Montag: Thügida in Erfurt

Am Montag, 26.10.2015, kommt der nazistische Karnevalsumzug Thügida bereits zum fünften Mal nach Erfurt. Dies wird trotz angekündigter Gegenproteste der 104! Naziaufmarsch in Thüringen in diesem Jahr werden. Nach den Protesten gegen die AfD diese Woche ist also kaum Zeit verschnaufen. Die Nazis wollen an einer Unterkunft für Geflüchtete in der Carl-Zeiss-Straße (Erfurt Süd-Ost) vorbeiziehen. Zivilgesellschaft und die Antifaschistische Koordination Erfurt rufen ab 17:30 zur Gegenkundgebung vor der Unterkunft auf. Um 16:45 gibt es am Anger einen Treffpunkt um geschlossen mit der Bahn zur Gegenkundgebung zu fahren.

Morgen: „Die Rechte“ in Waltershausen

Morgen, am Samstag den 24.10.2015, hat „Die Rechte“ eine Demonstration in Waltershausen angemeldet. „Die Rechte“ ist die Partei, deren Mitglieder in Bamberg gerade eine Razzia hatten, weil die Behörden davon ausgehen, dass sie einen Anschlag auf Geflüchtete und Antifas geplant haben. Und es sieht so aus, als könnten die Nazis in Waltershausen agieren, wie der Fisch im Wasser: Schon im September waren dort ca. 600 Rassist_innen dem Aufruf der NPD gefolgt, gegen die Unterbringung von Geflüchteten in einer Schule zu demonstrieren. Gegen den Aufmarsch waren nur 80 Leute auf die Straße gegangen.
Das sollen diesmal mehr werden. Das Waltershäuser Gegen-Rechts-Bündnis will mit allen verfügbaren Kräften gegen Angstmache und Rassismus auf die Straße gehen. Wichtig ist das vor allem, um den Geflüchteten zu zeigen, dass sich nicht alleine den Rassisten und Nazis ausgeliefert sind.
Daher ergeht aus Waltershausen die dringende Bitte, dabei zu helfen!
Wir schließen uns dem an!
Die Kundgebung beginnt um 11 vor der Stadtkirche in der Hauptstraße.
Der Zug aus Erfurt fährt um 10 Uhr von Gleis 3a.

21.10., Erfurt: 2500 Menschen bei Protesten gegen AfD

Update 23.10.: Uns wurde berichtet, dass nachdem sich unsere Demo am Anger aufgelöst hatte Nazis in Michaelisstraße Menschen angegriffen haben. Wenn ihr Übergriffe beobachtet, meldet euch bei uns.

Ca. 2500 Menschen
haben gestern gegen eine AfD-Kundgebung auf dem Erfurter Domplatz und für ein bedingungsloses Bleiberecht demonstriert. Aufgerufen hatte das Jugendverbändebündnisses „Auf die Plätze fertig Mittwoch“, das linksradikale Bündniss Grenzen abschaffen – gegen deutsche Zustände und Festung Europa“ sowie verschiedene Kirchengemeinden.

Schon um 17.30 stehen 1000 Menschen auf dem Bahnhofsvorplatz. Bis zum Start der Demonstration um 18:30 wächst die Zahl der Teilnehmenden immer weiter an. Auch beim kraftvollen Zug bis zum Domplatz schließen sich noch Menschen an. Auf dem Anger wird die Demonstration von Teilnehmer_innen des Friedensgebets in der Lorenzkirche mit Kerzen und Applaus emfangen. „Say it loud, say it clear, Refugees are welcome here“ wird heute von Autonomen und Christ_innen gerufen, man sieht hippieeske und miliant anmutende Banner von Anarchist_innen, dem Erfurter Bündnis gegen Sozialabbau und sogar eine SPD-Fahne.


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Kollektive Offensive über Willkommensstreetart

Die „Kollektive Offensive“ bloggt über Streetart und Graffiti aus Frankfurt und Erfurt. Ein aktueller Artikel widmet sich dem Thema Willkommensstreetart und zeigt, dass sich auf der Straße auch künstlerisch eine antirassistische Praxis artikuliert. Gleichzeitig grenzt sich das Blog von einem Graffity-Garagen-Projekt ab, dessen Vorsitzender auf Facebook gegen Geflüchtete hetzt. Zu fragen ist an dieser Stelle, ob ein Projekt, dass von vornherein das Ziel hatte, Graffiti zu verhindern, indem man Auftragsarbeiten vergibt, nicht von vornherein kein Bündnispartner für offensive Streetart war.

