Gemeinsam gegen Faschismus – Der AfD in Jena entgegentreten!


Diesen Mittwoch will die AfD nicht in Erfurt, dafür aber in Jena aufmarschieren. Von 19 bis 21 Uhr wollen sie in einer Demo durch die Innenstadt ziehen. Als Redner*innen sind neben Höcke Alexander Gauland und Wiebke Muhsal angekündigt. Dagegen wird natürlich fleißig mobilisiert. Alle Infos dazu gibt es bei der JG Stadtmitte.

Wir rufen dazu auf die Aktionen gegen die AfD in Jena zu unterstützen. Dazu treffen wir uns 16.30 Uhr am Hauptbahnhof um gemeinsam mit dem Zug nach Jena zu fahren.

Sagt es weiter und seid dabei!

Jede Abschiebung ist ein Verbrechen

Roma Thüringen hat in einer Pressemitteilung zur Sammelabschiebung vom 16.12.2015 Stellung bezogen:

Seit mehreren Wochen finden in Thüringen Massenabschiebungen von Roma und anderen Geflüchteten aus sog. Sicheren Herkunftsstaaten statt. Dass diese Ländern, insbesondere für Roma und andere Minderheiten, nicht sicher sind, wurde von Roma Organisationen aber auch anderen NGOs mehrfach belegt.

Schon jede Ankündigung einer gewaltsamen Verschleppung in Länder, aus denen Menschen geflohen sind, stellt eine Bedrohung ihrer Existenz dar. Erst recht gilt das für die tatsächliche Durchführung einer solchen gewaltsamen Abschiebung durch die deutsche Polizei. Jede Abschiebung ist ein Verbrechen und ist nicht hinnehmbar. Weiterlesen

Antifaschist am 19.1. vor Gericht

Im vergangenen Jahr riefen wir für das Wochenende vom 30.4. ein Antifa-Action-Weekend aus. Wie so üblich nach antifaschistischen Aktionen wird von staatlicher Seite versucht, die Aktiven einzuschüchtern und ihr politisches Agieren zu kriminalisieren.
Deshalb rufen wir gemeinsam mit der Roten Hilfe OG Erfurt dazu auf, einen Antifaschisten zu unterstützen, der nun vor Gericht steht, weil er am 2. Mai in Erfurt gegen HoGeSa auf der Straße war.

Kommt am Dienstag, den 19.1., zu 9 Uhr zum Amtsgericht Erfurt. Begleitet den Prozess solidarisch: 9:30 Sitzungsbeginn, mit intensiven Einlasskontrollen ist zu rechnen.

Aufruf und weiteres bei der Roten Hilfe OG Erfurt.

AfD in Erfurt: Weniger Teilnehmer*innen und bewaffneter Übergriff auf Antifaschist*innen


Am 13. Januar fand der erste Aufmarsch der Thüringer AfD im neuen Jahr in Erfurt statt. Ab 19 Uhr versammelten sich AfDler, „besorgte Bürger“, Nazis und rechte Hooligans zu einer Kundgebung auf dem Domplatz in Erfurt. Wie bereits bei ihren letzten Aufmärschen im vergangenen Jahr nahm die Anzahl der Teilnehmer*innen weiter ab. Nach Polizeiangaben, die sich mit den Zahlen von durchgezählt decken, versammelten sich diesmal um die 2400 völkische Nationalist*innen.

Inhaltlich gab es von Höcke und Co. nichts sonderlich Neues zu erfahren. Merkel solle zurücktreten, Deutschland weniger Geflüchtete aufnehmen und die Presse weniger lügen. Die „Mutbürger“ wurden aufgefordert von „linken Provokateuren“ Fotos zu machen und den Ordnern zu übergeben. Am Ende sangen alle obligatorisch die Nationalhymne und der Spuk war beendet – zumindest was den Auflauf auf dem Domplatz angeht.

Die Gegenaktionen begannen diesmal bereits eine Nacht zuvor als Unbekannte Straßenbahnhaltestellen in der Innenstadt mit großflächigen Plakaten verschönerten. Zu lesen waren darauf Sprüche wie „Kein Mensch ist illegal“, „Refugees Welcome“ und „Wer kein Selbstbewusstsein hat, braucht ein Nationalbewusstsein“.

