Vortrag: Zur Kritik einiger veganer Argumente

Die Falken Erfurt haben Peter Schadt (Gegen-Kultur Verlag) aus Stuttgart eingeladen, um gemeinsam einen genaueren Blick auf einige Argumente für den Veganismus zu werfen. So werden damit engverknüpfte Vorstellungen von Recht, Staat, Moral und Ökonomie thematisiert, ohne welche die politischen Forderungen, moralischen Argumente und die politische Praxis der Tierrechtsbewegung nicht auskommen. Der Vortrag ist keine Kritik des Veganismus, sondern eine Kritik an falschen Argumenten für den Veganismus.

Vortrag: Montag, 25.02.13, 20:30, Lassallestraße 50.

Näheres: Falken Erfurt, [L50]

PM „Solidarität mit Yve/tte“: Betroffener von polizeilichem Übergriff wird Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen

Am Montag, dem 18. Februar 2013, fand vor dem Erfurter Amtsgericht eine Verhandlung gegen eine Person statt, die am 09. Mai 2012 anlässlich der Kundgebung gegen die Lesung von Thilo Sarrazin von Polizist_innen tätlich angegriffen wurde. Nachdem Yve:tte sich weigerte, ihre Handtasche ohne Rechtsgrundlage kontrollieren zu lassen, setzten drei männliche Beamte die Durchsuchung mit körperlicher Gewalt durch. Dabei erlitt die Betroffene Verletzungen. Nun wurden nicht die beteiligten Polizist_innen, sondern Yve:tte selbst wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte angeklagt. Vor Beginn der Verhandlung fand vor dem Amtsgericht eine Kundgebung von 50 solidarischen Menschen unter dem Motto „Polizeigewalt ist nicht nett – Solidarität mit Yve:tte!“ statt. Aufgrund einer völlig überzogenen sitzungspolizeilichen Verfügung wurden alle, die die Verhandlung besuchen wollten, von Justizbeamt_innen durchsucht und körperlich abgetastet und mussten ihre Personalien abgeben. Außerdem wurden den Besucher_innen sämtliche Handys und Kameras für die Zeit der Verhandlung weggenommen. Selbst der Presse wurden Aufnahmen des Gerichtssaals versagt. Das für 14 Uhr angesetzte Verfahren begann erst kurz vor 15 Uhr aufgrund der langwierigen Vorkontrollen und nachdem die Beklagte nach einem eigens erlassenen Beschlusses des Gerichts gegen ihren Willen von männlichen Polizisten durchsucht wurde, die ihr die Selbstbestimmung ihres Geschlechtes absprachen.

Die Richterin begrüßte die Anwesenden schließlich mit den geistreichen Worten:
„Wenn hier kein Gehorsam herrscht, kann ich auch Ordnungsgelder verhängen, damit das gleich klar ist.“

Von den geladenen Polizist_innen erschien nur einer. Eine Beamt_in fehlte unentschuldigt, ein weiterer meldete sich krank und wiederum ein weiterer befand sich im Skiurlaub. Der anwesende Polizeibeamte rechtfertigte die polizeiliche Übergriffshandlung. Dem widersprachen die Aussagen dreier Zeug_innen, die sich bei der Polizeiaktion vor Ort befanden.

Ihre Solidarität zeigten im Gerichtssaal 30 Personen, die die dreistündige Verhandlung mit großem Erstaunen über das Vorgehen von Justiz und Polizei verfolgten und dieses mit vereinzelten Zwischenrufen und Gelächter begleiteten. Neben den uniformierten befanden sich auch zivile Sicherheitskräfte zwischen den Zuschauer_innen im Gerichtssaal.

Nicht überzeugt von der Aussage der zahlreichen Zeug_innen beraumte die Richterin König einen zweiten Verhandlungstermin für den 06. März 2013 um 8.30 Uhr an. Hierfür kündigen die Unterstützer_innen von Yve:tte an, das Verfahrens wiederum solidarisch zu begleiten. Spannend bleibt die Frage, ob noch ein Verfahren wegen Körperverletzung gegen die Beamt_innen eröffnet wird.

Chronik-Sonderseite zu Aktivitäten der Erfurter extremen Rechten

Die [ake] hat eine Chronik über die Aktivitäten der Erfurter extremen Rechten der vergangenen zwei Jahre erstellt und visualisiert.

Die Chronik beinhaltet Aufmärsche, Kundgebungen, Versammlungen, Veranstaltungen, Vorträge oder öffentliche andere Versammlungen sowie gewalttätige Übergriffe, Störungen, Bedrohungen, Sachbeschädigungen und Hakenkreuz-Schmierereien. Die Chronik wird ständig aktualisiert und kann unter http://www.inventati.org/exchange/chronik/ eingesehen werden.

Weitere Infos bei der Antifaschistischen Koordination Erfurt.

IVI verteidigen!

Das Institut für vergleichende Irrelevanz in Frankfurt wurde im Verlaufe der Studierendenproteste 2003 besetzt und bietet seitdem Raum für radikale Kritik, die im Wissenschaftsbetrieb und in der Gesellschaft immer mehr in die Irrelevanz gedrängt wird. Derzeit stehen diese erkämpften Räume in Gefahr, wieder verloren zu gehen, weil das Landgericht Frankfurt irgend einen Mist beschlossen hat. Gegen die Zumutungen von Eigentum und bürgerlichem Staat setzen wir Solidarität mit dem IVI! Mehr Infos hier.

Polizeigewalt ist nicht nett- Solidarität mit Yev\tte

Aufruf zur Kundgebung aus Solidarität mit Yev\tte gegen gegen Polizeigewalt und Behördenwillkür am 18. Februar 2013 ab 12.30 Uhr am Amtsgericht in Erfurt

Dass die Thüringer Polizei mit Vorliebe gewaltbereite Jugendliche mit Waffen und Uniformen in ihren Dienst stellt ist nichts Neues. Auch nicht, dass diese angehalten sind, Taten und Übergriffe von rechten GewalttäterInnen zu verharmlosen oder diese zu schützen und gegen linksalternative Strukturen und Menschen ungleich härter vorzugehen. Am Deutlichsten zeigte dies wohl der Einsatz paramilitärischer Einheiten bei der Räumung des Besetzten Hauses am 16. April 2009 und der Machtdemonstration der hiesigen Provinzpolizei in den Wochen darauf. Besonders nett anzuschauen waren auch die Einsätze von Hundertschaften und Zivileinheiten zur Durchsetzung eines rechtswidrigen Alkoholverbots in der Innenstadt.

In den Monaten Mai bis August 2012 häuften sich mal wieder die polizeilichen Übergriffe in Erfurt. Um nur einige zu nennen:

Am 11. Mai der tätliche Angriff der wegen Ruhestörung anrückenden PolizistInnen auf BesucherInnen des, sich damals noch in der Trommsdorffstraße befindlichen, Veto.

Am 15. Juni der Angriff auf BesucherInnen einer Party der Offenen Arbeit unter Beifall der Nazis, die zuvor die BesucherInnen angegriffen haben.

Am 8. Juli die rassistische Kontrolle der Bundespolizei im Erfurter Bahnhof gegen den Flüchtlingsaktivist Tajmohammad Habibi, der daraufhin in Abschiebehaft genommen wurde.

Am 13. Juli die Vorgehensweise gegen BesucherInnen des Kunsthauses, die zuvor von Nazis angegriffen und verletzt wurden, die herbeigerufenen BeamtInnen aber der Meinung waren, dass es wichtiger wäre, die Personalien der Betroffenen aufzunehmen, als die geflüchteten TäterInnen zu verfolgen.

Am 22. Juli der freundschaftliche Umgang von PolizistInnen mit Nazis, die zuvor StudentInnen auf dem Erfurter Anger angegriffen hatten.

Am 26. Juli die Erstürmung einer Privatparty und massive Verletzung und Beleidigung der BesucherInnen.