Das Thema Flüchtlinge ist aufgrund der Tatsache, dass flüchtende Menschen das europäische Abschottungssystem durchbrochen haben, omnipräsent. Auch auf der Straße: in den Gesprächen, auf Aufklebern, Kacheln, in Parolen. Längst überfällig ist die Dokumentation dieser Meinungskundgabe und eigentlich wollten wir als Offensive auch kollektiv unseren Senf dazu abgeben – aber es ist uns quasi nicht möglich, auf die aktuelle Dynamik angemessen einzugehen, deshalb bleibt es bei ein paar Gedanken, ein paar Links und den Fotos. [weiter bei kollektive Offensive]

Demo gegen die AfD am 21. Oktober in Erfurt

Vergangenen Mittwoch trieb es den Thüringer Landesverband der AfD in Magdeburg auf die Straße. Mit etwa 1500 Teilnehmer*innen konnten sie dort nur weit weniger Menschen mobilisieren als die Wochen zuvor in Erfurt. Kommenden Mittwoch wird nun Erfurt wieder das Ziel ihres rassistischen und nationalistischen Aufmarsches sein. Ab 19 Uhr wollen sie sich auf dem Domplatz in der Erfurter Innenstadt versammeln.

Diesem rassistischen, nationalistischen und völkischen Aufmarsch werden wir uns entgegenstellen und rufen gemeinsam mit dem Jugendverbandsbündnis (Facebook) zu einer antifaschistischen Demonstration auf.

Kommt am Mittwoch, den 21. Oktober, um 17.30 Uhr auf den Bahnhofsvorplatz in Erfurt!

Wichtig: Achtet vor, während und nach den Aktionen auf euch und andere. Seid in möglichst großen Gruppen unterwegs. Organisiert euch in Bezugsgruppen und nehmt an den Deli-Treffen teil.

Gegen den Rassismus von Mob und Elite!
AfD und Nazis stoppen!

Aktuelle Infos dazu gibt es jetzt immer auf grenzenabschaffen.blogsport.de

AfD in Magdeburg: Landeschef warnt vor Bürgerkrieg

In Magdeburg trafen am vergangenen Mittwoch etwa 1500 AfD Anhänger*innen auf ungefähr genauso viele Gegner*innen. Wir dokumentieren einen Artikel von Blick nach rechts:

Die Alternative für Deutschland ätzt gegen die „unkontrollierte Masseneinwanderung“ und verschärft die Spaltung der Gesellschaft. In Magdeburg zeigt sich: Der befürchtete Rechtsruck der Partei hat längst stattgefunden.

Weiterlesen bei Blick nach rechts.

Weitere Kundgebung gegen die Asylrechtsverschärfung in Erfurt

Kundgebung gegen die Asylrechtsverschärfung in Erfurt Während die AfD heute Magdeburg heimgesucht hat, haben in Erfurt erneut ca. 100 Menschen gegen die geplante Asylrechtsverschärfung demonstriert. Auf dem Fischmarkt wurde mit Redebeiträgen und Flugblättern die Ablehnung des menschenfeindlichen Gesetzes zum Ausdruck gebracht. Die Kundgebung endete mit dem Aufruf,nächste Woche wiederzukommen und entschlossen gegen die AfD auf die Straße zu gehen.

Heute: 150 gegen Asylrechtsverschärfung

Morgens um 10

Morgens um 10 ist noch wenig los vor der Staatskanzlei. Über den Vormittag verteilt folgen 150 Menschen in Erfurt dem Aufruf, gegen die geplante Asylrechtsverschärfung zu demonstrieren. Während die Landesregierung über das Abstimmungsverhalten im Bundesrat berät, harrt die Kundgebung bei klirrender Kälte aus, bis gegen 13 Uhr durchsickerte, dass die Landesregierung sich im Bundesrat enthalten wird. Unabhängig davon, wie Thüringen stimmt, wird das Gesetz vermutlich beschlossen werden, da die Baden-Württembergischen GRÜNEN schon beschlossen haben, zuzustimmen. Insofern ging es heute in Thüringen nur noch einmal darum, ob SPD und Teile der GRÜNEN (mal wieder) auf die Forderungen von CDU und AfD einsteigen und Politik gegen Flüchtlinge machen.