Zu der angemeldeten Gegendemo am Abend kamen etwa 500 Menschen. Die Demo lief, abgesehen von ein paar pöbelnden Rassist*innen am Rande, ohne Zwischenfälle bis zum Domplatz. Am Domplatz angekommen standen sich AfD und Gegendemonstrant*innen mit einigem Abstand gegenüber, getrennt von zweireihigen Gittern und einer Reihe Polizeiautos. Vor allem die Gegendemonstrant*innen machten durch Parolen und laute Musik auf sich aufmerksam und versuchten die Reden der AfD zu stören. Nach etwa einer Stunde zogen die Gegendemonstrant*innen in einer Demo wieder Richtung Anger. Die dort geplante Kundgebung musste leider mangels Beteiligung frühzeitig beendet werden.

Auch diesmal waren parallel zur AfD Kundgebung mehrere Nazi- und Hooligangruppen in der Stadt unterwegs und versuchten Gegner*innen aufzuspüren und anzugreifen. Am Hauptbahnhof wurden schließlich aus einer Gruppe von ca. 20 Nazis eine Gruppe von Antifaschist*innen angegriffen. Mehrere Personen wurden dabei verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Nazis trugen bei ihrem Angriff einen Elektroschocker und weitere Waffen bei sich. Die Polizei hat etwas später 11 Nazis am Bahnhof festgesetzt und kontrolliert, kann nach eigener Aussage aber nicht bestätigen, dass diese an dem Übergriff beteiligt waren. Wir solidarisieren uns an dieser Stelle mit allen von rechter Gewalt Betroffenen und wünschen den verletzten Genoss*innen gute Besserung!

Die nächste AfD Demo findet kommenden Mittwoch, am 20. Januar, in Jena statt. Infos zu geplanten Gegenaktionen findet ihr bei der JG Stadtmitte. Der für den 27. Januar geplante AfD-Aufmarsch in Erfurt wurde indes von der AfD abgesagt. Wann und wo sie weitermachen wollen, werdet ihr rechtzeitig hier erfahren.

(Alle Bilder geklaut)

Höcke halts Maul!
Mobi im Vorfeld


Haltestelle am Domplatz


Haltestelle am Anger


Demo gegen die AfD und Rassismus


Schild auf der Demo


Geistige Brandstifter


Volksmob

Mittwoch: Auf die Straße gegen die AfD


Mittwoch will die AfD zum ersten mal in diesem Jahr in Erfurt aufmarschieren. Angekündigt haben sie eine Kundgebung von 19 bis 21 Uhr auf dem Domplatz in Erfurt.

Dagegen ruft das antirassistische und antifaschistische Bündnis „Grenzen abschaffen!“ und ein Jugendverbände- und Bürgerbündis (Facebook) zu Protesten auf. Die Aktionen beginnen um 17.30 Uhr mit dem Auftakt zur Demonstration gegen die AfD. Im Anschluss daran lädt „Grenzen abschaffen!“ unter dem Motto „Wir lassen uns die Stadt nicht nehmen!“ zu einer Kundgebung von 20 bis 22 Uhr auf den Anger (Angerdreieck) ein.

Auch in diesem Jahr werden wir uns den rassistischen, nationalistischen und völkischen Hasstiraden von AfD und co. entschlossen entgegenstellen!

7.Januar/Dessau: Gedenken an Oury Jalloh

Quelle: http://pekari.blogsport.de/

„Auch in diesem Jahr wird es in Dessau am 07. Januar, dem Todestag von Oury Jalloh, eine Demonstration gegen institutionellen Staats-Rassismus und Vertuschung von Verbrechen des Rechtsstaates geben. In Solidarität mit allen Opfern rassistischer Polizeigewalt und für Aufklärung und Entschädigung im Fall Oury Jalloh reihen auch wir uns dieses Jahr in die Gedenkdemo ein.