Am 28. Juli ein Pfeffersprayeinsatz wegen Ruhestörung gegen BesucherInnen der LAGUNE in der W.-Uhlworm-Straße.

Am 6. August das passive Verhalten und die widerwillige Anzeigenaufnahme durch die Polizei gegen Nazis, die zuvor den Stand einer Gegendemonstration angegriffen und einem Moderator das T-Shirt zerrissen hatten.

Ende August die Überwachung des Break-Isolation-FlüchtlingsCamps.

Ebenfalls in diesen Zeitraum fallend und beispielhaft für das Verhalten von Polizei, wenn es um die Unterstützung menschenverachtender Scheiße und Behinderung antifaschistischen Protests geht, ist die Lesung eines Thilo Sarrazin am 9. Mai in der Alten Oper. Anstatt gegen die Verbreitung rassistischer und sozialchauvinistischer Hetze vorzugehen, gerieten auch nicht etwa die BesucherInnen der braunen Hetzkampagne in den Fokus der Polizei, sondern die TeilnehmerInnen der Gegenkundgebung, welche mit völlig überzogenen und unrechtmäßigen Vorkontrollen eingeschüchtert und daran gehindert werden sollten, ihren Unmut zu äußern. Dabei ging es nicht nur um die rechtswidrige Datenerfassung der Protestierenden, es sollte auch in den Sachen herumgeschnüffelt werden.

Eine, die diesen polizeilichen Unfug nicht über sich ergehen lassen wollte und sich weigerte, ihre Tasche durchsuchen zu lassen, war Yve\tte. Auch sie wurde von den PoizeibeamtInnen dazu aufgefordert, sich kontrollieren und von diesen in ihrer Tasche rumwühlen zu lassen. Die BeamtInnen rechtfertigten ihr Vorgehen mit dem Thüringer Polizeiaufgabengesetz, das aber bei Versammlungen keinerlei Bedeutung hat. Wir gehen davon aus, dass hier, wie dies auch schon häufiger der Fall war, Personenkontrollen ohne Rechtsgrundlage und aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes durchgezogen und Macht demonstriert werden sollte. Und um es auf die Spitze zu treiben, wurde dieser Machtanspruch dann auch von drei männlichen Beamten mit körperlicher Gewalt durchgesetzt. Dabei erlitt die Betroffene Verletzungen.

Doch anstatt gegen die rechtswidrig handelnden BeamtInnen zu ermitteln, wurde das Verfahren wegen Körperverletzung im Amt von der Staatsanwaltschaft eingestellt. Viel wichtiger scheint es den Behörden hingegen, den absurden Vorwurf des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und die Verhängung eines Strafbefehls durchzusetzen. Dazu wurde nun die Hauptverhandlung beim Amtsgericht angesetzt.

Da wir, als UnterstützerInnen-Gruppe der Betroffenen, mit diesem Vorgehen von Polizei, Staatsanwaltschaft und Amtsgericht nicht einverstanden sind, werden wir dagegen protestieren und rufen euch dazu auf, uns in diesem Protest zu unterstützen.

Das könnt ihr tun, indem ihr am 18. Februar 2013 ab 12.30 Uhr zum Amtsgericht in Erfurt kommt. Dort wird es eine Kundgebung gegen Polizeigewalt und Behördenwillkür geben. Der Prozess ist öffentlich und beginnt 14 Uhr. Und im Gerichtssaal ist es wärmer als draußen.

Betroffen ist Eine – Gemeint sind Alle

One Billion Rising

One billon Rising

Jede 3. Frau weltweit war bereits Opfer von Gewalt, wurde geschlagen, zu sexuellem Kontakt gezwungen, vergewaltigt oder in anderer Form misshandelt.

Jede 3. Frau, das sind eine Milliarde Frauen (one billion), denen Gewalt angetan wird

Am 14. Februar 2013 läd der V-Day eine Milliarde Frauen dazu ein, raus zu gehen, zu tanzen und sich zu erheben, um das Ende dieser Gewalt zu fordern. Eine Milliarde Frauen – und Männer – überall auf der Welt. Wir zeigen der Welt unsere kollektive Stärke und unsere globale Solidarität über alle Grenzen hinweg.

in Erfurt am 14. Februar 2013 um 17 Uhr auf den Anger

Macht alle mit!

Samstag: Nazi-Trauermarsch in Weimar verhindern!

Am Samstag werden Nazis versuchen ab 12 Uhr durch Weimar zu marschieren. Verantwortlich dafür, wie auch schon für zahlreiche andere Naziaufmärsche in den letzten Monaten in Thüringen, zeichnet sich der Nazi Michael Fischer und seine „Aktionsgruppe Weimarer Land“.

Während das „Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar“ und das Referat für politische Bildung der Bauhaus-Universität ab 9.30 Uhr zwei Kundgebungen am Hauptbahnhof und am Buchenwaldplatz organisiert, ruft die „Autonome Antifa Gruppe Weimar“ zu dezentralen Aktionen am und um den 9. Februar gegen den Aufmarsch auf. Auch In der letzten Zeit kam es in Weimar immer wieder zu Aktionen gegen geplante Aufmärsche oder Nazis.

Letzte infos zu den Protesten vom BGR gibt es am Freitag den 8.2.2013 um 19 Uhr in der Volkshochschule Weimar (Graben 6, Raum 3.04, 3. Etage) und auf den Seiten der Weimarer Antifa.

13. Februar in Dresden: Opfermythen dekonstruieren! Nazis stoppen!

Am 13.02.2013 wollen in Dresden wieder (Neo-)Nazis marschieren und versuchen die Luftangriffe auf Dresden zu entkontextualisieren, TäterInnen zu Opfern zu machen und ihre menschenverachtende Ideologie auf die Straße zu tragen – so wie sie es an diesem Tag bisher immer tun konnten. Wir werden sie an diesem Vorhaben hindern!

Auch die anhaltende Repression gegen AntifaschistInnen macht deutlich wie notwendig weiterhin antifaschistische Aktionen in Dresden sind. Tim H. wurde aufgrund von Indizien zu 22 Monaten Freiheitsentzug verurteilt. Er soll am 19.2.2011 in Dresden bei Protesten gegen den alljährlichen Nazitrauermarsch mit einem Megafon den Durchbruch einer Polizeisperre initiiert haben. Der Richter führte als Begründung des Urteils an, dass der Angeklagte sich nicht vor Gericht geäußert hätte und er durch seine Uneinsichtigkeit exemplarisch für alle Gewalttätigkeiten dieses Tages verurteilt werden müsse. Die Dresdner hätten schließlich von den Auseinandersetzungen die Schnauze voll.

Busse aus Thüringen
Aus Thüringen fahren mehrere Busse, so gibt es einen, der ab 12 Uhr von Weimar aus fährt, einen der ab 13 Uhr in Jena fährt sowie einen der 13:30 in Gera abfährt und einen vom Haskala der über Saalfeld (11:00), Pößneck (11:30) und Jena (13:00) nach Dresden fährt.

Handyüberwachung
Die sächsische Polizei und das Landeskriminalamt haben bei den Protesten im Februar 2011 in der Dresdner Innenstadt mittels Funkzellenabfragen über eine Million Handydaten von 330.000 DemonstrantInnen, AnwohnerInnen, PolitikerInnen und JournalistInnen erfasst, deren Auswertung bis lang munter weiter läuft. Auf der Seite vom Haskala gibt es ein paar Tipps wie man sich vor dieser Überwachung schützen kann.

Weitere Informationen zu den Aktionen in Dresden gibt es bei keineruhe.noblogs.org und www.dresden-nazifrei.com.