Die von der Politik betroffenen fanden deutliche Worte zu der Enscheidung. Roma Thüringen verurteilte die Asylrechtsverschärfung und bezeichnet sie als rassisistisch. Speziell das Vorhaben, keine medizinische Versorgung und keine Leistungen zur Deckung des Existenzminimums für Menschen mehr bereit zu stellen, die an ihrer eigenen Abschiebung aus Sicht der Behörden nicht mitwirken, sei zerstörerisch für die betroffenen Menschen aber auch für die Gesellschaft. Auch viele Kinder würden keine Spielsachen oder Kleidung mehr haben und unter diesem Gesetz leiden. Die deutsche Regierung müsse sich fragen lassen, ob sie Geflüchtete integrieren wolle, wie sie behauptet, oder sie eher zerstören wolle. Die Situation sei für viele Geflüchtete jetzt schon sehr schwer. Mit dem neuen Gesetz würde alles noch viel schlimmer werden.

Ein Redner von The VOICE Refugee Forum betonte die Kontiuität in der rassistischen Politik gegen Flüchtlinge. The VOICE gehe seit 20 Jahren gegen Residenzpflicht, Lebensmittelgutscheine und Abschiebungen auf die Straße und werde das auch weiterhin tun.

Die Entscheidung der Landesregierung wurde gemischt aufgenommen. Ein Sprecher begrüßte, dass zumindest die Partei „Die Linke“ und Teile der GRÜNEN sich gegen ein rassistische Gesetz ausgesprochen hätten. Von der
Landesregierung erwarte man daher, sich bei der Umsetzung des neuen Gesetzespakets ab dem 1.11. alle Spielräume zu nutzen, um Menschen wie Menschen zu behandeln und nicht wie eine Last.

Denn — so Hanne Adams in ihrem Beitrag –, es gehe am Ende darum, gemeinsam und solidarisch darüber zu verhandeln, wie ein gutes Leben für alle gewährleistet werden könne.

In diesem Sinne werden wir weiter auf die Straße gehen, das nächste Mal morgen um 18 Uhr auf dem Fischmarkt.

Morgen: erneut gegen Asylrechtsverschärfung auf die Straße


Obwohl die AfD diesen Mittwoch in Magdeburg auf die Straße gehen wird ruft das Jugend-Verbände-Bündnis trotzdem zu einer Kundgebung in Erfurt auf. Das ist eine gute Sache, wie wir finden, denn sie richtet sich gegen die geplante Asylrechtsverschärfung! Kommt am Mittwoch um 18 Uhr auf den Fischmarkt in Erfurt!

Der Rassismus und der Glaube an die „Volksgemeinschaft“ ist nicht neu und wurde nicht von AfD oder Neonazis erfunden. Auch haben die kein Exklusivrecht darauf, wie leider gerade wieder zu sehen ist.

Am 13.10. wird die Regierung in Thüringen entscheiden, ob sie der neusten Asylrechtsverschärfung zustimmt oder nicht, am 16.10. soll das im Bundesrat dann durchgewunken werden. Damit würden auf einen Schlag tausende Flüchtlinge in den Augen der deutschen Behörden eben keine Flüchtlinge mehr und hätten keinen Anspruch auf Asyl, ganz egal ob sie wegen ihrer sexuellen Orientierung, ihren politischen Auffassungen oder weil sie zum Beispiel Roma sind, verfolgt werden.

Wir sind mit dem rassistischen Normalzustand nicht einverstanden sondern wollen ihn aufbrechen. Denn viele der Gedanken, die die Faschist*innen bei den AfD Demos rausbrüllen sind fester Bestandteil der deutschen Politik.

Nein zur Asylrechtsverschärfung – ja zum Bleiberecht!

11.10.: Solidaritätsdemonstration nach Bombenanschlag

Kurden Demo wegen Anschlag in Ankara
Aufgrund des verheerenden Bombenanschlags auf eine Friedendemonstration in Anakra, mit über 100 Toten und hunderten teils schwer Verletzten, hat der Kulturverein Mesopotamien für den vergangenen Samstag zu einer Kundgebung auf dem Anger aufgerufen. 120 Menschen folgten dem Aufruf und bekundeten ihre Solidarität mit den Kurden in ihrem Kampf gegen IS-Terror und die islamistisch-faschistische Regierung der Türkei unter Ministerpräsident Erdogan.