Kommt mit uns nach Dessau! Mindestens zwei 5-er Tickets können wir für Refugees und andere Leute ohne finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Die Abfahrtzeiten zur gemeinsamen Zuganreise aus Thüringen sind:
Abfahrt Erfurt Hbf/Gleis 8: 11:35 Uhr (ABR74007)
Abfahrt Jena West /Gleis 1: 11:16 Uhr (EB 80890)
Abfahrt Weimar Hbf /Gleis 2: 11:51 Uhr (ABR74007)

Ab 14Uhr geht´s am HBF in Dessau los. Mehr Infos von der Gedenkinitiative zum Fall und den aktuellen Aufruf findet ihr hier.

KEIN VERGEBEN! – KEIN VERGESSEN!
OURY JALLOH – DAS WAR MORD!“

Erfurt: Spontandemo gegen Abschiebung


Am gestrigen Donnerstag fand ab 20:00Uhr in der Innenstadt Erfurts erneut eine Demonstration statt. 30 Menschen äußerten Kritik und ihre Wut anlässlich der Sammelabschiebung am Mittwoch von mehr als 100 Menschen aus ganz Thüringen nach Serbien. Bei der Versammlung, die mitten durch das Weihnachtstreiben zog, wurde die praktische Umsetzung der deutschen Vertreibungspolitik lautstark mittels Flugzetteln und Sprechchören kritisiert.

In der Nacht zum Mittwoch wurden Menschen ohne jegliche Vorankündigung in der Nacht zwischen vier und sechs Uhr von der Polizei abgeholt und weggeschafft. Sie hatten nur wenige Minuten Zeit, sich anzuziehen und ihre Sachen zu packen. Sie wurden zum Flughafen Halle-Leipzig gebracht, um von dort in einem eigens bestellten Flugzeug abgeschoben zu werden.

Es wurden auch mehrere Familien aus Erfurt abgeschoben. Es kam vor Ort zu Protest gegen eine laufende Deportationsmaßnahme. Eine Sitzblockade sollte die Abfahrt eines Polizeifahrzeugs verhindern, in das bereits eine Familie gesteckt wurde. Entgegen ihrer eigenen Presseinformation ging die Polizei teilweise sehr rabiat gegen die Menschen in der Sitzblockade vor. Mehrere Protestierende wurden leicht verletzt.

Die Angst vor weiteren Abschiebungen sorgt in den Erfurter Geflüchteten-Unterkünften nach der erneuten Abschiebeorgie für schlaflose Nächte. Die Menschen, die von diesen Abschiebungen betroffen waren und sind, stammen aus den sog. „sicheren Herkunftsstaaten“. „Deutschland legt einfach fest, welche Länder sichere Herkunftsstaaten sind, und diese Liste kann sich jeder Zeit ändern. Deutsche haben sie sich ausgedacht…. Geflüchtete müssen das ausbaden…“, sagt ein*e Rom*nja.

„Man muss sagen, dass der Gau Thüringen bald romafrei ist“, sagte ein Demonstrationsteilnehmer zynisch in Anspielung auf den Terror des NS-Regimes gegenüber Roma. Durch die versuchte Vernichtung von Sinti*ze und Rom*nja hat Deutschland eine besondere Verantwortung, die es aber nicht wahrnimmt. Im Gegenteil führt Deutschland eine Politik der Ausgrenzung und Vertreibung kontinuierlich fort. „Wir fordern ein uneingeschränktes Bleiberecht unabhängig vom Herkunftsstaat!“, so Lara Müller, eine weitere Demonstrationsteilnehmerin.
Pressemitteilung von frai@systemausfall.org

Erfurt: 120 Geflüchtete aus Somalia für Teilhabe und Bleiberecht

120 Geflüchtete aus Somalia haben heute in Erfurt für ein Bleiberecht demonstriert. In Sprechchören und Redebeiträgen wiesen sie darauf hin, dass Somalia eines der gefährlichsten Länder der Erde ist. Vom dem politisch Verantwortlichen in Land und Bund forderten sie die Möglichkeit, sich in der Gesellschaft frei zu bewegen, statt die Zeit ohne Arbeit und gesellschaftliche Teilhabe in Lagern verbringen zu müssen. Vertreterinnen von GRÜNEN und PDL nahmen die Forderunge vor dem Landtag entgegen. Vor der Ausländerbehöre schloss sich der Weihnachtsmann spontan der Demonstration an und verteilte Geschenke:
Weihnachtsmann verteilt Geschenke für Bleiberecht von Menschen aus Somalia in Erfurt