Pressemitteilung der Flüchtlingsinitave Erfurt zur Kungebung in Heiligenstadt

Die Flüchtlingsinitative Erfurt versendete folgende Pressemitteilung zur Überreichung des Offenes Briefes von geflüchteten Frauen aus Breitenworbis am Donnerstag den 31. Januar 2013 in Heiligenstadt:

Am Donnerstag, den 31.1.2013, wurde im Rahmen einer Kundgebung ein Offener Brief von geflüchteten Frauen aus dem Lager in Breitenworbis offiziell an das Landratsamt Heiligenstadt überreicht, in dem sie ein selbstbestimmtes Leben in Wohnungen fordern. Mit Unterstützung aus Jena, Erfurt, Göttingen und Heiligenstadt konnten die Forderungen der Flüchtlinge direkt zu den Verantwortlichen für das dortige Flüchtlingslager getragen werden. Es ist die Ausländerbehörde und das Sozialamt im Landratsamt Heiligenstadt, die für die menschenunwürdige Isolation, die schlechte medizinische Versorgung, furchtbare hygienische Bedingungen und Einschüchterungsversuche gegenüber kritischen BewohnerInnen in Breitenworbis verantwortlich sind. „In den Ländern aus denen wir geflüchtet sind, hätte uns der Tod treffen können. Aber hier, hier erreicht er uns tropfenweise“, so ein Bewohner des Flüchtlingslagers. Die 50 TeilnehmerInnen der Veranstaltung beantworteten dies mit einem
lautstarken „das Lager muss weg!“ und drängten damit auf eine schnelle Reaktion vom Landratsamt, die eine dezentrale Unterbringung ermöglicht.

Es wurde auf den Offenen Brief verwiesen.

Kontakt zur Flüchtlingsinitative Erfurt:
fluechtlingsinitiative-erfurt@riseup.net
Donnerstag, ab 17:00 Uhr Tref­fen der Flücht­lings­in­itia­ti­ve Er­furt im Veto
Kontakt zu The Voice: http://thevoiceforum.org/

Offener Brief einiger Frauen aus dem Isolationslager Breitenworbis

Donnerstag 31. Januar 2013 fand eine Kundgebung vor dem Landratsamt Eichsfeld, in Heiligenstadt, statt. Der Grund für die Kundgebung ist die menschenunwürdige Lebenssituation der Menschen im Lager Breitenworbis. Schon seit über 2 Jahren versuchen sie sich Gehör für ihre Situation zu verschaffen und das Lager zu schließen, was von den Verantwortlichen konsequent ignoriert wird. Verwaltungschef der „Gemeinschaft Eichsfeld“ Bönig findet die Lage des Heims im Thüringer irgendwo passend. So gab Bönig in der Presse bekannt, was er über die Thüringer Gastfreundschaft denkt: „Dass das Heim ein paar hundert Meter von der Ortslage entfernt liege, sei nicht negativ zu bewerten. „So geht man Nachbarschaftsstreitigkeiten aus dem Weg. Die gibt es auch im Eichsfeld“„. Ob er damit auf die Thüringer eingehen wollte, die mit ihrem Heimatschutz sich sehr klar positioniert haben, lässt sich nur vermuten. Was unter Gastfreundschaft zu verstehen ist, macht er jedoch klar, in dem die Stimmen derer übergeht, sie somit entmündigt, die es betrifft. Auf der Kundgebung war die soziale Kälte und der strukturelle Rassismus spürbar und wurde durch einzelne Reden herausgestellt. Da passte der eiskalte Wind, der tatsächlich wehte, gut ins Bild und verdeutlichte anschaulich wie ekelhaft die Situation ist.

Der folgende Brief wurde übergeben:

An das Landratsamt Eichsfeld , die Eichsfelder Ausländerbehörde
und das Eichsfelder Sozialamt
Offener Brief einiger Frauen aus dem Flüchtlingslager Breitenworbis

به Landeratsamt و اداره ی مهاجران خارجی و اداره ی اموراجتمایی Eichsfelder
نامه ی سرگشاده از جمعی از زنان کمپ مهاجران Bereitenworbis

Wir leben in einem alleinstehenden Wohnhaus, 2 km von dem Ort Breitenworbis entfernt. Nebenan befindet sich eine stinkende Kläranlage sowie eine Mastanlage, was das Wohnen besonders im Sommer unerträglich macht. 120 Menschen – Familien und Alleinstehende – müssen sich wenige Toiletten, Duschen und Küchen teilen. Um einzukaufen, zum Arzt, zur Schule oder zum Kindergarten zu gelangen, müssen wir mehrere Kilometer zu Fuß auf einer unbeleuchteten Straße laufen. Eine Bushaltestelle gibt es nur im Ort.

Wir fühlen uns von der Gesellschaft isoliert und ausgegrenzt. Besonders für Frauen, die krank sind und schlecht laufen können sowie Mütter mit kleinen Kindern ist dieses Leben unerträglich. Hinzu kommt, dass wir mit unseren Problemen nicht ernst genommen werden.

Einmal, als es einer alten Frau sehr schlecht gegangen ist, sind die Frauen, die sich um sie gekümmert haben, zum Hausmeister vor Ort gegangen, um einen Taxischein zum Arzt zu bekommen oder zu fragen, ob sie jemand mitnehmen kann. Die Frau schaffte es selbst nicht mehr zum Arzt. Da wurde uns gesagt, da würde doch ein Einkaufswagen stehen, da könnten wir die Frau doch reinsetzen und zum Arzt schieben. Diese absolut demütigende und herablassende Umgehensweise erleben wir als sehr belastend und macht uns wütend.

Katastrophal ist die ärztliche Versorgung. Es steht uns nur eine Arzt zur Verfügung, der alles mit den selben Medikamenten behandelt – Paracetamol, Magenmittel und Beruhigungsmittel. Wir können uns mit ihm auch nicht richtig verständigen. Außerdem werden wir nicht richtig darüber informiert, welche Hilfe ( z.B FachärztInnen oder PhysiotherapeutInnen…) wir noch in Anspruch nehmen können. Obwohl wir ein Recht auf freie Arztwahl haben, wird uns dies vom Sozialamt verwehrt. Sie behaupten, sie hätten einen Vertrag mit diesem Arzt und deswegen müssten alle dort hin und der Krankenschein wird nur für diesen Arzt ausgestellt. Wenn wir doch Mal eine Überweisung zum Facharzt bekommen, ist der Weg sehr weit und wir müssen die Fahrtkosten selbst bezahlen. Erst wenn es ganz schlimm ist und andere einer helfen sich zu beschweren, können wir den Krankenwagen rufen, der uns ins Krankenhaus bringt. Einmal hat sich sogar ein Arzt aus dem Krankenhaus über die schlechte Behandlung beschwert, aber auch das hat nichts bewirkt.

Viele von uns brauchen dringend auch psychologische Hilfe, wegen dem was wir schon im Heimatland erlebt haben und jetzt kommt die Isolation hier dazu. Wir bekommen in dieser Hinsicht aber keinerlei Unterstützung und wir können uns auch nicht selbst infomieren, weil alles zu weit weg ist.
Auch unsere Kinder leiden sehr unter dieser Lebenssituation und wir machen uns große Sorgen um sie. Einige Kinder haben immer noch keinen Kindergartenplatz, wo sie was lernen und mit anderen Kindern spielen können. Der Kinderraum im Lager ist meist zugeschlossen. Wir wollen, dass unsere Kinder deutsch lernen und in einen richtigen Kindergarten mit ausgebildeten ErzieherInnen gehen. Gute Bildung für unsere Kinder ist uns sehr wichtig.
Einige von uns hält nur noch die Tatsache am Leben, dass sie die Verantwortung für die Kinder haben. So verzweifelt sind sie oft. Die Kinder sollten doch Ruhe haben, das war das Ziel der Flucht. Jetzt sind sie in diesem Loch gelandet, in diesem Lager, wie in einem Gefängnis.