Dienstag 13.10, 10 Uhr, Staatskanzlei, Erfurt: gegen die Asylrechtsverschärfung — التجمع يوم الثلاثاء في الثالث عشر من تشرين الأول في شتاتسكانسلاي في إرفورت .

english version below, deutsche Version unten

في يوم الثلاثاء, الثالث عشر من تشرين الأول سوف تقرر حكومة مقاطعة تورينغن
اذا كان سيتم الإقرار على قانون اللجوء من عدمه والذي سيتم التشاور عليه في
المكتب الاتحادي في السادس عشر من تشرين الأول .
سوف يتم من خلال قانون اللجوء الجديد :
* المزيد من العزلة من خلال إقامة مركزية أطول في الأوراق .
* إعادة العمل بنظام القسائم للمساعدات الاجتماعية بدلاً من النقود.
* المزيد من عمليات الإخلاءو الإسراع بها من دون إشعار مسبق .
* المزيد مما يسمى دول العالم الثالث الآمنة .
* أوراف و معاملة خاصة للاجئين مما يسمى دول العالم الثالث الآمنة, مما يعني
تقليص هائل لحقوقهم.
* منع العلاج الطبي و المؤن خارج حدود الكفاف( فقط صندوق طعام و سقف فوق الرأس
) للناس الذين يرفضون الطرد .

المطروح للنقاش في الوقت الراهن هو الجناح الأيمن للشعبوية (تصوير حياة الشعب
بواقعية) . قانون اللجوء الجديد يفرض معاملة مهينة وبالية للاجئين. الهدف منه
إقصاء فعال لأولئك الأشخاص ( ربما أو مؤكد)غير النافعين لاهتمامات الاقتصاد
الألماني.
سوف نحتج على هذا القرار. نحن نظن أن أهمية التظاهر ضد العنصرية الغبية لل
AFD المناهضة للاجئين و النازية تشابه أهمية العنصرية المؤسسية للحكومة
الفيدرالية.
التجمع يوم الثلاثاء في الثالث عشر من تشرين الأول في شتاتسكانسلاي في إرفورت .

Samstag: Nazidemo in Erfurt, Antirademo in Gotha

Kommenden Samstag will die Nazigruppe „Vereinte Patrioten Sagen Nein“ in Erfurt aufmarschieren. Sie treffen sich ab 12 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz und wollen anschließend in einem „Spaziergang“ durch die Stadt laufen. Passt auf euch auf!

Zwei Stunden später ruft die Antifaschistische Aktion Gotha zu einer antirassistischen Demo unter dem Motto „Es reicht“ auf. Kommt zur gemeinsamen Anreise um 12.45 Uhr auf die Südseite vom Bahnhof und passt euch auf!

Asylrechtsverschärfung stoppen! 13.10., 10 Uhr, vor der Staatskanzlei

Am Dienstag, den 13.Oktober, entscheidet die Thüringer Landesregierung, ob sie am 16.10. der geplanten Asylrechtsverschärfung im Bundesrat zustimmt.

(english version below)

Das neue Asylgesetz bedeutet u.a.:

  • mehr Isolation durch längere zentralisierte Unterbringung in den Erstaufnahmestellen (bis 6 Monate)
  • wieder mehr Sachleistungen statt Geldzahlungen
  • mehr und schnellere Abschiebungen ohne Ankündigung
  • mehr sogenannte sichere Drittstaaten
  • Sonderlager und -regelungen für Geflüchtete aus angeblich sicheren Drittstaaten, die eine massive Einschränkung ihrer Rechte bedeuten
  • die Verweigerung von medizinischer Hilfe sowie keine Sicherung des Existenzminimums (nur noch Essenpakete und ein Dach über dem Kopf) für Menschen, die sich der Abschiebung entziehen

Hier wird auf dem Rücken von Flüchtlingen rechtspopulistische Politik gemacht. Das Gesetz folgt einem schäbigen und menschenfeindlichen Programm, bei dem die Ausgrenzung von Menschen, die dem Standort (tatsächlich oder vermeintlich) nichts nützen, im Mittelpunkt steht. Wir demonstrieren gegen dieses Gesetz, weil wir denken, dass man dem Nützlichkeiterassismus der Bundesregierung ebenso entgegentreten muß wie dem Krawallrassismus von AfD und Nazis.

Kundgebung am 13. Oktober, 10 Uhr vor der Staatskanzlei, Erfurt

Stop the tightening of the asylum law! Oct., 13, 10 AM, Staatskanzlei, Erfurt

On tuesday, Oct. 13 the thuringian state government will decide weather or not they will endorse the thightening of the asylum law that will be consulted in the Bundesrat on Oct. 16.

The new asylum law will bring:

  • more isolation through longer centralized accomodation in Lager
  • reintroducing of the voucher system for social benefits instead of money
  • more and faster evictions without prior notice
  • more so-called safe third countries
  • special Lager and special treatment for refugees from so-called safe third countries, meaning a massive restriction of their rights
  • denial of medical treatment and supply beyond the subsistence level (only food packages and a roof over the head) for people who resist their eviction

What is discussed at the moment is right-wing populism. The new asylum law enforces a disgraceful and shabby treatment of refugees. It’s goal is active exclusion of those who are (supposedly or in fact) not useful for german economic interrests.

