Flugblatt: Rassismus bekämpfen!

Flugblatt: Rassismus bekämpfen!
Rechtsterrorismus hat eine lange Tradition in Deutschland. Die Mordtaten des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrundes“ sind dabei ein weiterer Höhepunkt. Neun Menschen, die den Tätern nicht deutsch genug aussahen, wurden hingerichtet. Das Motiv: Rassismus. Wir nehmen diesen Umstand zum Anlass um Rassismus auf die Tagesordnung zu setzen. Nazis sollten nicht länger ungehindert agieren können. Wir wollen nicht weiter wegschauen wenn uns Rassismus im Alltag, auf der Straße, in der Schule, im Supermarkt oder wo auch immer begegnet.

Nazis morden
Nicht nur als Terrorzelle, strategisch gezielt und geplant, töten Nazis Menschen die nicht in ihr braunes Weltbild passen. Laut „Mut gegen rechte Gewalt“ starben seit der Wiedervereinigung mindestens 182 Menschen durch rechte Gewalt. Den Taten vorausgegangen sind unzählige rechte Veranstaltungen, Demonstrationen und Aktionen die die Täter besuchten oder an denen sie beteiligt waren. Menschenverachtender Rassismus und Sozialdarwinismus gehören dort zum guten Ton.
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Gemeinsam zu M31 nach Frankfurt

Mit einem Bus zu M31 - Europäischer ktionstag gegen den Kapitalismus
Im Rahmen des internationalen Aktionstages gegen Kapitalismus „M31“ finden am 31. März eine Demonstration und weitere Aktionen in Frankfurt statt. Wir wollen an diesem Tag gemeinsam aus Thüringen nach Frankfurt fahren um an den Aktionen teil zu nehmen. Aus diesem Grund sind momentan mehrere Gruppen und Einzelpersonen dabei einen Bus zu organisieren. Noch ist nicht klar ob ein Bus fahren wird. Doch es wird um so wahrscheinlicher je mehr Menschen mit fahren wollen. Daher bitten wir darum euch bei Interesse möglichst schnell unter m31thueringen[ät]riseup.net bei uns zu melden.

Weitere Infos zum Aktionstag gibt es unter march31.net.

Saalfeld damals

Den rechten Konsens durchbrechen - Saalfeld 1997/1998Morgen, am 10.3.2012, wird in Saalfeld unter dem Motto „Damals wie heute. Rechten Konsens brechen“ demonstriert. Aber was war eigentlich „damals“?

Schon Anfang der 1990er-Jahre zeichnete sich ab, dass die Region Saalfeld/Rudolstadt eine Hochburg der rechten Szene war. Am 17. August 1992 fand in Rudolstadt ein bundesweiter Hess-Marsch statt, bei dem 2500 Nazis ungestört durch die Straßen ziehen konnten. Kaum ein halbes Jahr später trafen sich verschiedene Nazivereine drei Tage lang unter dem Schutz von Polizei und Wiking-Jugend. Die Straßen waren in dieser Zeit fest in der Hand organisierter Nazis. Überfälle häuften sich, wer sich ihnen entgegen stellte, wurde verfolgt, bedroht, zuhause überfallen. Bei Volksfesten gab es Jagdszenen wie 10 Jahre später in Müggeln, nur mit dem Unterschied, dass das im Saalfeld der 1990er-Jahre niemanden aufregte – Bevölkerung, Medien, Verwaltung und Politik einte die Überzeugung, dass es keinen Rechtsextremismus in Saalfeld gebe, höchstens ein Problem mit gewaltbereiten Jugendcliquen. Folgerichtig wurden Antifas nicht nur von Nazis angegriffen: Von staatlicher Seite gab es Hausdurchsuchungen, bei denen es zu mysteriösen Drogenfunden bei drogenfrei lebenden AktivistInnen kam. Linke und Alternative wurden abgehört und observiert, einmal wurden Besucher eines Hardcore-Konzerts auf der Straße mit gezogener Waffe kontrolliert, ein anderes mal versuchte die Polizei die Türe eines linken Wohnprojekts zu sprengen.

Um diesem rechten Konsens etwas zu entgegnen, rief ein breites Bündnis von lokalen Antifas und der LAG Antifa/Antira zu einer Demonstration „gegen den rechten Konsens“ am 11.10.1997 in Saalfeld auf. Damit begann erst so richtig die Hexenjagd gegen den Antifaschismus. Fast alle lokalen Akteure gerieten völlig aus dem Häuschen darüber, dass ihr braunes Scheißkaff bundesweit als Nazihochburg in die Schlagzeilen geraten könnte. Vor allem lokal distanzierten sich auch Kräfte, von denen man eigentlich erwartet hätte, dass sie sich zumindest pro Forma antifaschistisch positionieren würden – wie die SPD und Teile der GRÜNEN. Die Stadtverwaltung und der Stadtrat Saalfeld veröffentlichte einen Offenen Brief gegen ihrer Meinung nach haltlose Unterstellung. In den Medien begann eine beispiellose Hetze, dem Innenminister gelang es, ein Schreckgespenst von „Chaostagen in Saalfeld“ an die Wand zu malen und die öffentliche Meinung stark gegen die Bündnisdemo zu beeinflussen. In diesem politischen Klima war es leicht für die Versammlungsbehörde von Saalfeld, die Demonstration zu verbieten. Infolge dessen wurden am 11.10. an die 500 anreisende DemonstrantInnen in Gewahrsam genommen, weitere 1400 demonstrierten an verschiedenen anderen Orten gegen das Verbot – u.A. blockierten die aus Berlin angereisten Busse bei Eisenberg mehrere Stunden lang die Autobahn A9.