Es gibt hier aktuell für alle Frauen nur 3 funktionierende Duschen und so müssen wir oft anstehen. Außerdem ist es so, dass es nur morgens und abends jeweils für 2 Stunden warmes Wasser gibt. Das ist besonders für Frauen mit kleinen Kindern und die kranken Frauen schwierig, die dann auch anstehen müssen oder kalt duschen. Weil sich die Duschen im Keller befinden, ist das zusätzlich problematisch, wenn Frauen mehrere Kinder haben und dann weit weg von den Räumen sind, wo sich die anderen Kinder aufhalten.
Unsere Wäsche dürfen wir nicht selber waschen. Wir müssen sie der angestellten Wäschefrau bringen, die dann regelmäßig wäscht. Dafür müssen wir zahlen, auch wenn wir lieber selber waschen wollen, aber die Wahl wird uns nicht gelassen.
Pro Etage gibt es nur eine Küche für 40 Menschen, aber nur eine Küche hat funktionierende Herde. Das bedeutet, dass dort alle Menschen aus dem Lager kochen. Die hygienischen Bedingungen in den Küchen und den Duschen sind so schlimm, dass es im Lager sowohl Ungeziefer als auch Mäuse gibt. Im Winter funktionieren die Heizungen nicht immer so dass die Räume zu kalt sind.

Sobald wir nicht machen, was der Hausmeister sagt, droht er damit, die Polizei zu rufen. Die Polizei kommt dann zwar nicht aber viele haben Angst davor und machen deshalb, was der Hausmeister sagt, auch wenn es nicht in Ordnung ist.
Schon lange beschweren wir uns über diese schrecklichen Zustände im Lager aber wir wurden nicht ernst genommen und über unser Anliegen nach einer eigenen Wohnung wurde sich lustig gemacht. Das Einzige, was sich bisher geändert hat, ist, das einige Wände neu gestrichen wurden. Das ändert aber nichts an unserem Leben in der Isolation. Ein schönes Gefängnis bleibt ein Gefängnis!

Wir wollen hier raus, wir wollen selbstbestimmt in Wohnungen leben.
Wir wollen selber entscheiden wo wir wohnen.
und wir wollen endlich ein Aufenthaltsrecht bekommen.

به Landeratsamt و اداره ی مهاجران خارجی و اداره ی اموراجتمایی Eischfelder

نامه ی سرگشاده از جمعی از زنان کمپ مهاجران Bereitenworbis

ما در یک خانه ی مسکونی دورافتاده در 2 کیلومتری منطقه ی Bereitenworbis زندگی می کنیم. کنار کمپ یک تصفیه فاضلاب بدبو و همچنان یک سیستم تهیه کودحیوانی قرار دارد, چیزی که زندگی را در تابستان غیرقابل تحمل می کند.
120 انسان- خانواده و مجرد- باید خود را در تعداد کم توالت ها و حمام‌ها و آشپزخانه ها تقسیم کنند. برای دسترسی پیدا کردن به مرکز خرید, پزشک, مدرسه یا مهدکودک باید ما چندین کیلومتر را از کنار خیابان پیاده طی کنیم.در این منطقه فقط یک ایستگاه بوس وجود دارد.
ما خود را از جامعه منزوی و کنارگذاشته شده حس می کنیم. مخصوصاً برای خانم‌ها و آن‌هایی که بیمارند و به سختی می‌توانند راه بروند و همچنین برای مادری با فرزندان خردسال این زندگی غیر قابل تحمل است.
به اضافه ابن که ما با مشکلات مان جدی گرفته نمی شویم.
یکبار, وقتی خانمی که به سختی راه می‌رود برای تهیه یک Taxischein قصد رفتن به Sozialamt را داشت.خانم هایی مه از او مراقبت می‌کردند به جلوی منطقه رفتند تا بپرسند که آیا می‌تواندکسی او را با خود ببرد, چرا که این خانم نمی‌تواند به تنهایی به پزشک مراجعه کند. وقتی کسی را پیدا نکردند, ما با خود گفتیم:آنجا یک واگن خرید قرار دارد ما می‌توانیم این خانم را داخل آن بنشانیم و به طرف پزشک حل بدهیم. این پیشامد باعث سرافکندگی و شرمساری ما در طی راه شد و ما را بسیار عصبانی کرد.
فاجعه بزرگ امکانات پزشکی است. فقط یک پزشک در دسترس ما قرار دارد که همه چیز را با داروهای مشابه درمان می‌کند مانند پاراستامل ،داروهای معده، آرامش بخش‌ها و همچنین ما و دکتر نمی‌توانیم همدیگر را درست بفهمیم. غیر از این ما به طور درست در این باره راهنمایی نمی‌شویم که چه کمک‌هایی را (برای مثال: پزشک متخصص یا روانپزشک) ما متناسب با حقوق خود می‌توانیم داشته باشیم. اگرچه ما حق انتخاب آزاد پزشک را داریم اما این حق را Sozialamt از ما منع کرده است.
آن‌ها ادعا می‌کنند که قراردادی بین Sozialamt و دکتر در Bereitenworbis وجود دارد و به همین دلیل باید همه آنجا بروند و Krankenschein فقط برای این دکتر صادر می شود. اگر ما یکبار یک Überweisung برای پزشک متخصص بدست بیاوریم، راه خیلی طولانی است و ما باید کرایه راه را شخصاً بپردازیم. ابتد اگر حال ما کاملاً بد باشد و دیگران از کمک کردن عاجز باشند می‌توانیم با اورژانس تماس بگیریم تا ما را به بیمارستان منتقل کند. یکبار حتی یکی از پزشکان بیمارستان درباره ی مراقبت های بد در کمپ شکایت کرد اما آن هم اثری نداشت.
خیلی از ما به خاطر چیزهایی که در کشورمان تجربه کردیم نیاز به کمک‌های روانشناسی دارند و هم‌ اکنون انزوا هم به آن اضافه شده است. ما در این رابطه هیچ کمکی به دست نمی اوریم و همچنین ما شخصاً هم اطلاعاتی نمی‌توانیم به دست بیاوریم چرا که همه چیز از دست رس خارج است.
همچنین فرزندان ما به خاطر این موقعیت بسیار رنج می‌برند و ما برای آن‌ها بسیار نگرانیم. بعضی از بچه‌ها هنوز هم از رفتن به مهدکودک محرومند. جایی که آن‌ها بتوانند آموزش ببینند و با دیگر بچه‌ها بازی کنند.اتاق نگهداری بچه‌ها در کمپ اغلب بسته است. ما می‌خواهیم که فرزندانمان زبان آلمانی را یاد بگیرند به یک مهدکودک واقعی زیر نظر مربیان آموزش دیده بروند. آموزش و پرورش خوب برای فرزندانمان، خیلی برایمان مهم است.
بعضی از ما فقط به خاطر این واقعیت زندگی می‌کنند که در برابر بچه‌ها مسئولیت دارند. آن‌ها اغلب نا امیدند. بچه‌ها می بایست آرامش داشته باشند و این هدف مهاجرت بوده اما حالا آن‌ها در چنین چاهی هستند، در این کمپ، مانند یک زندانی.
اینجا به طور متداول فقط 8 دوش برای خانم‌ها وجود دارد مه از آن‌ها فقط 2 عدد آن قابل استفاده است و به این خاطر ما باید اغلب صف ببندیم. علاوه بر این به این صورت است که، هر صبح و شب برای 2 ساعت آب گرم وجود دارد. این وضع مخصوصاً برای خانم‌ها با فرزندانشان و خانم‌های بیمار بسیار سخت است که یا باید به صف بایستند و یا با آب سرد دوش بگیرند.چون دوش ها در زیر زمین قابل دسترس هستند، بیشتر از هر چیز مشکل افرین هستند. اگر که خانم‌هایی که چند فرزند دارند دور از اتاق باشند بچه‌ها کجا باید بمانند.
لباسان خود را شخصاً اجازه نداریم که بشوییم. ما باید آن‌ها را به رخت شویی زن رخت شو ببریم مه آن‌ها را به طور متداول بشوید و در این باره ما باید چیزی بپردازیم.همچنین اگر ما شخصاً آن‌ها را خواسته باشیم بشوییم.اما انتخاب با ما نیست.
برای هر طبقه فقط یک آشپزخانه برای 40 نفر وجود دارد اما فقط یک آشپزخانه دارای اجاق های سالم است. این به این معنی است که بیشتر خارج کمپ تپخ می کنند. شرایط بهداشتی در آشپزخانه و حمام‌ها انقدر بد است که در کمپ حیوانات موذی همانند موش جا گرفته اند.
مدت زیادی است که ما درباره ی این شرایط بد کمپ شکایت می‌کنیم اما ما جدی گرفته نمی‌شویم و درباره ی درخواست های ما در رابطه با خانه مورد تمسخر قرار می گیریم. تنها چیزی که تا به حال تغییر کرده، بعضی از نرده ها جدیداً رنگ شده است اما این موقعیت انزوای ما را در زندگی‌مان تغییر نمی دهد.
یک زندان زیبا باز هم یک زندان باقی می مانند.
ما می‌خواهیم از اینجا خارج شویم، می‌خواهیم مستقل در خانه زندگی کنیم.
ما می‌خواهیم شخصاً تصمیم بگیریم کجا زندگی کنیم.
ما می‌خواهیم زبان آلمانی یاد بگیریم.
و در نهایت ما می‌خواهیم یک اجازه اقامت بدست بیاوریم.