We’ll protest against this law. We think it is as important to demonstrate against the stimple and stupid racism of AfD and Nazis as against the institutional racism of the federal governement.

Rally on Tuesday, Oct. 13, Staatskanzlei, Erfurt

Ca. 5000 bei vierter AfD Demo in Erfurt

Kein Spielraum für Nazi-Schläger und Bleiberecht für alle -- Antifa-Transparente in ErfurtDeutlich über 1000 Menschen haben am 7. Oktober gegen den 4. AfD Aufmarsch in Erfurt demonstriert. Während Medien einstimmig von 8000 Teilnehmer*innen auf der AfD Demo berichten zählte des Projekt „Crowd Counting“ deutlich realistischer 4500 bis 5500 Teilnehmer*innen, also erneut etwa 1000 mehr im Vergleich zur Vorwoche. Es kam zu mehreren Böllerwürfen, dabei wurden Antifaschist*innen leicht verletzt. Die AfD hat angekündigt, kommenden Mittwoch nicht in Erfurt sondern in Magdeburg aufzumarschieren.

Ab 17 Uhr versammelten sich zahlreiche Gegendemonstrant*innen auf dem Anger, dem zentralen Platz der Erfurter Innenstadt, darunter auch viele, die lange nicht mehr oder noch nie auf einer Antifa-Demo waren. Nach der Auftaktkundgebung zog man in einer lautstarken Demo zum Landtag. Gerufene Parolen waren unter anderem „Container, Lager, Abschiebehaft, das ist deutsche Gastfreundschaft“ und „1, 2, 3, 4, alle Roma bleiben hier“. Am Landtag angekommen warteten die Demonstrant*innen auf die Ankunft des AfD-Aufmarsch und lauschten mehreren Redebeiträgen.

Die AfD samt Anhang versammelte sich ab 19 Uhr vor der Thüringenhalle. Das Loslaufen verzögerte sich wie schon letzte Woche, weil noch mehr Ordner*innen aufgetrieben werden mussten. In einem langen Zug machten sie sich schließlich auf den Weg Richtung Landtag und wurden dort lautstark von den Gegendemonstrant*innen in Empfang genommen. Die Stimmung heizte sich sehr schnell auf. Es flogen mehrere Böller und andere Gegenstände, auch eine Rauchbombe wurde gezündet. Die Polizei führte gewalttätig gewordene AfD-Nazis ab.

Vor allem um Naziübergriffe zu verhindern, zogen die Gegendemonstrant*innen noch vor Ende der AfD-Kundgebung in einer Demo geschlossen zurück zum Anger. Dort angekommen löste sich die Versammlung zügig auf. Gut war, dass sich die Polizei im Gegensatz zu letzter Woche zurückhaltender Gegenüber den Antifaschist*innen verhielt. Gut war auch, dass die Demo gut organisiert war und sich mehr organisierte Bezugsgruppen an der Demostrukturen beteiligt haben. Ausbaufähig bleibt die Vermittlung von Inhalten, die über Kritik an Nazis hinausgeht. Wünschenswert für einen wirksameren Widerstand wäre auch, dass sich mehr Menschen in Bezugsgruppen organisieren und aktiv werden.

Kommenden Mittwoch, so hat die AfD angekündigt, wollen sie in Magdeburg demonstrieren. Am 21. Oktober dann wieder in Erfurt, vermutlich in der Innenstadt auf dem Domplatz. Achtet auf Ankündigungen!

Nächsten Dienstag vormittag wird es voraussichtlich vor der Staatskanzlei eine Demonstration gegen die Verschärfung des Asylrechts geben. Achtet auch hierzu auf Ankündigungen.

Arbeitslose und Flüchtlinge: Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen
Die Donnerstagsdemo gegen Sozialabbau ist gegen die AfD dabei

Konkurrenzkampf, Standortwahn -- so fängt Nazidenken an
‚Konkurrenzkampf, Standortwahn — so fängt Nazidenken an‘

Nazis Nazis jetzt wirds bitter, Autonome Jedi-Ritter
Autonome Jedi-Ritter

Mittwoch: Demo gegen AfD

Am Mittwoch will die AfD wieder durch den Süden der Stadt laufen und ihre rassistische, menschenverachtende Hetze loswerden. Das werden wir nicht einfach stehen lassen – ab 17 Uhr werden wir vom Anger zum Landtag gehen und dabei klar machen, dass brauner Gedankenmüll in Erfurt keinen Platz hat!