Was der Heimatschutz aus der Mitte der Gesellschaft eigentlich hatten verhindern wollen, trat danach um so heftiger ein: Bundesweit wurde darüber diskutiert, wie man mit dem rechten Konsens in der Provinz umgehen könne. An der folgenden Demonstration am 14.3.1998 nahmen dann auch erwartungsgemäß mehr als 5000 Menschen teil. Um einer Verbotsverfügung schon im Vorfeld zu begegnen, hatte man sich einen erfahrenen Anwalt besorgt und bundesweite Polit-Prominenz in die Vorbereitung mit einbezogen. Trotzdem konterte die Versammlungsbehörde mit völlig absurden Auflagen und einem riesigen Polizeiaufgebot, dass sich dann auch prompt austoben musste. Auf dem Weg zur Demo fanden umfangreiche Durchsuchungen statt. Später prügelte dann an einem Kreisverkehr in Gorndorf ein bayrisches USK auf DemonstrantInnen ein – wohlbemerkt nicht auf den heraufbeschworenen Schwarzen Block, sondern auf einen völlig gemischten Teil der Demo. Brave StudentInnen, Familien mit Kindern, alte Leute bekamen hier zum ersten Mal Schläge mit dem Polizeiknüppel – eine Erfahrung, die noch Jahre später das gesunde Misstrauen eines Teiles der Zivilgesellschaft gegenüber dem Staatsapparat nährte.

Kaum zwei Wochen nach der Demo zeigte sich drastisch, wieviel von dem Märchen, Saalfeld habe kein Problem mit Rechts, zu halten war: Am 26. März 1998 wurde eine junge Frau aus der linksalternativen Szene von einem Nazi erstochen. Eine Mahnwache am Tatort wurde von Nazis bedroht und von einem Anwohner auf die andere Straßenseite verwiesen. Er machte sich Sorgen um seinen Gartenzaun.

Plakat Demo Saalfeld 11.10.1997
Eines der Plakate für die später verbotene Saalfeld-Demo am 11.10.1997

Bahnhofsvorplatz Saalfeld abgesperrt 1998
Vorsicht, die Chaoten kommen – Bahnhofsvorplatz Saalfeld am 14.3.1998

Polizei durchsucht Anifaschistin in Saalfeld 1998
Alle werden durchsucht

Polizei durchsucht Frank Spieth in Saalfeld 1998
Auch der DGB-Landesvorsitzende Frank Spieht

Demonstration gegen jeden rechten Konsens in Saalfeld am 14.3.1998
Trotzdem kommt eine große Bündnisdemo zusammen

Mehr dazu:

Damals wie heute – rechten Konsens brechen!

Damals wie heute – rechten Konsens brechen! Demo am 10. März in Saalfeld

Antifademo am 10.03.2012 14 Uhr, Bahnhof Saalfeld

In den letzten drei Jahren fanden im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mindestens 22 Konzerte der rechten Szene statt. Die Nazis verfügen mit dem „Alten Labor“ in Unterwellenborn, dem „Ostfeld 0“ in Schmiedefeld und der „Schwedenschanze“ in Deesbach über mehrere Locations, um regelmäßig Veranstaltungen durchführen zu können. Wäre es nach den Wählerinnen und Wählern im Landkreis gegangen, säße die NPD im Thüringer Landtag. Sie erzielte bei der Wahl 2009 hier das beste Ergebnis. Das Auftreten vom Freien Netz Saalfeld und der NPD wurde in der Vergangenheit immer offensiver und gipfelte schließlich am 03. März 2012 in den Spontandemonstrationen durch die Saalfelder Innenstadt und den Stadtteil Gorndorf.

Update:
Zugtreffpunkt für die gemeinsame Fahrt aus Erfurt ist um 12.30 Uhr am Hbf.

Weiterlesen bei damalswieheute.blogsport.de

Was tun, wenns brenn(er)t? „Verdeckte Ermittler & staatliche Repression“

Vortrag zum Heidelberger Spitzelskandal // 07. März // 19.00Uhr // RedRoXX

Fast ein Jahr lang gewann der Verdeckte Ermittler Simon Bromma Einsicht in politische Aktivitäten und private Bereiche links orientierter Personenkreise in Heidelberg und Umgebung. Getarnt als ordentlich immatrikulierter Student „Simon Brenner“ sammelte er ab Winter 2009 umfangreiche Informationen über Struktur-en und Einzelpersonen, bis er am 12.12.2010 zufällig enttarnt werden konnte. Das Vorgehen von Staat und Heidelberger Polizeidirektion, die noch weitere, bisher unbekannte Verdeckte ErmittlerInnen Heidelberg eingesetzt hatten, ist schockierend, aber Teil zunehmender Repression – vor allem gegen die außerparlamentarische Antifa-Szene, das eigentliche Einsatzziel der Spitzel. Ein Bericht der ins polizeirechtsstaatliche Visier geratenen „Zielperson“ und über die von sieben Menschen angestrengte Fortsetzungsfeststellungsklage gegen den mit geheimdienstlichen Methoden widerrechtlich durchgeführten Einsatz. Mehr Infos auf spitzelklage.blogsport.de.

