ca. 30 Jahre linksradikaler Geschichte und wagen eine Prognose für die nächsten 30 Jahre.

Hackebeil

21 Uhr Konzert und Party mit

Was ist in Ellwangen passiert? Ein Statement von den Geflüchteten in Ellwangen

Als Nachtrag zur Reaktion von The VOICE hier noch ein Statement von Geflüchteten in Ellwangen:

Liebe Freundinnen und Freunde,

Die Situation in Ellwangen begann schon vor der Razzia am vergangenen Donnerstag. Nämlich im April 2018:

„Wir haben uns mit dem Leiter der LEA in Ellwangen getroffen. Wir haben ihm über unser Leben in der Unterkunft und wie die Leute sich hier fühlen erzählt, auch wegen die Duldung und Dublin regeln.“

Er versprach uns, dass wir mit der Presse und mit PolitikerInnen über unsere Situation reden können, da er und die Hausverwaltung nicht für die Zustände verantwortlich seien. Er wollte sich um alles kümmern.

Am 27. April hatten wir dann ein gemeinsames Treffen mit dem Leiter der LEA. Bei diesem Treffen sagte er, wir könnten die Presse am Donnerstag, dem 03. Mai treffen.

Um 3 Uhr morgens am Montag, dem 30. April, hörten wir viel Lärm. Als wir draußen ankamen, beschwerten sich Leute über die Abschiebung eines Togolesen. Wir sahen, dass die Polizei den Mann zwingen wollte, in ihr Auto einzusteigen – er war bereits in Handschellen. Und er sagte zur Polizei, dass er nicht einverstanden sei. Also sagten auch wir, dass wir die Polizei den Mann nicht einfach aus der Unterkunft mitnehmen lassen. Als sie sahen, dass immer mehr Leute von der Unterkunft nach draußen kamen, zogen sie sich zurück.“ Wir waren zu dem Zeitpunkt um die 30/40 Leute.“ Das berichten die Geflüchteten aus Ellwangen. Die Polizei war schon weg, als noch weitere Geflüchtete zum Ort des Geschehens kamen. Sie trafen nur noch den Mann in Handschellen an, während wir ihnen von der Situation erzählten.

Die Berichterstattung schreibt nun von bis zu 200 Personen. Doch in der Unterkunft in Ellwangen sind aktuell weniger als 150 afrikanische Geflüchtete untergebracht. Wenn der Vorwurf, dass wir die Polizei umringt hätten, stimmen würde, wie wäre es ihnen dann überhaupt möglich gewesen, sich so unproblematisch zurückzuziehen? Wenn die Polizei sich so sicher ist, sollten sie doch in der Lage sein, Beweise dafür anzubringen. Die deutsche Polizei ist – wie wir wissen – sehr professionell im berichten über ihre Kontrollmacht. Weiterlesen

The VOICE Forum: Größte Hochachtung dem Refugee-Widerstand in Ellwangen

Endlich eine angemessene Reaktion zum selbstorganisierten Widerstand von Geflüchteten gegen das Abschieberegime in Ellwangen vom The VOICE Refugee Forum:

HUT AB vor dem Widerstand der Geflüchteten in Ellwangen

Mit erhobener geballter Faust begrüßen wir, The VOICE Refugee Forum, die Tapferkeit und den Mut unserer geflüchteten Brüder und Schwestern, weil sie beherzt die hartherzige und inhumane Abschiebung eines togoischen Flüchtlings verhindert und sein Recht auf Menschenwürde verteidigt haben.

Seit dem Vorfall letzten Montag und den substanzlosen Anschuldigungen gegen die Geflüchteten, dass “Angriff und Gewalt” von ihnen ausgegangen sein sollen, läuft die Berichterstattung der deutschen Mainstream- und Boulevardmedien im wahrsten Sinne auf Hochtouren; und doch sind sie nicht in der Lage, darüber zu berichten, was die Geflüchteten selbst sagen und welche Erfahrungen sie machen. Überrascht das? Absolut nicht, denn dies ist offensichtlich ein Versuch, die zu Grunde liegende Anti-Flüchtlingspolitik und die Politik der deutschen Regierung auf eine breitere Basis zu stellen und voranzutreiben, gefährlich untermalt und hochgepuscht mit rassistischen Motiven und Einstellungen.

weiter auf deutsch bei The VOICE
weiter auf englisch bei The VOICE

Reproduktive Rechte sind Menschenrechte! Weg mit §218 und §219 – her mit der Selbstbestimmung!

Dienstag 8.5.2018 9.30 bis 12.30 Uhr

Am 8. Mai spricht Jens Spahn (Bundesgesundheitsminister) beim 121. Ärztekongress in Erfurt. Dies sehen wir als Anlass für einen Protest für die Abschaffung der Abtreibungsparagraphen, aktuell besonders den §219a. Und ein paar Botschaften an Spahn und die Ärzt*innen vor Ort haben wir auch.

Ein Schwangerschaftsabbruch gilt nach den Paragraphen 218 und 219 des Strafgesetzbuches als Straftatbestand. In Deutschland herrschen nach wie vor eine Austragungspflicht für ungewollte Schwangerschaften und ein „Werbeverbot“ für Schwangerschaftsabbrüche. Zuletzt wurde die Gießener Ärztin Kristina Hänel zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie auf ihrer Internetseite über Schwangerschaftsabbrüche informiert hatte.
Nach wie vor sind Frauen*, Beratungsstellen und Ärzt*innen einer Kriminalisierung ausgesetzt. Schwangeren Personen wird die Selbstbestimmung über ihre Körper und ihre Lebensführung abgesprochen. Insbesondere von rechten, konservativen und fundamentalistischen Kräften wird dieses Recht auf Selbstbestimmung zunehmend immer stärker attackiert.