Kundgebung am Do 31.1. in Heiligenstadt

Breitenworbis Lagerschliessen - für ein selbstbestimmtes LebenDonnerstag, den 31.1.2013, um 16:00 Uhr, Kundgebung vor dem Landratsamt, Friedensplatz 8, Heiligenstadt

In Breitenworbis leben Flüchtlinge unter unmenschlichen Bedingungen. Die Ausländerbehörde und das Sozialamt im Landratsamt Heiligenstadt sind verantwortlich dafür. Am Donnerstag, den 31.1. werden geflüchtete Frauen aus Breitenworbis daher einen Offenen Brief ofiziell an die Verantwortlichen übergeben.

Kommt vorbei, zeigt Euch solidarisch und unterstützt die Forderungen der Menschen.

Zug Abfahrt Erfurt:14:12 Uhr Gleis 4

Wer eine andere Mitfahrgelegenheit benötigt, kann es bei der Flüchtlings Initiative versuchen: fluechtlingsinitiative-erfurt@riseup.net

Kundgebung für einen bundesweiten Abschiebestopp in die Balkanstaaten


Innenminister Friedrich Rassist
Mit Sprüchen wie „Friedrich vertreiben, Flüchtlinge bleiben“ wurde im Rahmen einer Kundgebung vor der Edith-Stein Schule Erfurt, die der Bundesinnenminister am Freitag den 18.1. besuchte, der Forderung nach einem Bleiberecht für Roma lautstark Ausdruck verliehen. Die Veranstaltung schloss sich somit an den bundesweiten Aktionstag für einen deutschlandweiten Winterabschiebestopp in die Balkanstaaten an.

Am Morgen des 18. Januar richteten ca. 30 Personen ihren Protest gegen die Hetze des Bundesinnenministers Friedrich gegen Roma. Er bezeichnete Roma als so genannte „Wirtschaftsflüchtlinge“ und wirft ihnen Asylmissbrauch vor. Dabei wird verschwiegen, dass Roma, Ashkali und ÄgypterInnen in Serbien, Mazedonien und Kosovo strukturellem Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt sind. Der Zugang zum Arbeitsmarkt, Bildungssystem und Wohnungsmarkt sowie zu ausreichender medizinischer Versorgung wird Ihnen vorenthalten. Abschiebungen sowie das Drängen zur ‚freiwilligen Ausreise‘ durch die deutschen Behörden ist somit nicht zulässig.

* Residenzpflicht abschaffen!
* Flüchtlingslager abschaffen!
* Abschiebungen stoppen!
* Bessere Lebensbedingungen für Flüchtlinge in Würde und Menschlichkeit schaffen!

Innenminister Friedrich Rassist

Do 24.1. Filmabend „Marsch der Würde“ mit Regisseur

Marsch der Würde - Flüchtlingsprotest Marsch Am Donnerstag, den 24. Januar, um 20 Uhr wird wieder einmal der Filmabend der Flüchtlingsinitiative Erfurt im ‚veto‘ (Papiermühlenweg 33) stattfinden. Es steht eine Auseinandersetzung mit den aktuellen Flüchtlingsprotesten auf dem Plan. Gezeigt wird der Film „Marsch der Würde“ von Filmemacher Alexander Kukk. Er begleitete den Flüchtlingsprotestmarsch, der am 8. September 2012 in Würzburg startete, ab Erfurt bis nach Berlin. Er wird Persönlich im ‚veto‘ sein und seinen Debütfilm vorstellen. Die Initiative f.r.a.i. sorgt für Knabberzeug… und ihr seid herzlich eingeladen!

Fight Racism And Isolation

Flugblatt: Krieg beginnt hier.


Den Ausbau des Erfurter Bundeswehrstützpunktes, von dem aus nun die Bundesweite Kriegslogistik koordiniert wird, und eine ganze Reihe Propaganda- und Werbeveranstaltungen der Bundeswehr nahmen die Gruppen LiSE, die Flüchtlingsinitiative Erfurt und der Infoladen Sabotnik, gemeinsam mit zahlreichen Einzelpersonen zum Anlass, ein kritisches Flugblatt zum Thema zu veröffentlichen. Verteilt wurde der Text bisher auf verschiedenen Aktionen. Im folgenden dokumentieren wir das Flugblatt:

Kriegslogistik nicht willkommen

Was passiert in Erfurt?
Anfang Januar 2013 eröffnete die Bundeswehr ein neues Logistikzentrum in Erfurt. Dieses präsentiert sich am 16. Januar durch einen Aufstellungsappell in der Löberfeld-Kaserne. Zukünftig soll durch das Logistikkommando von Erfurt aus die Versorgung der deutschen Soldaten im In- und Ausland gesteuert werden, unter anderem gehört dazu die Rückholung des deutschen Materials aus Afghanistan. Der Aufgabenbereich des Logistikzentrums ist integraler Bestandteil der Bundeswehr und durch die Vorbereitung und Koordinierung ebenso konkret an der Ausführung militärischer Operationen Deutschlands beteiligt, wie die Streitkräfte in den Einsatzge bieten.

Von offizieller Seite ist in Erfurt die Freude darüber groß; steht die Stadt schließlich als Gewinner der Bundeswehr-Reformen da. »Für die Stadt ist die Entscheidung der Bundeswehr von großer Bedeutung – sowohl für die hiesige Wirtschaft als auch für das Leben in der Stadt allgemein. Der Standort wird wachsen. Viele Soldaten werden mit ihren Familien nach Erfurt ziehen. Das ist gut für die Stadt«, kommentiert Oberbürgermeister Bausewein (Thüringer Allgemeine, 15.11.12). Weiterlesen

Freitag: Kundgebung anlässlich des Besuchs von Innenminister Friedrich

Die Flüchtlingsinitiative Erfurt lädt ein:

Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterabschiebungen Stoppen!

Kundgebung: Freitag | 18.01.2013 | 10.00 Uhr | Erfurt – vor der Edith-Stein-Schule

Wir schließen uns dem bundesweiten Aktionstag an. Dieser steht für einen deutschlandweiten Winterabschiebestopp in die Balkanstaaten. In Schleswig-Holstein, Thüringen, Bremen und Rheinland-Pfalz wurde bereits der Winterabschiebestopp für „besonders Schutzbedürftige“ Flüchtlinge aus Serbien und Mazedonien eingeführt. Mit unserem Aktionstag fordern wir alle verbleibenden Bundesländer dazu auf, ebenfalls die Abschiebungen für Roma und andere Minderheitenzugehörige, sowie das Drängen seitens der Behörde zu einer sogenannten „freiwilligen Ausreise“ zu stoppen! Roma, Ashkali und ÄgypterInnen sind in Serbien, Mazedonien und in Kosovo strukturellem Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt. Ihnen wird der Zugang zum Arbeitsmarkt, zum Bildungssystem, zum Wohnungsmarkt sowie zu ausreichender medizinischer Versorgung vorenthalten. Gerade im Winter verschlechtert sich die Situation der Betroffenen erheblich. Viele Roma sind von Obdachlosigkeit bedroht oder leben in kaum beheizbaren Behelfsunterkünften, oft ohne Zugang zu Strom und fließend Wasser.