Eine Veranstaltung der Linksjugend [’solid] Thüringen in Zusammenarbeit mit der roten Hilfe Erfurt und dem offenen Jugendbüro RedRoXX. Gefördert durch den Freistaat Thüringen.

Saalfeld: Mehrere nächtliche Nazi-Demos

Zum wiederholten Male sollte ein Nazi-Konzert im „Alten Labor“ in Unterwellenborn, einer Nachbargemeinde von Saalfeld, stattfinden, welches aber von der Polizei verhindert wurde. Anmelder war wie üblich Steffen Richter, der in den letzten Jahren für eine Vielzahl von Veranstaltungsanmeldungen in der Umgebung von Saalfeld verantwortlich war. Das Konzert war am Freitag von der Gemeinde Unterwellenborn verboten worden, dieses Verbot wurde jedoch anschließend vom Verwaltungsgericht Gera wieder aufgehoben.
Allerdings wurden die im Januar nach einer Gefahrenverhütungsschau vom Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt erlassenen Brandschutzauflagen nicht erfüllt, sodass das Verbot für öffentliche Veranstaltungen im „Alten Labor“ in Kraft trat.

Nachdem die aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Nazis von der Polizei in Unterwellenborn abgewiesen wurden, sammelten sich nach Polizeiangaben etwa 30, nach Augenzeugenberichten jedoch etwa 50 gewaltbereite Rechte und zogen mit einer Spontandemonstration durch die Innenstadt von Saalfeld um gegen dieses Verbot zu protestieren.

Weiterlesen bei der Antifaschistischen Aktion Saalfeld.

236 Unterzeichner_innen fordern Absage der Sarrazin-Lesung

Nein zu Rassismus in Politik, Alltag und Institutionen
54 Institutionen und Vereine und 182 Einzelpersonen haben heute in einem Offenen Brief die Absage der vom DASDIE-Brettl geplanten Lesung mit Thilo Sarrazin gefordert. Die Lesung bediene “rassistische, sozialchauvinistische und biologistische Einstellungen”, die in der Bevölkerung viel zu stark verbreitet seien. Gleichzeitig verwahrt sich das Bündnis gegen den Vorwurf der Zensur, der inzwischen nicht nur vom Veranstalter, sondern auch von der NPD Thüringen erhoben wird. Dagegen heißt es in dem Offenen Brief: “Obwohl Sarrazin derjenige ist, der massiv Ausgrenzung betreibt, stellt er sich als Opfer einer „political correctness“ Kampagne dar, die ihn in seiner Meinungsfreiheit beschneiden würde.” Gerade dass Sarrazins Buch über eine Million mal verkauft und dem Autor bereits in zahlreichen Veranstaltungen eine Bühne geboten wurde, macht deutlich, dass es sich beim Zensur-Vorwurf um eine Strategie handelt, die nur dazu dient, weit verbreitete Ressentiments als unterdrückte Minderheitenmeinung darzustellen, um ihnen dadurch den Bonus des Tabubruchs zu verschaffen.

Die durch die Lesung beförderte Stärkung und Verbreitung rechter Thesenvergrößern nach Ansicht der Unterzeichner_innen des Offenen Briefes den Nährboden für rechte Gewalt. Allein aus diesem Grunde sei es angezeigt, die Lesung abzusagen. Weiter wies das Bündnis darauf hin, dass die Schützenhilfe der NPD Thüringen – die gleichzeitig auch zum Besuch der Lesung aufruft – deutlich mache, wie sehr die Sarrazin’schen Thesen eine Brücke zwischen rassistischen und sozialdarwinistischen Ressentiments der sogenannten Mitte der Gesellschaft und der Gedankenwelt des Nazifaschismus schlagen.

Weitere Infos: Offener Brief an das DASDIE-Brettl, Website des Bündnisses „Sarrazin absagen“

Konfikte zwischen den Bewegungen und der Regierung Boliviens

Seit nunmehr 5 Jahren ist Evo Morales Präsident Boliviens. Er begann seine Regierungszeit mit dem Versprechen an die indigene Bevölkerung: „Ich gebe Euch Eure Würde zurück“. Dafür leiteten Morales und die Bewegung zum Sozialismus (MAS) einen Prozess des Wandels ein, der einschneidende gesellschaftliche Veränderungen vorsah. Was ist daraus geworden? Eine Zwischenbilanz.

Referent: Bernd Löffler
Der Referent weilte im Oktober und November mit einer Jugendgruppe in Bolivien und berichtet über Beobachtungen sowie einem Kooperationsprojekt von Gruppen der sozialen Bewegungen in Bolivien und Deutschland.

Diskussion / Vortrag
28.02.2012 | 19:00 Uhr
Campus der Friedrich-Schiller-Universität, Jena
Mit Bernd Löffler (Erfurt)

Occupy okkupiert Anti-ACTA-Demo in Erfurt

Bei der zweiten Anti-ACTA-Demo in Erfurt zogen heute nur ca. 400 vorwiegend junge Leute durch Erfurt. Vermutlich wegen des Verlaufs der letzten Demo war die Polizei diesmal mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Vielleicht aus Rache oder Frustration über den misslungenen Einsatz vor drei Wochen hat die Staatsgewalt auch gleich gezeigt, wer das Sagen hat und den TeilnehmerInnen das Tragen von Guy-Fawkes-Masken untersagt. Umfangreiche Personalienkontrollen waren nicht nötig — es hatten schon im Vorfeld über 950 Menschen im Internet öffentlich ihre Teilnahme an der Demo angekündigt.