Wir fordern die ersatzlose Streichung des §219a aus dem Strafgesetzbuch damit Schwangere ausreichende Informationen über die Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs erhalten können, damit sie in ihrer Selbstbestimmung gestärkt werden und die Kriminalisierung und Rechtsunsicherheit von Ärzt*innen, welche Abbrüche durchführen, beendet wird.

Wir fordern, dass Verfahren und Methoden von Schwangerschaftsabbrüchen Bestandteil der medizinischen Ausbildung sind.

Wir fordern, dass der Deutsche Ärztetag und damit die Bundesärztekammer sich für die Selbstbestimmung von schwangeren Personen ausspricht und die Debatten um die Abschaffung des §219a unterstützt.

Wir fordern, dass der Bundesminister für Gesundheit, Jens Spahn, da schweigt wo seine Meinung keine Rolle spielt: Wenn es um die Selbstbestimmung von Schwangeren geht. Vor allem wenn er nur Häme und Abwertung für diese und die betroffenen Ärzt*innen und Beratungsstellen übrig hat.

Reproduktive Rechte sind Menschenrechte!

Protestkundgebung: „Reproduktive Rechte sind Menschenrechte! Weg mit §218 und §219 – her mit der Selbstbestimmung!“
Datum/Zeit: Dienstag 8.5.2018 9.30 bis 12.30 Uhr
Ort: Eingang Multifunktionsarena, Ostbereich Steigerwaldstadion, Mozartallee 3 Erfurt

FrontEXIT Demo! Schluss mit EU-Abschottungspolitik!

Auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung findet im Thüringer Landtag am Donnerstag, den 3. Mai, um 18 Uhr eine Veranstaltung zu Frontex und seinen Vorteilen für die europäische Außenpolitik statt. Das Sprachcafé und die Grüne Jugend Erfurt rufen aus diesem Anlass dazu auf, am Donnerstag, 3. Mai, zwischen 17:15 und 18:15 an einer Kundgebung vor dem Thüringer Landtag teilzunehmen. Durch den Protest sollen die Interessierten an der KAS-Veranstaltung zu einer kritischen Reflektion von Frontex angeregt werden.

Am 03.05.2018 organisiert die Konrad-Adenauer-Stiftung um 18Uhr im Landtag die Veranstaltung „Die Europäische Agentur Frontex bei der Sicherung der europäischen Außengrenzen“.
Geworben wird mit Sätzen wie, „Als Deutsche und EU-Bürger profitieren wir bereits seit langem vom freien Personen- und Warenverkehr innerhalb der meisten Staaten der Europäischen Union, welcher durch die Schengener Abkommen rechtlich fixiert wurde. Eine Grundbedingung für den Abbau der Grenzen innerhalb des sogenannten „Schengenraums“ in Europa ist die Sicherung der Außengrenzen.“ (http://www.kas.de/thueringen/de/events/76875/)

Wir wollen Frontex und die europäische Außenpolitik nicht feiern! Wir wollen uns gegen die vorherrschende Politik wenden, welche Europa verbarrikadiert, Mauern baut und in Kauf nimmt, dass Menschen, die in Europa Schutz oder eine Lebensgrundlage suchen mit Tränengas und Gewalt daran gehindert werden und das Sterben abertausender Menschen im Namen des Protektivismus gebilligt wird.

Wir wollen uns gemeinsam mit euch um 17:15 Uhr beim Landtag treffen und darauf aufmerksam machen, wie viele Menschenleben diese europäische Außenpolitik bereits gekostet hat! Wir wollen die Konrad-Adenauer-Stiftung sowie die Besucher*innen der Veranstaltung dazu auffordern, sowohl Frontex wie auch die Außenpolitik der Europäischen Union kritisch zu reflektieren.

(Ankündigung via Facebook)

Ringvorlesung zu Marx gestartet

In Erfurt ist bereits in der letzten Woche eine Ringvorlesung von FH und Uni zu 200 Jahren Karl Marx gestartet. Nun haben wir leider das Gewäsch von Bodo Ramelow zu seinem Religionsverständnis verpasst – was auch immer das mit Marx (und dessen kategorialer Religionskritik) zu tun haben sollte. Aber heute geht es richtig los: Michael Heinrich spricht ab 18 Uhr im Rathausfestsaal „Zum politischen Gehalt biografischer Debatten“. Es folgen weitere Schmankerl für Marxist*innen, Radikale Linke und alle, die sich nicht vom ideologischen Gerede der gesellschaftlichen Alternativlosgikeit überzeugen lassen.

Eingeladen sind beispielsweise: Sonja Bucke („‚Welcome to Europe‘ – Die Grenzen des europäischen Migrationsrechts“ 2014, Volltext zum Download), unsere Freundin Gisela Notz, Heide Gerstenberger („Die Subjektlose Gewalt – Theorie der Entstehung bürgerlicher Staatsgewalt“ 1991), Tove Soiland („Queer, felxibel, erfolgreich – Haben dekonstruktive Ansätze den Feminismus entwaffnet?“, a&k 2011), Ingo Elbe (Rote Ruhr Uni).

dienstags, 18:00 bis 19:30, Rathausfestsaal oder Audimax der FH Erfurt

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