Infos wie gehabt bei Facebook.

Demo:
Refugees Welcome – für ein bedingungsloses Bleiberecht!
Mittwoch, 7. Oktober, 17 Uhr, Anger in Erfurt

Organisiert euch
Die zahlreichen rechten Übergriffe letzten Mittwoch haben erneut gezeigt, dass es notwendig ist sich auf die geplanten Gegenaktionen vorzubereiten. Organisiert euch in Bezugsgruppen. Überlegt euch wie ihr bei einem Angriff reagieren wollt, wie ihr euch und andere schützen könnt. Seid geschlossen in möglichst großen Gruppen unterwegs. Über das Mitführen eines Transparents können nicht nur Inhalte nach außen vermittelt werden, es kann auch einen gewissen Schutz vor Übergriffen bieten. Gegen Wurfgeschosse können Regenschirme zum Einsatz kommen. Seid kreativ!

Rassismus, Nazis und AfD entgegentreten!

„Es reicht, ya basta, it’s enough, كافيةأنها“ – Antirassistische Demonstration Gotha

Für Samstag, den 10. Oktober, rufen die Genoss*innen der Antifaschistischen Aktion Gotha zu einer antirassistischen Demonstration auf. Treffpunkt ist der Gothaer Hauptbahnhof um 14 Uhr.
Zur Situation von Geflüchteten im Landkreis Gotha werden bis dahin an jedem Tag kurze Artikel erscheinen. Ebendort findet ihr auch nähere Infos zur Demonstration.

Solidarität muss politisch und praktisch werden!

Wir dokumentieren den Kurzaufruf in deutscher und englischer Sprache. Weiterlesen

Lirabelle #10 ist da!

Mit keinem Trommelwirbel ist die nun breits zehnte Ausgabe der Lirabelle erschienen. Zu finden sind Exemplare beispielsweise im Veto. Kommt also mal zu unseren montäglichen Öffnungszeiten vorbei oder zur heute Abend stattfindenden KüfA*. Wer es bis dahin nicht aushält, kann auch online schmökern.

„Wir wollen Asyl“ — 200 demonstrieren in Erfurt

Politisches Asyl für Flüchtlinge aus Eritrea in Erfurt am 2.10.2015„Wir wollen Asyl. Aus politischen Gründen. Warum gebt Ihr uns kein Bleiberecht?“ — ernst und gemeinsam wurden diese Worte von 200 Demonstrant_innen in Erfurt gesprochen, um auf die Lage von Flüchtlingen aus Eritrea hinzuweisen. „Stop Isis“, „Stop Deportation“ und „Stop the Slavery in Eritrea“ waren ebenfalls zu hören. In Redebeiträgen wurde auf die Lage in Eritrea, aber auch auf die entwürdigenden Bedingungen im Asylverfahren hingewiesen: „Wir waren in Eritrea körperlich im Gefängnis. Und so lange wir in Deutschland ohne Rechte sind, sind wir auch hier seelisch im Gefängnis“ — eingesperrt im Lager und ohne Perspektive und gesellschaftliche Teilhabe.

Um Teilhabe geht es wohl auch, wenn Geflüchtet mit der deutschen Fahne zeigen wollen, dass sie ein Recht haben, dazu zu gehören. Die meisten Passant_innen reagieren darauf nicht. Ein paar winken, einzelne gehen mit und vereinzelt wird auch geschimpft, weil die Demonstration die Straßenbahn blockiert.

Die Demonstration zieht vor den Thüringer Landtag, wo sich in der Mittagspause Vertreter_innen der Regierungskoalition aus dem Sitzungssaal trauen. Die Flüchtlinge fordern ein schnelles Verfahren sowie eine schnelle Anerkennung und betonen, dass sie aus politischen Gründen nach Deutschland gekommen sind. Migrationsminister Lauinger nimmt das gerne als Aufschlag, um die geplante Asylrechtsverschärfung zu legitimieren. Neben zahlreichen Maßnahmen,die abschrecken und ausgrenzen sollen, ist auch eine Beschleunigung des Asylverfahrens vorgesehen. Außerdem seien die Behörden mit den aktuellen Flüchtlingszahlen überfordert. Darauf hingewiesen, dass viele der Leute aus Eritrea nicht seit zwei Wochen sondern seit zwei Jahren im Lager auf einen Bescheid warten, verweist Lauinger auf die Bundesbehörden. Es sieht ganz so aus, als ob der GRÜNE Minister für Migration nicht dafür zuständig ist, die Lage von Migrant_innen zu verbessern, wohl aber dafür, das Asylrecht zu verschärfen.