Auch die DemoorganisatorInnen waren diesmal besser vorbereitet, anscheinend stark durch Occupy Thüringen besetzt — die auch gleich das Fronttransparent mitgebracht hatten. Ob das besser war, als die durch die Piratenpartei gestellte Demospitze der letzten Demo sei dahingestellt, das Anliegen Anti-ACTA wurde beide Male nicht sonderlich deutlich.

Von der Sponti vor zwei Wochen übernommen wurden die antikapitalistischen Parolen — „GEMA – ACTA – Kapital – Scheiße“, aber auch „Banken in die Schranken“, wobei letzteres eher verhalten gerufen wurde. Vielleicht, weil unklar war, was die letzteren denn mit Urheberrecht zu tun haben.

Nach einem gemütlichen Demo-Spaziergang durch die Innenstadt musste die Polizei am Ende noch Laufschritt einlegen, um die Konfrontation eines Teils der Demo mit einer Handvoll Nazi-Hooligans zu verhindern. Der andere Teil der Demo gedachte in der thüringischen Occupy-Tradition mit Kerzen der schwindenden Demokratie durch ACTA — was immer noch recht kurz gedacht ist, wenn man bedenkt, dass ACTA nur ein weiteres Rädchen in der mörderischen Maschinerie der kapitalistischen Weltwirtschaftsmaschine ist.

Rassismus ist nicht diskutabel – Sarrazin absagen!

Sarrazin halts Maul!Am 9. Mai soll Thilo Sarrazin aus seinem Buch „Deutschland schafft sich ab“ im Dasdie Brettl in Erfurt lesen. Um dies zu verhindern hat sich das Bündnis „Sarrazin absagen“ gegründet welches den Betreiber des Dasdies, Wolfgang Staub, dazu auffordert die Lesung abzusagen. In zwei Zeitungsartikeln von TLZ und TA kommt Staub nun zu Wort. Er will einen „sachlichen Diskurs“ ermöglichen und hält eine öffentliche Lesung mit dem rassisten Sarrazin für „demokratisch“. Ein Dr. Andreas Lindner fordert die „selbsternannten Zensoren“ (gemeint ist das Bündnis „Sarrazin absagen“) gar zur lektüre des Grundgesetzes auf.
Doch Rassismus ist nicht diskutabel. Und wer rassistischen, sozial-chauvinistischen und biologistischen Positionen ein Podium bietet beteiligt sich an der Verbreitung von Menschenverachtenden Einstellungen.

Hier die Pressemitteilung des Bündnissen:

Dass eine Woche vor dem durch ein Bündnis geplanten Veröffentlichungstermin ein Offener Brief zur angesetzten Sarrazin-Lesung in Erfurt in den Medien kursiert, ist in den engen sozialen Kontexten einer Stadt wie Erfurt nicht verwunderlich. Das Bündnis „Sarrazin Absagen“ wird wie vorgesehen noch bis zum 29. Februar weitere UnterstützerInnen des Offenen Briefes und der Aufforderung an Herrn Staub zur Absage der Sarrazin-Lesung sammeln und danach offiziell Herrn Staub und der Presse den Offenen Brief mit der Liste der UnterzeichnerInnen übergeben. “Dann stehen wir jedoch für ein – (gern auch öffentliches) – Gespräch mit Herrn Staub zur Verfügung. Wir bleiben deshalb bei unserem Zeitplan, damit möglichst viele Personen und Institutionen die Möglichkeit bekommen, sich der Forderung anzuschließen. Zudem haben die heutigen Veröffentlichungen für weitere UnterstützerInnen gesorgt. Diese sollen ebenso die Möglichkeit erhalten, mit ihrem Namen unter dem Offenen Brief an Herrn Staub aufgeführt zu sein”, betont eine Sprecherin des Bündnisses.
Das Bündnis verwahrt sich aber bereits jetzt entschieden gegen die Verleumdung, sie seien “selbsternannte Zensoren in Sachen der Sarrazin-Lesung” und achteten die im Grundgesetz verbriefte Meinungsfreiheit nicht, wie ein Dr. Andreas Lindner dem Bündnis öffentlich vorwirft. Zur Richtigstellung: Das Bündnis fordert gerade kein staatliches Verbot der Lesung oder des Buches. Das Bündnis wendet sich aber an einen privaten Veranstaltungsbetreiber mit der Aufforderung, einer Meinung, die im Kern rassistisch und biologistisch ist, nicht ein Podium und ein Publikum zu verschaffen. Damit manifestiert und befördert er einen gesellschaftlich verbreiteten Rassismus und verdient zudem damit noch Geld.

Rassistische Positionen sind nicht diskussionswürdig und ihnen darf kein zusätzliches Forum geboten werden. Es geht darum, Menschen vor Beleidigungen und verbalen Diskriminierungen durch Sarrazin und seine Anhänger zu schützen. Und nicht zuletzt ist es eine Mär, Thilo Sarrazin sei zu einer sachlichen Diskussion bereit. Zahlreiche Veranstaltungen mit ihm (wie zum Beispiel die Diskussion in der Münchener Reithalle im September 2010) haben dies widerlegt.