Erneut Sammel-Abschiebung in Thüringen

Heute, am 16. Dezember, fand erneut eine Sammel-Abschiebung in Thüringen, diesmal nach Serbien, statt. In den frühen Morgenstunden wurden Menschen von der Polizei aus ihren Wohnungen verschleppt, um über den Flughafen Leipzig / Halle nach Serbien deportiert zu werden.

Aktuell (Stand: 13:45) ist noch unklar, ob die Abschiebung schon durchgeführt wurde – denn auch am Flughafen Leipzig/Halle regt sich Widerstand. Update (14:00): Die Abschiebung hat wohl doch <a href="bereits um 12 Uhr stattgefunden – konnte also nicht verhindert werden.

Bereits in Erfurt kam es am frühen Morgen zu Protesten und Blockadeversuchen, die leider erfolglos blieben. Wir dokumentieren an dieser Stelle eine Pressemitteilung dazu:

Protest gegen nächtliche Sammelabschiebung in Erfurt

In der Nacht vom 15.12. zum 16.12. protestierten in Erfurt zwischen 4 Uhr und 5:30 Uhr etwa 20 Menschen in der Magdeburger Allee gegen eine weitere Sammelabschiebung aus Thüringen. Erneut wurden mehrere Familien nach Serbien und Kroatien abgeschoben. Die Protestierenden versuchten durch eine Sitzblockade die Abfahrt eines Polizeifahrzeugs zu verhindern. Darin befand sich eine Familie, die nach Serbien abgeschoben werden sollte.

Der Blockade scheiterte, da sie von den anwesenden Polizist*innen gewaltsam aufgelöst wurde. Somit konnte die Abschiebung nicht verhindert werden, jedoch zeigten die Protestierenden ihre Wut und Kritik an Abschiebungen mittels Sprechchören und Transparenten. Insbesondere forderten sie ein Bleiberecht für geflüchtete Rrom*nja.

Über 90% der Geflüchteten aus den sog. „sicheren Herkunftsstaaten“ in Südosteuropa gehören der Minderheit der Rrom*nja an. Sie werden dort massiv diskriminiert, was jedoch vom deutschen Staat nicht als Fluchtgrund anerkannt wird. Obwohl Rrom*nja in diesen Ländern in ihrer Existenz bedroht sind, wurden sie auch heute wieder von der deutschen Polizei gewaltsam dorthin zurück gebracht.

Die Polizei ging teilweise sehr rabiat gegen die Menschen in der Sitzblockade vor. Mehrere Protestierende wurden leicht verletzt.

Kein Frieden mit der deutschen Asylpolitik – gegen Abschiebungen und für ein Bleiberecht für alle!

Gegen die AfD am 13. Januar in Erfurt

Seit September 2015 hat die Thüringer AfD beinah wöchentlich völkische, rassistische und nationalistische Großdemonstrationen in Erfurt durchgeführt auf denen zu Höchstzeiten über 5000 Nazis und „besorgte Bürger“ aufmarschiert sind. Vor allem nach den Demonstrationen kam es immer wieder zu Angriffen auf Gegendemonstrant_innen, Geflüchtete und Journalist_innen im gesamten Stadtgebiet. Zurzeit legt die AfD eine Pause ein, hat jedoch für das gesamte kommende Jahr weitere Veranstaltungen angemeldet. Beginnen wollen Sie am 13. Januar 2016.

Gemeinsam mit dem Bündnis „Grenzen abschaffen“ rufen wir dazu auf, am 13.01.2016, gegen den AfD-Aufmarsch in Erfurt zu protestieren.

Einen Kurzaufruf für den 13.1. und alle weiteren Infos findet ihr unter grenzenabschaffen.blogsport.de.

Demo in Jena: Grenzen abschaffen & alle bleiben!