Nur ganz am Rande präsent waren heute breitere Forderungen nach einem Bleiberecht für alle, unabhängig von politischer Verfolgung sowie von Nützlichkeitserwägungen. Dass ökonomische Fluchtgründe am Ende auch polititisch sind, mag wahr sein. Für die Aktivist_innen aus Eritrea ist im Moment wichtiger, die eigene Lage zu thematisieren. Die (zu) wenigen teilnehmenden Kartoffeln waren erfreut über große Demo, die Geflüchtete selbst organisiert und in der sie für sich selbst gesprochen haben, denn das gibt es in Thüringen tatsächlich eher selten. Gleichzeitig löste es auch ein Unbehagen aus, hinter schwenkenden Deutschlandfahnen mit zu laufen.

Politisches Asyl für Flüchtlinge aus Eritrea in Erfurt am 2.10.2015

Politisches Asyl für Flüchtlinge aus Eritrea in Erfurt am 2.10.2015

Übergriffe und Gegenprotest beim 3. AfD Aufmarsch in Erfurt

Auf dem 3. AfD Aufmarsch am 30. September in Erfurt stieg die Teilnehmerzahl erneut. Vor dem Landtag versammelten sich bereits ab 18 Uhr 3500 bis 3800 Rassisten, Rassistinnen und Nazis aller Couleur, um gegen Geflüchtete und die ihrer Meinung nach zu lasche Flüchtlingspolitik Stimmung zu machen. Mindestens 500 Gegendemonstrant*innen protestierten direkt am Aufmarschort der AfD lautstark gegen völkische Hetze und für ein bedingungsloses Bleiberecht für alle. Während gegen Ende mehrere Gegendemonstrant*innen von Nazis angegriffen und verletzt werden, geht die Polizei massiv gegen eine antifaschistische Demo vor. Weiterlesen

Nächste Ecke Links – Alternative Studieneinführungstage


Unter dem Motto „Nächste Ecke Links“ luden wir im Oktober 2015 zu alternativen Studieneinführungstagen. Mit mehreren Veranstaltungen haben wir insbesondere Studierende angesprochen und versucht einen Einblick in linke außerparlamentarische Politik in Erfurt zu geben. Parallel dazu haben wir eine gleichnamige Broschüre mit linken und alternativen Gruppen und Räume in Erfurt veröffentlicht und verteilt. Auch für 2016 planen wir alternative Studieneinführungstage und die Broschüre wird es auch auf Englisch und Arabisch geben.

Demonstration am Freitag, 02. Oktober, von Geflüchteten aus Eritrea: „Wir wollen Asyl aus politischen Gründen – Warum bekommen wir keine Antwort?“

Geflüchtete aus Eritrea haben sich thüringenweit zusammengeschlossen, um gemeinsam ihre Kritik am (jetzigen und geplanten) deutschen Asylverfahren und die Forderung nach der Anerkennung als politische Flüchtlinge auf die Straße zu tragen. Die Demonstration wird an diesem Freitag, 02. Oktober, um 11 Uhr am Hauptbahnhof beginnen und von dort zum Landtag führen, wo eine Zwischenkundgebung stattfinden wird. Im Folgenden findet ihr den Aufruf zur Demonstration auf Deutsch und Englisch.

Wir sehen uns am Freitag!

Wir wollen Asyl aus politischen Gründen – Warum gebt ihr uns kein Bleiberecht?

Demonstration zum Thüringer Landtag
Datum: Freitag, 02. Oktober
Treffpunkt: Erfurter Hauptbahnhof
Uhrzeit: 11 Uhr