Weitere Infos: Website des Bündnis „Sarrazin absagen“, TLZ-Artikel, TA-Artikel

Veranstaltungsreihe: Der Mensch als Bezugspunkt von Moral und Kritik

Veranstaltungsreihe: Der Mensch als Bezugspunkt von Moral und Kritik
In den Nächsten Wochen veranstaltet das Bil­dungs­kol­lektiv Biko mehrere Vorträge unter dem Titel „Der Mensch als Bezugspunkt von Moral und Kritik – Leben und Sterben im Kapitalismus“:

Im Rahmen der Mobilisierung gegen den Papstbesuch in Erfurt im Herbst 2011 kam es in Erfurt zu kontroversen Diskussionen über unterschiedliche Spielarten der Religionskritik. Diese Diskussionen gingen dabei zum Teil weit über den engeren Rahmen der Frage vom Verhältnis zwischen Relgion und Gesellschaft hinaus. Wie begründet man eine Kritik an eugenischen Praxen und den Debatten um die Präimplantationsdiagnostik, wenn man feststellt dass der Papst und rechte Katholiken in eine ähnliche Kerbe hauen? Werden gesellschaftliche Verhältnisse tendenziell naturalisiert, wenn man religiöse Bilder einfach postivistisch-naturwissenschaftlich wiederlegt und dabei nicht nach ihren gesellschaftlichen Bedingungen fragt? Welche Stellung bekommt das Verhältnis von Mensch und Tier, wenn man ein religiös begründetes Menschenbild in Frage stellt? Und welches Gesellschaftsverständnis liegt all diesen Diskussionen zugrunde? In vier mehr oder weniger thematisch zusammenhängenden Veranstaltungen, wollen wir die Diskussion über diese Fragen vertiefen.

Weitere Infos unter mensch.arranca.de.

Gema, ACTA, Kapital, Scheiße – Demo in Erfurt

Scheißhaufen mit Capitalism und Deutschland„Gema, Acta, Kapital, Scheiße“ schallte heute lautstark durch die Erfurter Innenstadt, nachdem eine eher behäbige Demonstration der Piratenpartei durch die DemoteilnehmerInnen gekapert wurde. Es ging gegen das geplante ACTA-Abkommen, dass regeln soll, wie der bereits im Rahmen des TRIPS-Abkommen auf Ebene der Welthandelsorganisation WTO vereinbarte Schutz vor Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzung durchgesetzt werden soll.

Als die Auftaktkundgebung um 15 Uhr auf dem Erfurter Anger beginnt, ist die Stimmung eher gemischt. Viele vor allem junge Leute sind gekommen, um ihren Unmut auf die Straße zu tragen — deutlich erkennbare Nerds mit T-Shirts von Online-Spielen, Punks, die sich vorausschauend einen Kasten Sterni mitgebracht haben, „ganz normale Jugendliche“, dazu das übliche Demo-Publikum aus verschiedenen Parteijugendverbänden und der linken Szene. Bei letzteren ist eine gewisse Zurückhaltung gegenüber den in Erfurt stark von der Piratenpartei dominierten Protesten zu spüren: „Eine gewisse Grundsolidarität habe ich, demonstriere aber ungern unter einer Piraten- oder einer Deutschland-Fahne“. Für letztere stellte sich bei genauerem Hingucken heraus, dass das Unbehagen nicht berechtigt ist: Die Fahne steckte in einem selbstgebauten Scheißhaufen, ebenso wie die Wörter „GEMA“, „Acta“ und „Capitalism“. Überhaupt gibt es viele einfallsreiche selbstgebaute Schilder und Gadgets, die zum Ausdruck bringen, dass es hier nicht nur darum geht, dass Kinox.to um seine Existenz bangt — aber eben auch, wie die Parole „Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr Mega-Upload klaut!“ zum Ausdruck bringt.

Anti-ACTA-Demo Erfurt
Die Redebeiträge sind wegen der zu klein dimensionierten Beschallungsanlage kaum verständlich, Flugblätter werden nur vereinzelt am Rande verteilt. Aber die Leute wissen auch so, warum sie da sind: „ACTA ist Scheiß-Überwachung“ sagt ein punkiger Teilnehmer, was sich wohl darauf bezieht, dass ACTA vorsieht, Internetprovider dazu zu verpflichten, den Datenverkehr ihrer NutzerInnen auf Urheberrechtsverstöße zu durchsuchen. „Ich bin gegen Eigentum, auch geistiges“ oder „Urheberrecht schränkt die Freiheit des Einzelnen ein, weil man sich Musik vor dem Kauf nicht anhören kann“ meinen andere und befürchten eine Zensur, wenn die freie Verbreitung von Informationen beschränkt wird. Heute wird nur die Verbreitung von Alkohol beschränkt – ein Ordner schickt einen Punk wegen seiner Bierflasche aus der Demo.

Abschlusskundgebung ACTA-Demo Erfurt
Ohne viel Aufregung zieht die Demo 800m vom Anger zur Abschlusskundgebung am Hirschgarten, wo wieder Redebeiträge durch eine viel zu kleine Anlage verlesen werden. Auf dem Platz vor der Staatskanzlei wird auch deutlich, dass wirklich viele gekommen sind – wir schätzen, dass an die 1000 Menschen versammelt sind.