In den letzten Monaten wurden schon mehrere hundert Roma und andere Minderheitenzugehörige aus Deutschland zur sogenannten „freiwilligen Ausreise“ gedrängt und in ihre Herkunftsländer abgeschoben. Derzeit werden Roma wie vor 20 Jahren, als das Grundrecht auf Asyl de facto abgeschafft wurde, erneut benutzt, um mittels einer populistischen „Asylmissbrauchs“-Kampagne die Zuwanderung nach Deutschland zu erschweren.

Innenminister Friedrich (CDU) sowie die Landesinnenminister von Niedersachsen und Mecklenburg Vorpommern, bezeichnen Roma als sogenannte „Wirtschaftsflüchtlinge“ und werfen ihnen vor, dass sie das Asylrecht missbrauchen. Als wäre das nicht genug setzt sich Friedrich dafür ein, dass die Asylgelder gekürzt werden und fordert unteranderem ein Schnellverfahren zur Abschiebung in 48 Stunden für Menschen aus Serbien und Mazedonien.

Hans-Peter Friedrich wird am 18. Januar in der Edith-Stein-Schule mit SchülerInnen aus dem 12. Jahrgang unteranderem über Internetsicherheit, politischen Extremismus und den Islam in Deutschland diskutieren. Mit dieser Kundgebung wollen wir eine kritische Auseinandersetzung mit den Aussagen des Innenministers Friedrich erreichen. Ebenso fordern wir den Innenminister und die PolitikerInnen in Bund und Ländern auf, der historischen Verantwortung Deutschlands nachzukommen, die sich aus der Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus, aber auch aus dem Umgang mit Sinti und Roma in der Nachkriegszeit, sowie dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen ergibt, Roma ein Bleiberecht zu gewähren!

Wir fordern, die Nötigungen zur sogenannten „Freiwilligen Ausreise“ zu stoppen!

Wir unterstützen die Forderungen der streikenden Flüchtlinge:

  • Residenzpflicht abschaffen!
  • Flüchtlingslager abschaffen!
  • Abschiebungen stoppen!
  • Bleiberecht für alle!

Krieg beginnt hier — in der Löberfeldkaserne (Erfurt)

Krieg beginnt hier - in der Löberfeld-Kaserne (Erfurt)Seit Anfang Januar wird die bundesweite Logistik der Bundeswehr aus der Löberfeld-Kaserne in Erfurt koordiniert. Wenn in Somalia ein Panzer fehlt oder in Afghanistan die Munition ausgeht, tritt das Logistik-Kommando an und liefert die Infrastruktur des Todes in alle Welt. Am 15.1.2013 fand zur feierlichen Eröffnung ein Appell statt, bei dem Prominenz aus Politik und Militär sich die Gewehre in die Hand gaben. Im Vorfeld und danach gab es mehrere antimilitaristische Aktionen.

Schon in der Nacht auf Dienstag hatten „autonome Deserteur_innen“ mehrere Kriegsdenkmäler rund um Erfurt mit Parolen versehen und dazu auf Indymedia erklärt:

Kriegsdenkmäler mit Sprüchen wie „Und wer den Tod im heiligen Kampfe fand ruht auch in fremder Erde im Vaterland“ oder „Unseren Helden“ verhöhnen die Opfer des deutschen Militarismus. Sie feiern die mörderischen Tugenden Pflichterfüllung, Ehre und Treue, die seit Jahrhunderten dabei helfen, nationale Interessen gewaltsam durchzusetzen. Mit blindem Gehorsam wird Tod und Elend in alle Welt exportiert.

Spätestens seit 1992 steht die Bundeswehr in dieser Tradition. Die Auslandseinsätze in Afghanistan, Kosovo, Libanon, Bosnien-Herzegowina, Sudan und der Demokratischen Republik Kongo sichern wirtschaftliche und machtpolitische Interessen wie den weltweiten Zugang zu Rohstoffen und Handelswegen. Wer dabei stört, wie die Piraten vor der Küste Somalias, wird erschossen – und Logistik aus Erfurt sorgt dafür, dass immer genug Munition im Magazin ist.

Soldaten sind keine Helden. Generäle sind keine Helden. Büroschreibkräfte und Scharfschützen sind keine Helden. Mörder sind keine Helden. Nie wieder Krieg.

Während des Appells demonstrierten Aktivist_innen vor der Kaserne und verteilten ein antimilitaristisches Flugblatt. Dazu gesellten sich Genoss_innen von SOLID.

Heute, am Tag der Eröffnung gab sich DER TOD die Ehre und verteilte Flyer in der Erfurter Innenstadt. Vor allem ältere Bürger_innen waren empört, dass die vermeintliche Stadt des Friedens jetzt Kriegslogistik zur Verfügung stellt.

Doch nicht nur die Eröffnung des Logistikzentrums, auch die aktuellen Werbemaßnahmen der Bundeswehr in Erfurt waren Grund für Aktionen. Am Montag wurde während einer Berufsmesse der integrierten Gesamtschule IGS Erfurt, auf der auch die Bundeswehr mit einem Stand vertreten war, Flyer an Schüler_innen und Lehrer_innen verteilt und auch am Dienstag fanden sich Aktivist_innen, die durch das Verteilen von Flyern an der Universität Erfurt auf die, in Wissenschaft verpackte, Werbeveranstaltung eines Generals aufmerksam machten.

Büßleben: Euer Vaterland ist mörderisch Melchendorf: Nie wieder Krieg

Niedernissa: In Gedenken an die Opfer eurer Helden Urbich: Heldentum ist mörderisch - Nie wieder Deutschland

DER TOD -- Bundeswehr-Logistik in Erfurt DER TOD -- Bundeswehr-Logistik in Erfurt

Krieg beginnt hier - in der Löberfeld-Kaserne (Erfurt)

Kurdische Demonstration 12. Januar in Erfurt

Am 12. Januar fand eine Demo für die drei ermordeten Kurdinnen von Paris statt. Ca. 200 Menschen beteiligten sich um den Toten zu gedenken. In Redebeiträgen wurde mehrfach erwähnt, dass Sakine Cansız als einziges weibliches Gründungsmitglied der PKK hingerichtet wurde. An 3 verschiedenen Kundgebungsstationen wurden Redebeiträge verlesen, die die Zusammenarbeit der staatlichen Behörden Frankreichs und Deutschland mit der türkischen Regierung bei der Repression des kurdischen Befreiungskampf kritisieren. Auch bei dieser Demostration waren staatliche Überwachungsorgane im Umfeld unterwegs.

Informationen von den Veranstalter_innen sind unter:
isku.org
und
civakaazad.com
zu finden.