Als wir noch in Eritrea waren, waren wir körperlich im Gefängnis. Bis wir unsere politischen Rechte in Deutschland erhalten, sind wir sogar hier noch seelisch eingesperrt. Das bedeutet, dass wir keinerlei Möglichkeit haben zu lernen oder eine Ausbildung zu machen. Die meisten von uns sind 24 Stunden nur zu Hause, essen, trinken und schlafen nur.
In Eritrea haben keine wirtschaftlichen Probleme, wir haben politische Probleme. Wir brauchen die Gewährung von Asyl schnell, da wir zur Schule gehen und arbeiten möchten. Dafür haben wir aber keine Erlaubnis, weil wir keine Entscheidung vom Bundesamt erhalten. Unsere Hauptforderung ist daher, schnell auf unsere Asylanträge zu antworten und sie zu akzeptieren.
Wir sind gegen das neue Asylgesetz, weil wir gegen das Dublin System sind, welches uns dazu zwingt, unsere Fingerabdrücke im ersten EU-Land abzugeben, das wir betreten. Das neue Gesetz macht es einfach uns dorthin abzuschieben, weil wir nicht mehr über die geplante Abschiebung informiert werden. Auch wollen sie den Menschen, die sie abschieben wollen, kein Geld mehr geben, was sie aber benötigen, um zu überleben.
Wir sind Eritreer. Wir sind keine Einwanderer, deren Identität unbekannt ist. Wir sind keine illegalen Flüchtlinge, wir sind legale Asylsuchende. Die Regeln sind in ganz Deutschland die Gleichen, man muss seine Antwort im Asylverfahren nach 6 Monaten bekommen. Warum passiert das nicht in Thüringen? Wir brauchen eine schnelle Antwort.
Um einen sicheren Ort für uns zu finden, haben wir einen langen, lebensbedrohlichen Weg zurück gelegt, der uns durch die Wüste und durch viele gefährliche Orte geführt hat. Viele unserer Brüder und Schwestern, darunter junge Mütter und Kinder, sind dabei gestorben und sterben noch. Und viele von ihnen werden in Libyen von ISIS geköpft. Außerdem sterben viele im Mittelmeer. All das ist die Folge von unserer Suche nach einem sicheren Ort, um dem diktatorischen System in unserem Land zu entfliehen. Warum schaut die Welt dabei einfach nur zu und warum interessiert das niemand und tut niemand etwas für uns?

Eritreische Geflüchtete aus ganz Thüringen

We are asking asylum for political reasons – Why don’t we get our right to stay here?

Demonstration to the Thuringian Landtag
Date: Friday, 2nd October
Meeting Point: Erfurt Central Train Station (Hauptbahnhof)
Time: 11 am

When we were in Eritrea we were physically in prison. Until we get our political rights in Germany, even here we are mentally in prison. That means we don’t get any chance to learn or study. Most of us are staying 24 hours at home, only eating, drinking and sleeping.
In Eritrea, we don’t have economical problems, we have political problems. We need our acceptance fast because we want to go to school and get work. For all this, we have no permission because we have no decision from the Bundesamt. So our main demand is to respond to and accept our application for asylum fast.
We are against the new asylum law, because we are against the Dublin System, which forces us to give our finger prints in the first European country we arrive in. The new law makes it easier to deport us there, because we will get no information about the planed deportation anymore. And also they don’t want to give the people, who they want to deport, the money they need to live.
We are Eritrean. We are not immigrants whose identity is not known. We are not illegal migrants, we are legal asylum seekers. The rules in the whole of Germany are all the same, you have to get your answer from the Bundesamt after 6 months, why is it not happening in Thüringen? We want a faster answer.
On our way to find a safe place for us, we are coming through the dessert and we are passing several dangerous places, which is life threatening for us. Many of our brothers and sisters, young mothers and children are dying there in the past and now. And many of them are beheaded in Libya by Isis. Furthermore many of our people are dying in Mediterranean Sea. All these things are a result of searching a safe place for us to escape from the dictatorship in our country. Why the world looks at us easily and why is nobody caring and doing anything about us?

Eritrean Refugees from all over Thüringen

Schon wieder Mittwoch: Gegen AfD am Landtag


Für den 30. September ruft die AfD erneut zu einem völkisch-nationalistischen Aufmarsch in Erfurt auf. Diesmal wollen sie sich ab 19 Uhr vor dem Landtag versammeln. Ein Bündnis aus Jugendverbänden und -gruppen ruft zu Gegenaktionen ab 17.30 Uhr ebenfalls am Landtag auf. Achtet auf weitere Ankündigungen!

Update:
Die Gegenkundgebung findet ab 17.30 Uhr in der Jürgen-Fuchs-Straße / Tschaikowski-Straße auf der Südseite vom Landtag statt.

Infos (leider nur) bei Facebook.

Schon wieder: Kategorie C in der Kammwegklause

Am heutigen Freitag spielt zwischen 18 Uhr und 1 Uhr die rechte Hooligan Band Kategorie C erneut in der Kammwegklause in Erfurt. Zuletzt spielte die Band dort am 10. April diesen Jahres. Weitere Infos findet ihr in einer Mitteilung der Antifaschistischen Koordination Erfurt.

Update:
Laut Twitter hat die Nazi-Hool-Band ihren Auftritt in Erfurt krankheitsbedingt abgesagt. Der Auftritt soll nachgeholt werden.

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