Spontandemo gegen ACTA und Kapitalismus
An diese Stelle hätte die Geschichte enden können und wäre eine weitere langweilige Latschdemo gewesen. Aber die Leute sind wütender als erwartet und so formiert sich unmittelbar nach dem Ende der Kundgebung ein weiterer, nun unangemeldeter, Demozug, der deutlich lauter agiert. Mit „A-Anti-Antikapitalista“ und „Es muss ums ganze gehn“ zieht ein antikapitalistischer Block los, wobei diese Ausrichtung anscheinend so konsensfähig ist, dass der größte Teil der Demo mitzieht — sogar die Jungen Liberalen, die auf Nachfrage erklären, dass sie ja auch für weniger Regeln sind und den real existierenden Kapitalismus irgendwie kritisch sehen. Nur ein kleines Häufchen mit Piratenparteifahnen bleibt verunsichert auf dem Hirschgarten zurück. Weil die Polizei nur mit wenigen Kräften vor Ort ist, kann die Spontandemo noch eine Stunde lang kreuz und quer durch die Innenstadt ziehen.

Man mag fragen, ob es legitim ist, eine Demo gegen ein Anti-Piraterie-Abkommen so deutlich antikapitalistisch aufzuladen. Dass das Anliegen den weitaus größten Teil der DemonstrantInnen mitziehen konnte, spricht dafür. Außerdem geht es ja in der Tat ums Ganze, denn ACTA ist wie schon erwähnt nur ein Abkommen zur Durchführung dessen, was schon 1995 im TRIPS-Abkommen (Abkommen über Trade Related Intellectual Property Rights) auf WTO-Ebene gegen den erbitterten Widerstand der sogenannten „Anti-Globalisierungs-Bewegung“ beschlossen wurde. Wenn TRIPS nun durch ACTA konsequent durchgesetzt wird, bedeutet für Menschen in Industrienationen, dass sie bald nicht mehr den neuesten Blockbuster kostenlos herunterladen können. Für den größeren Teil der Menschheit sind die Folgen schon eingetreten und ungleich ernster. So schützt TRIPS beispielsweise die Interessen von Pharmakonzernen, indem es verbietet, preiswerte Kopien lebenswichtiger Medikamente herzustellen. Effekt ist, dass die Preise steigen und immer mehr Menschen in den Armutsregionen der Welt von grundlegender medizinischer Versorgung ausgeschlossen werden. Im Nahrungsmittelsektor ermöglicht TRIPS, dass KleinbäuerInnen untersagt wird, geerntetes Getreide zur Wiederaussaat zu verwenden, weil die Lizenzbedingungen nur eine einmalige Aussaat erlauben. Verlust der Nahrungsmittelsicherheit ist die Folge. TRIPS macht viele Menschen auf der Welt arm und krank. Dagegen „Alles für Alle“ zu fordern, ist mehr als legitim.

Ergänzung: Ein kleiner Bericht von der Demo findet sich im Telepolis-Forum hier.

Ergänzung: Schneller als die Feuerwehr ein Video von den Filmpiraten:

Heute: Gegen Naziaufmarsch in Weimar

Zwei Veranstalter, darunter der Neonazi Michél Fischer, haben für heute, Freitag, den 10. Februar 2012, in der Zeit zwischen 16.00 und 20.00 Uhr unter dem Thema „Ehrenhaftes Gedenken!“ einen Aufzug in Weimar angemeldet. Der „Trauermarsch“ soll sich zwischen dem Hauptbahnhof und dem Goetheplatz bewegen, wo eine Zwischenkundgebung stattfinden soll.

AntifaschistInnen rufen dazu auf sich den Nazis in den Weg zu stellen. Treffpunkt ist um 15.45 Uhr vor dem Haupbahnhof in Weimar.

Weitere Infos bei Indymedia und dem Bürgerbündnis Weimar.

Danke EVAG

Der MDR meldet, dass ein 24 jähriger Erfurter für sieben Monate in den Knast muss – für die fortgesetzte Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ohne gültigen Fahrschein, was beim MDR im Übrigen „Schwarzfahren“ heißt. „Schwarzfahren“ kommt vom jiddischen Wort „Swarz“, das Armut bedeutet. Wer in der BRD arm ist und keine Lust hat, bei -20°C zu Fuss zu gehen, muss eben mit den Konsequenzen leben.

Neue „Nein“ erschienen

Über ein Jahr wurde sie schmerzlichst vermisst. Jetzt gibt es eine neue Ausgabe des Szene-Blättchens „Nein“. Mit 24 Seiten ist sie leider etwas dünn geraten. Auch befassen sich die insgesamt sechs Artikel zur Hälfte mit Nazis — ein wenig mehr Themen wären nett gewesen. Wenn das kleine Heft inhaltlich nicht gefällt bietet es kleine Origami-Faltanleitungen für verschiedene Modelle an. Hier noch das Inhaltsverzeichnis:

  • Editorial
  • News
  • Heil Hitler 2011
  • Wir haben mehr Fragen als Antworten
  • Gemeinschaftsprojekt Heimatschutz
  • Thesen zum identitätsbewussten Bezug auf Arbeit
  • Nichtmenschliche Mitmenschen
  • Spanische Revolution – das Original
  • Termine

Liegt ab jetzt zum lesen und mitnehmen hier im veto.

Pro Erfurt: mit Vollgas in den Wahlkampf

Mit einer Kundgebung startete heute der Satire-Verein „Pro Erfurt“ seinen Wahlkampf zur Oberbürgermeisterwahl 2012. Gegen 12.00 Uhr sammelten sich die ersten drei Kameraden auf dem Fischmarkt um erst mal eine ganze Weile nichts zu tun. Siegessicher und selbstbewusst bewachten sie, dem Schnee und der Kälte zum Trotz, das Gerippe eines Pavillons und anderes Gerümpel vor ca. 50 anwesenden Antifaschist_innen. Für die sorgte zum Unmut der Kameraden ein Liedermacher mit Akkordeon und ihn begleitende tanzende Menschen für Abwechslung.