Kurdische Demo 12_Jan_2013 - 1

Kurdische Demo 12_Jan

Kurdische Demo 12_Jan Flyer

Recherchequellen zur Deutschen Polizei Gewerkschaft: GdP

Recherchequellen zur Deutschen Polizei Gewerkschaft: GdP und dem Artikel zur Gedenkdemonstration um Oury Jalloh

Screenshots vom 13.01.2013
GdP:

Deutsche Polizei Gewerkschaft - Login

Auf die komplette Pressemitteilung kann nur über den Login zugegriffen werden:

Deutsche Polizei Gewerkschaft - Login

Zitatte aus der Pressemitteilung der GdP:
http://polizeikongress2013.blogsport.de/2013/01/07/gdp-braune-hilfe-polizeikongress/

Und wer es aus mysteriösen Umständen, nicht glauben kann das es sie/er es hier mit Deutschland zu tun hat, kann die Homepage der GdP besuchen:
http://www.gdp.de/gdp/gdplsa.nsf/id/Nachrichten

Fußstapfen-Soliaufruf

Am Dienstag den 22.01.2013 findet um 10 Uhr morgens ein Prozess im Jenaer Amtsgericht statt. Beglagt sind mehrere Genoss_innen, denen vorgeworfen wird, bei einem Stadtrundgange zu Orten der Prekarität im vorletzten Jahr Sachbeschädigungen begangen zu haben. Es hieß damals:

Die Orte wurden symbolisch markiert, durch kleine Statuen und Hinweisen zu den jeweiligen Orten. Verbunden wurden diese Orte durch Fußspuren, den die Teilnehmenden am Stadtrund­gang folgten.

Zeigt eure Solidarität im Gerichtssaal!

Oury Jalloh – Bericht zur Demonstration am 7.1.2013 in Dessau

Am Montag, den 7.1.2013, fand eine Gedenkdemonstration zum 8. Totestag von Oury Jalloh in Dessau statt. Es wurden mehrere Schweigeminuten für Menschen, die durch rassistische deutsche Polizist_innen getötet wurden, abgehalten. Selbst mit diesem Schweigen wurde das Moto: „BREAK THE SILENCE“ eingehalten. Ein_e Aktivist_in sprach davon, dass bis zum Lebensende geschwiegen werden müsste wenn man allen Menschen gedenken will, die durch Rassismus getötet wurden. In diesem Redebeitrag ging es um Laye-Alama Condé, der im Polizeigewahrsam in Bremen 3 Stunden zu Tode gefoltert wurde. Schon morgens konnten Aktivist_innen die „offizielle Gedenkveranstaltung“ der Polizei, Stadt und Kirchen sprengen, die sich um den Ruf Dessaus sorgten.

Weite kleine Einblicke liefern:

Ein Interview mit einer Person aus dem Vorstand der Oury Jalloh Initiative zum Gedenken am 7.1.2013 von Radio Radio Dreyeckland, Freiburg:
[audio:http://www.freie-radios.net/mp3/20130108-quotouryj-53029.mp3] Download (6,7 MB)

Ein Redebeitrag:

Fest zu halten bleibt noch, dass die Gewerkschaft der Polizei in Sachsen-Anhalt klar Stellung bezieht. Obwohl es nie eine Mordanklage gab, was aufgrund der Sachlage die einzig richtige Konsequenz bleibt, haben Gerichte unausreichend festgestellt, dass sich der Polizist Schubert der fahrlässigen Tötung zu verantworten hat. Er wurde mit einer Geldstraße von 10.800 € verurteilt. Die GdP – Gewerkschaft der Polizei – ruft nun zu Spenden auf, damit der Polizist seine Geldstrafe für die „fahrlässige Tötung“ von Oury Jalloh nicht selbst zahlen muss. Jeder aufrechte deutsche Bürger ist zur Solidarität aufgerufen. Deutsche Polizisten! Braun, Brauner, Deutschland!

Wer sich einen Überblick um die Aufarbeitung des Totes von Oury Jalloh verschaffen kann das beim:
Arbeitskreis kritische Jurist_innen Bremen.

Hauptsache hier weg! Flüchtlinge aus Breitenworbis wollen Lager schließen.

Breitenworbis, Flüchtlingsprotest

Geflüchtete Menschen aus dem Isolationslager in Breitenworbis wollen nicht mehr so weiter leben. Deshalb haben sie gemeinsam mit Unterstützer_innen folgenden Text formuliert und an Medien, Gruppen und und Einzelpersonen versandt.

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Hauptsache hier weg!
Flüchtlinge aus Breitenworbis wollen Lager schließen.

Ein einzelnes Haus 2 km von der nächsten Ortschaft mit Geschäft und Bushaltestelle entfernt; nebenan eine stinkende Mastanlage und offene Güllebehälter; 20 Stunden kaltes Wasser täglich; Busanbindung nach Heiligenstadt nur dreimal am Tag; mehrere Menschen leben in einem Zimmer; 40 Menschen und nur eine Küche und sechs Toiletten pro Etage.

„Am schlimmsten ist es, den ganzen Tag nichts zu tun und keinen Kontakt zu anderen Menschen zu haben.“ so sagt Ali Najimi. Hinzu kommt bei allen noch die ungewisse Zukunft, das Warten auf die Bearbeitung ihres Asylantrags und die Angst vor Abschiebung. Viele im Lager lebenden Menschen haben psychische Probleme und kämpfen mit Depressionen.
Besonders betroffen von der Isolation und den schlechten Bedingungen im Lager sind Mütter und kranke Menschen. Die weiten Wege zum Arzt, Kindergarten, Schule und zum Supermarkt sind oft nicht zu bewältigen. Da Duschen nur im Keller des Hauses vorhanden sind, kann eine Frau mit Gehbeschwerden diesen Weg nicht allein zurücklegen.

Außerdem sind die Duschräume und Küchen in einem sehr schlechten Zustand. Die Öfen funktionieren nur in einer Etage, dort müssen also alle Menschen aus dem Lager kochen. Es gibt Ungeziefer und Mäuse und die hygienischen Bedingungen sind so schlecht, dass manche Menschen Ausschlag bekommen, wenn sie das Badezimmer nutzen.

Die ärztliche Versorgung ist völlig unzureichend. „Egal was man hat, ob Husten, Krebs oder Depression, egal ob Erwachsene oder Kind, immer wird man zu dem gleichen Arzt geschickt und immer bekommt man die gleichen Medikamente.“ so Mohammed Zabur Qadusi.

Nachdem einige der BewohnerInnen gegen diese Verhältnisse demonstrierten und sich offen in der Presse äußerten, lud die Ausländerbeauftragte Frau Träger einige der Protestierenden zu einem Gespräch. Ihr Angebot, einigen der Aktiven mit einer Umverteilung entgegenzukommen, lehnten diese ab. Ihr Ziel ist eine Verbesserung für alle. Während des Gesprächs warf sie einem der Flüchtlinge vor, mit seinem Telefon Aufnahmen zu machen und drohte ihm im Falle von Veröffentlichung mit der Abschiebung, so seine Schilderung. Zudem sei anderen auf die Nachfrage hin, warum bloß einige Personen monatliche Arzttermine und Kindergartenplätze für ihre Kinder bekämen, geantwortet worden: Weil diese nicht demonstrieren und mit der Presse sprechen.

Weil verschiedenste Versuche, existierende Probleme anzusprechen, nicht weiterführten, wollen die Flüchtlinge jetzt selbst aktiv werden, ihre Isolation durchbrechen und das Lager schließen. Es gibt für sie dazu keine Alternative, denn sie wollen in einer eigenen Wohnung selbstbestimmt in der Gesellschaft leben.

Frauenduschraum im Keller:

Breitenworbis, Flüchtlingsprotest

Breitenworbis, Flüchtlingsprotest

Morgen: Demonstration aus Protest gegen Mord an 3 kurdischen Politikerinnen in Paris

Der Kulturverein Mesopotamien ruft alle Interessierten auf, sich einer Demonstration aus Protest gegen den brutalen Mord an drei kurdischen Politikerinnen in Paris anzuschließen:

Gestern (09.01.2013) Nacht wurden im Kurdischen Informationsbüros in der Nähe des Pariser Nordbahnhofes die bekannten kurdischen Politikerinnen mit dutzenden Kugeln von Schalldämpfern durch mehrere Eindringlinge regelrecht exekutiert. Sakine Cansiz, ein Gründungsmitglied der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und knapp zwei Jahrzehnte im türkischen Gefängnis, Fidan Doğan, die Vertreterin des Kurdischen Nationalkongresses in Frankreich und aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit seit den 90er Jahren, und die Jugendaktivistin Leyla Söylemez, wurden gezielt als führende Persönlichkeiten in der kurdischen Freiheitsbewegung ausgewählt. Es ist sicher: Dieser Mord ist kaltblütig geplant. Dieses Massaker fand vor dem Hintergrund eines möglichen Friedensdialogs zwischen der türkischen Regierung und dem Vorsitzenden der PKK Abdullah Öcalan statt und scheint darauf zu zielen, diesen Verhandlungsprozess zu sabotieren. Wer genau dahin steckt, wird sich in der kommenden Zeit herausstellen.