Freitag den 11. Dezember findet in Jena eine antirassistische Demo unter dem Motto „Grenzen abschaffen & alle bleiben!“ statt. Den Aufruf und weitere Infos findet ihr unter deutlichwerden.blogsport.de.

Für eine gemeinsame Anreise per Zug aus Erfurt treffen wir uns um 14.30 Uhr am Hauptbahnhof in Erfurt (der Zug fährt 14.49 Uhr ab).

Außerdem findet am Samstag eine Nachttanzdemo gegen einen Naziaufmarsch in Eisenberg und am Sonntag eine Antifademo in Heiligenstadt statt.

Wir sehen und auf der Straße!

Kleine laute Demo gegen Sammelabschiebungen in Erfurt

„Müsst Ihr sowas auf dem Weihnachtsmarkt machen?“ fragte einer, der mitbekam, dass heute 67 Menschen in Erfurt laut und spontan gegen die gerade erfolgte Sammelabschiebung nach Mazedonien demonstriert haben. Tja, was soll man sagen? Ausgerechnet zu Weihnachten, wo es ja um Liebe gehen soll, darum, dass man den Nächsten lieben soll wie sich selbst. Aber anscheinend nur, wenn der Nächste nicht von Woandersher kommt. Denn zu viele Nächste von Woanders will man in Thüringen nicht haben, auch wenn der zuständige Minister ein GRÜNER und der Ministerpräsident ein nach eigenem Selbstverständnis linker Christ ist. Deswegen schiebt man ab, auch wenn man eigentlich weiß, dass man Leute in Armut und Elend schickt.
Der Flüchtlingsrat Thüringen weist in diesem Zusammenhang auf den Koalitionsvertrag hin, in dem es heißt:

„Allen, egal ob sie als Asylsuchende, Bürgerkriegsflüchtlinge oder aus anderen Gründen nach Thüringen geflüchtet sind, soll mit Respekt und Würde begegnet werden. Dieser Anspruch soll sich im konkreten Verwaltungshandeln widerspiegeln. Unabhängig von der Chance auf die Anerkennung in einem Asylverfahren sollen alle eine unvoreingenommene, würdige und faire Behandlung erfahren.“

Fairnes, Respekt und Würde heißt im rot-rot-grün regierten Thüringen, dass die Polizei im Morgengrauen unangekündigt anrückt und Dich in eine ungewisse Zukunft mitnimmt.

Ergänzung vom 4.12.2015: Die Gruppe frai spricht von 40 Teilnehmer_innen. Wir haben 67 gezählt:

Erfurt: Spontandemonstration durch die Innenstadt als Reaktion auf erneute nächtliche Abschiebungen
PM der Gruppe frai vom 3.12.2015

Heute fand um 19:30Uhr in der Innenstadt Erfurts erneut eine Demonstration statt. 40 Menschen äußerten Kritik und ihre Wut anlässlich der Abschiebung von 63 Asylsuchenden am gestrigen Mittwochmorgen aus ganz Thüringen nach Mazedonien. Bei der Versammlung, die während des Weihnachtsgeschäfts erhebliche Irritationen, aber vereinzelt auch Sympathiebekundungen erfuhr, wurde die praktische Umsetzung der deutschen Vertreibungspolitik mittels Flugzetteln und Sprechchören kritisiert.

Auch in dieser Woche wurden Menschen ohne jegliche Vorankündigung in der Nacht zwischen vier und sechs Uhr von der Polizei abgeholt und weggeschafft. Sie hatten nur wenig Minuten Zeit, sich anzuziehen und ihre Sachen zu packen. Teilweise wurden die Asylsuchenden noch in Polizeigebäuden konzentriert, um dann gesammelt über den Flughafen Halle-Leipzig abgeschoben zu werden.

Die Angst vor weiteren Abschiebungen sorgt in den Erfurter Geflüchteten-Unterkünften weiterhin für schlaflose Nächte. Die Menschen, die von diesen Abschiebungen betroffen waren und sind, stammen aus den sog. „sicheren Herkunftsstaaten“. „Deutschland legt einfach fest, welche Länder sichere Herkunftsstaaten sind, und diese Liste kann sich jeder Zeit ändern. Deutsche haben sie sich ausgedacht…. Geflüchtete müssen das ausbaden…“, sagt ein*e Rom*nja.