Mit Eintreffen der Pavillon-Plane und weiterer Technik gegen 13.00 Uhr wurde dann die erste Hürde an diesem Tag im Kampf für Familie und Vaterland erfolgreich hinter sich gebracht. Die zweite Hürde konnte schneller genommen werden: der Notstromer lief bereits gegen 13.15 Uhr. Die ca. 50 anwesenden Antifaschistinnen und Antifaschisten zollten dieser Leistung gebührend Respekt und klatschten und jubelten begeistert.

Endlich konnte es los gehen. Der erste Redebeitrag bestand aus den Worten „Wir sind Pro Erfurt“ und wurde mit einem Chor aus „Halt die Fresse“ quittiert. Darauf hin gab es Musik. Während es scheinbar unentwegt „Deutschland“ aus den Boxen plärrte machten sich entschlossene Kameraden daran Kontakt mit den Bürgern der Stadt auf zu nehmen und Flyer zu verteilen. Leider sollte dies nicht so richtig funktionieren da eine Gruppe Kritikerinnen und Kritiker den Flyer-Verteil-Trupp stets eng umkreiste. Ein paar Beleidigungen hier, ein paar Beschimpfungen dort und erneut entschlossen vergrub man sich wieder im Pavillon.

Gegen 14.00 kam es zum zweiten und letzten Redebeitrag des Tages. Mit einem kämpferischen „Wir sind Pro Erfurt“ wurde die Kundgebung und damit der Wahlkampfauftakt glorreich beendet.

Fazit: Pro Erfurt sollte im diesjährigen Oberbürgermeisterwahlkampf nicht unterschätzt werden. Mit einer Handvoll verteilter Flyer und den treffenden Redebeiträgen gelang es, im Herzen der Bürger anzukommen. Wenn der Verein dran bleibt und weiter so engagiert arbeitet gelingt es ihm vielleicht die 0,01% Hürde zu knacken.

Mit dem Bus nach Dresden

Bus Tickets für die Fahrt von Erfurt nach Dresden am 13. und 18. Februar 2012
Ab sofort gibt es im Redroxx Bustickets für die Fahrten am 13. und 18. Februar nach Dresden.

Erfolgreich haben wir in den vergangenen zwei Jahren den jährlichen Groß-Aufmarsch der Nazis in Dresden blockiert. Europas größter Nazi-Aufmarsch ist Geschichte, so scheint es. Dieses Jahr rücken nun gleich zwei Termine in den Fokus. Vor allem für den 13. Februar mobilisieren Neonazis zu einem „Fackelmarsch“ durch die Stadt. Dafür wird seit Wochen in der Szene aktiv geworben, mehr als Tausend Neonazis werden erwartet. Ob es auch am 18. Februar zu einem zweiten Aufmarsch-Versuch kommen wird, ist derzeit noch unklar. Eine Anmeldung der Nazis für diesen Tag liegt vor. Daher ruft das „Bündnis Dresden Nazifrei“ sowohl zu dem Aktionstag am 18. Februar als auch zu Protesten am 13. Februar auf, um dem „Fackelmarsch“ entschlossen entgegen zu treten. Die „antifaschistische koordination erfurt“ [ake] organisiert einen Bus für die gemeinsame Anreise am 13. Februar nach Dresden. Der Bus wird in Eisenach starten und Zwischenstopps in Gotha und Erfurt einlegen. Dafür sind ab dem 25. Januar 2012 Tickets gegen eine Spende von 5 € im Jugendbüro RedRoXX.

Für die gemeinsame Anreise nach Dresden am 18. Februar sind abjetzt auch die Bus-Tickets gegen eine Spende von 5 € im Jugendbüro RedRoXX (weitere Orte werden hinzugefügt) erhältlich.

Sex, Ausschlafen, Abenteuer, Raus in die Welt statt Kackstadt — morgen gegen Pro-Erfurt

Familie, Arbeit, Sicherheit, Heimat und Erfurt sind die Ziele des rechtspopulistischen Kleinbürgervereins Pro Erfurt, der morgen, am 28.1., ab 12 Uhr auf dem Fischmarkt über seine Forderungen informieren möchte. Insider vermuten, dass es um kühne Visionen gehen wird: Kürzung der Hundesteuer um 50%, Parkplätze zuerst für Deutsche, kostenlose Jacketts für Ex-Hooligans und die öffentliche Hinrichtung von perversen Sexgangstern sind im Gespräch. Kleine Gesten konstruktiver Kritik sind angebracht.

Am Wochenende mal wieder weg fahren

Am Wochenende finden eine ganze Menge größerer und kleinerer Aktionen statt, bei dehnen es sich lohnen würde mal vorbei zu schauen. Hier eine mit sicherheit unvollständige Auflistung:

Ungehorsam und kollektiver Regelverstoss - Internationaler Kongress in Dresden27. – 29. Januar. Dresden. Internationale Konferenz: Ungehorsam! Disobedience! Ziviler Ungehorsam und Kollektiver Regelverstoß
Aktionen des zivilen Ungehorsams haben weltweit Konjunktur: in Kairo, Madrid, Athen, New York, Frankfurt … überall gehen Menschen auf die Straße. Die Zelte und Platzbesetzungen, die Blockaden und Flashmobs zeigen das unmissverständlich.
Auf dem Kongress in der TU Dresden wollen wir — pünktlich zum Jahrestag der Tahrir-Platzbesetzung in Kairo und, mit Blick auf den Dresdener Nazi-Aufmarsch, zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus — Möglichkeiten zum internationalen Austausch und zur Vernetzung bieten. Infos unter www.ungehorsam-kongress.de.