Wir in Thüringen lebende KurdInnen sind auch deshalb schockiert, bestürzt und fassungslos, weil viele von uns diese drei AktivistInnen persönlich kennen und sehr schätzen gelernt haben. Es kam in den vergangenen Jahrzehnten noch nie vor, dass mehrere kurdische PolitikerInnen so offen und brutal mitten in Europa ermordet wurden. Wir fordern die französischen Sicherheitskräfte auf, diesen Mord unverzüglich aufzuklären, auch angesichts dessen, dass in den vergangenen Jahren immer wieder kurdische Engagierte inhaftiert wurden – ähnlich der Kriminalisierung in Deutschland -, und fragen sie, wie die Täter in das ständig observierte Informationsbüro eindringen, morden und entkommen konnten.

Aus Protest gegen diesen dreifachen politischen Mord in Paris, für die demokratische friedliche Lösung der kurdischen Frage und gegen die kritiklose deutsch-französische Unterstützung der türkischen Regierung demonstrieren wir an diesem Samstag, dem 12. Januar, in Erfurt.

Datum: 12.01.2013
Uhrzeit: 14 Uhr
Auftakt-Ort: Hauptbahnhof Erfurt

Sarrazin als “Finanzexperten” widerlegen

Sarrazin: Halts Maul!Veranstaltung zur Eurokrise, 16.01., 19:00 Uhr Radio FREI

Am 16.01.2013 kommt Thilo Sarrazin erneut nach Erfurt. Nachdem er im vergangenen Jahr die rassistischen Thesen seines Buches „Deutschland schafft sich ab“ vorstellte, die das Anti-Sarrazin Bündnis Erfurt mit Protesten begleitete, tritt er diesmal als vermeintlicher Finanzexperte auf. Wie prominente WissenschaftlerInnen betont er dabei die Überlegenheit der deutschen Exportorientierung und kritisiert die derzeitige Eurostabilisierung aus rechtskonservativer Perspektive.

Sarrazin bedient dabei das Bedürfnis der deutschen Öffentlichkeit seit dem Ausbruch der Eurokrise, klare Schuldige für wirtschaftliche und soziale Verwerfungen zu bestimmen. In einer fiebrigen Suche werden immer neue Sündenböcke durch die mediale Arena getrieben, deren Machenschaften oder Unterlassungen für die Krise ursächlich sein sollen: Seien es nun die verschuldeten Italiener oder Griechen, denen ein „mentalitätsbedingter“ südländischer Schlendrian angedichtet wird, oder die „raffgierigen“ Banker und Spekulanten, deren wilde Zockereien die reale Wirtschaft in den Abgrund gerissen haben sollen – immer werden hierbei die Krisenursachen einer bestimmten Menschengruppe zugeschrieben. Die Ursachen wie Folgen der Krise werden bei dieser verkürzten Sicht auf die Krise personifiziert, sie werden zu Eigenschaften oder Charaktermerkmalen bestimmter Personengruppen stilisiert. Systemische Ursachen bleiben außerhalb der Betrachtung.

In Abgrenzung zu dieser verkürzten Sichtweise verortet der Referent Tomasz Konicz die Ursachen der gegenwärtigen Krise in den Widersprüchen des kapitalistischen Systems selber. Der Kapitalismus stoße – so die These des Referenten – an seine Entwicklungsgrenzen, weil er überaus erfolgreich bis zum Exzess eben das vollführt habe, was alle Apologeten unentwegt an ihm preisen: Die konkurrenzvermittelte Steigerung der Produktivität zwecks Profitmaximierung. Aufgrund einer weiter rationalisierten Warenproduktion, die mit immer weniger Arbeitskräften immer größere Warenberge ausstoßen kann, bricht zugleich die kaufkräftige Massennachfrage für eben diese Warenberge weg. Das System sei demnach zu produktiv für sich selbst geworden, und kann nur noch vermittels schuldengenerierter Nachfrage – oder strikter Exportfixierung, wie im Fall Deutschlands – aufrechterhalten werden.

Dr. Tomasz Konicz, geb. 1973 in Olsztyn/Polen, studierte Geschichte, Soziologie, Philosophie in Hannover sowie Wirtschaftsgeschichte in Poznan. Arbeitet als freier Journalist mit dem Schwerpunkt Osteuropa.

Veranstaltung zur Eurokrise:
am 16.Januar um 19:00 Uhr bei Radio FREI

Broschüre erschienen: Stadt der Vielfalt?

Stadt der Vielfalt? Rassismus, soziale Ausgrenzung und Nazigewalt in Erfurt
Im Nachgang zu den zahlreich bekannt gewordenen Naziübergriffen und rassistischen Anfeindungen diesen Jahres und den darauf antwortenden antifaschistischen Reaktionen ist nun die Broschüre „Stadt der Vielfalt? Rassismus, soziale Ausgrenzung und Nazigewalt in Erfurt“ erschienen.

Am 25. Mai 2009 wurde Erfurt von der Bundesregierung als „Stadt der Vielfalt“ ausgezeichnet. Aber wie vielfältig und weltoffen ist die Landeshauptstadt von Thüringen? Diese Broschüre macht die Perspektive derer deutlich, die auf Vielfalt und Weltoffenheit angewiesen sind, weil sie der Mehrheitsgesellschaft nicht angehören. Die Antworten zeichnen ein düsteres Bild von einer Stadt, die sich mit Vielfalt schmückt, aber gleichzeitig ein massives Problem mit Rassismus, sozialer Ausgrenzung und Nazigewalt hat. Ergänzt werden die Erfahrungsberichte durch verschiedene Versuche, die geschilderten Zustände zu erklären und ein Kapitel, das sich der Frage „Was tun?“ widmet.

Die Broschüre bekommt ihr kostenlos im veto, bei ezra und im Redroxx. Bestellen könnt ihr sie beim Verlag Edition Assemblage.

BREAK THE SILENCE – Montag 7.1.2013 – Gedenk Demo zum Polizei Mord an Oury Jalloh

Oury Jalloh DemoAm 7.1.2013 um 13 Uhr in Dessau am Hauptbahnhof findet eine Gedenkdemonstration zum Jahrestag des Mordes an Oury Jalloh statt. Er wurde bei lebendigem Leib in einer Polizeizelle in Dessau am 7.1.2005 verbrannt.

Bis heute fußt die Klage der Staatsanwaltschaft auf der Annahme, dass Oury Jalloh trotz Fixierung an Armen und Beinen mit einem Feuerzeug seine feuerfeste Matratze selber angezündet habe. Das fragliche Feuerzeug ist jedoch erst zwei Tage nach dem Brand aufgetaucht. Zudem wurde bei einer erneuten Untersuchung dieses Feuerzeugs ganz klar festgestellt, dass es sich zur Brandzeit nicht am Brandort befunden haben kann. Denn es weist keinerlei Materialspuren der Matratze oder der Kleidung von Oury Jalloh auf. Mit diesen hätte es aber verschmolzen sein müssen. Ebenfalls verschwunden sind die Videobänder von der Durchsuchung der Zelle, hinzu kommen weitere Ungereimtheiten aus jüngster Zeit.

Mehr infos gibt es unter: http://initiativeouryjalloh.wordpress.com

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