27.1. Wien. NO WKR! Den Ball des reaktionären Wiener Korporationsrings (WKR) unmöglich machen
Ausgerechnet am Holocaust Memorial Day, dem 27. Januar 2012, findet in der Wiener Hofburg mit dem 59. Ball des reaktionären Wiener Korporationsrings (WKR) einer der zentralen Events der europäischen Rechten statt. Was auf den ersten Blick wie ein gesellschaftliches Stelldichein in Frack, Schärpe und Schmiss erscheint, hat es tatsächlich in sich: mit diesem Ball gelingt, was sonst Seltenheitswert hat, nämlich der gesellschaftliche Schulterschluss zwischen Neonazis, Burschenschaftern, RechtspopulistInnen und Mitgliedern der etablierten Elite. Infos unter www.nowkr.at.

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland! Demo am 28. Januar in Hamburg28.1. Hamburg. Demo: Der Tod ist ein Meister aus Deutschland!
Am Samstag, 28. Januar 2012 rufen antifaschistische Gruppen, zivilgesellschaftliche Organisationen und Einzelpersonen zu einer überregionalen Demonstration unter dem Motto „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ in Hamburg auf. Sie wollen damit ihr Entsetzen über die rassistischen Morde des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU), ihre Trauer um die Opfer und ihre Wut über die Verstrickung staatlicher Institutionen in die Mordserie auf die Straße tragen. Infos unter: dertodisteinmeisteraus.de.

Demo gegen den Polizeikongress am 28.1.2012 in Berlin28.1. Berlin. Demo: Fight capitalist war! Fight capitalist peace! Gegen den europaweiten Polizeikongress in Berlin!
Anfang bis Mitte Februar trifft sich in Berlin eine Melange aus Bullen, Militärs, Aufstandbekämpfungstrateg_innen und Vetreter_innen der Rüstungs- und Sicherheitsindustrie um sich darüber zu verständigen wie der Pöbel im In- und Ausland kontrolliert und (wenn nötig) niedergeschlagen werden kann und was in Zukunft polizeilich und militärisch nötig sein wird um den Kapital auch in der Krise „sichere“ Verwertungsbedingungen zu ermöglichen. Infos unter www.polizeikongress.tk.

Demo am 28.1.2012 in Frankfurt: STAATLICHE UNTERSTÜTZUNG FÜR NAZIS BEENDEN – VERFASSUNGSSCHUTZ AUFLÖSEN28.1. Frankfurt am Main. Demo: Staatliche Unterstützung für Nazis Beenden – Verfassungsschutz auflösen!
Uns alle hat die rassistische Mordserie des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) erschüttert und zutiefst empört. Doch leider ist klar, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist: In den letzten 20 Jahren sind mindestens 182 Menschen von Nazis ermordet worden. Polizei und Justiz versuchen dabei fast immer den politischen Charakter dieser Taten zu leugnen und sie zu relativieren. Der Verfassungsschutz, unter anderem von ehemaligen Gestapo-Offizieren aufgebaut, trägt seit Jahren durch die Bezahlung von V-Leuten zur Finanzierung von Neonaziorganisationen bei. So hat allein die Thüringer Naziszene, aus der die „NSU“ hervorgegangen ist, über die Jahre hinweg mehrere hunderttausend Euro erhalten. Infos unter frankfurtermobi.blogsport.de.

Planungstreffen zur Vorbereitung eines Break Isolation! Camps im Sommer irgendwo in Thüringen

Break Isolation!
Das Break Isolation!-Bündnis, The VOICE Refugee Forum und die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen laden ein:

1. Offenes Planungstreffen zur Vorbereitung des Break Isolation! Camp (im August 2012, irgendwo in Thüringen) am 31.01.2012, um 18 Uhr, im Frei(t)raum (Raum hinter der Cafeteria, neben StuRa, CZS3)

Auf das Karawane-Festival 2010 in Jena folgten eineinhalb Jahre kontinuierlichen Auf- und Ausbaus des Break Isolation!-Bündnisses, die mit dem Aktionstag im Oktober in Erfurt ihren vorläufigen Höhepunkt fanden. Der Zuspruch in Erfurt hat uns darin gestärkt, nun eine weitere große Aktion in Angriff zu nehmen: Vom 23. August bis 2. September werden wir die Isolation der Flüchtlinge dort durchbrechen, wo sie am prägnantesten ist: in der Thüringer Provinz.

Wir laden hiermit alle ein, die die Selbstorganisation der Flüchtlinge unterstützen und bei der Planung, dem Aufbau und/oder der Durchführung des Camps mithelfen möchten. Schwerpunkte in der Vorbereitung werden sein: Organisation, Infrastruktur, Finanzen, Presse-/PR-Arbeit/Mobilisierung sowie die Ausgestaltung des Programms.

Lasst uns für zehn Tage deutlich machen, dass wir keine Grenzen brauchen, niemals rassistische Sondergesetze akzeptieren werden, und nur ein freies und selbstbestimmtes Leben ein menschenwürdiges sein kann!

Download Flyer als .jpg

Weitere Infos unter breakisolation.blogsport.de.

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