Gerade in den Balkanstaaten trägt die deutsche Regierung Verantwortung an den dortigen z.T. kriegerischen Konflikten. Durch seine Kriegsbeteiligung hat Deutschland an dem Zerfall Jugoslawiens mitgewirkt. Bis dahin konnten Rom*nja und andere ethnische Minderheiten gesellschaftlich teilhaben. Seit dem Zerfall von Jugoslawien sind sie starker rassistischer Diskriminierung ausgesetzt, die ihre Existenz bedroht.
Durch die versuchte Vernichtung von Sinti*ze und Rom*nja hat Deutschland eine besondere Verantwortung, die es aber nicht wahrnimmt. Im Gegenteil führt Deutschland eine Politik der Ausgrenzung und Vertreibung kontinuierlich fort. „Wir fordern ein uneingeschränktes Bleiberecht unabhängig vom Herkunftsstaat!“, so Lara Müller, eine Demonstrationsteilnehmerin.

Flyer welcher während der Sponti verteilt wurde:

Jede Abschiebung ist eine zu viel!

Gestern Morgen, am 02. Dezember, wurden 63 Menschen aus Thüringen über den Flughafen Leipzig / Halle nach Mazedonien abgeschoben. Es war die bislang größte Sammelabschiebung in Thüringen. Deshalb demonstrieren wir heute hier. Weil wir so etwas nicht unbemerkt geschehen lassen wollen. Weil wir nicht stumm zuschauen wollen. Weil wir unsere Wut über diese unmenschliche und rassistische Abschiebepraxis auf die Straße tragen wollen.

Seitdem die neue Asylrechtsverschärfung in Kraft getreten ist, lassen sich die Säulen deutscher Asylpolitik – Abschreckung, Abschottung, Ausgrenzung und Abschiebung – noch viel einfacher durchsetzen. So werden Abschiebungen nicht mehr angekündigt – das heißt, Familien und Einzelpersonen mit abgelehnten Asylantrag müssen in ständiger Angst leben, plötzlich und ohne Vorankündigung von der Polizei abgeholt und zwangsdeportiert zu werden. Dies geschieht in den letzten Wochen systematisch und regelmäßig. Menschen werden mitten aus ihrem Leben gerissen, verlieren Freundinnen und Freunde und das bisschen Sicherheit, was sie in Deutschland mehr haben als in ihren Heimatländern. Menschen werden dorthin abgeschoben, woher sie geflohen sind. Sie werden dorthin verschleppt, wo Krieg, rassistische Diskriminierung, Armut, religiöse Verfolgung, Hunger und mehr schlimme Dinge auf sie warten. Dem Flughafen Leipzig/Halle kommt dabei als ‚Drehkreuz der ostdeutschen Abschiebemaschinerie‘ eine besondere Rolle zu. In den letzten Wochen wurden Menschen nach Serbien, Albanien, Kosovo und Mazedonien von dort abgeschoben.

Unser Ziel bleibt: Abschiebungen stoppen. Geht in die Lager für Geflüchtete, knüpft Kontakte, informiert euch, wo Lager sind, vernetzt euch und unterstützt die Menschen, die von Abschiebung bedroht sind!

Abschiebestopp für Alle – unabhängig vom Herkunftsland!
Informiert euch:
The Voice Refugee Forum: http://thevoiceforum.org/
Alle bleiben: http://www.alle-bleiben.info/
Break Deportation: http://breakdeportation.blogsport.de/
Broschüre ‚Gemeinsam mehr erreichen — Abschiebungen verhindern!‘:
http://www.inventati.org/blgoe/index.php/publikationen/antira-broschuere

Erneut Sammelabschiebung in Thüringen

Unbemerkt weil nicht angekündigt wurden heute 63 Menschen aus Thüringen nach Mazedonien abgeschoben. Auch hierbei gab es Verletzte: Laut <a href="http://www.tlz.de/web/zgt/politik/detail/-/specific/Abschiebungsaktion-63-Asylbewerber-muessen-Thueringen-verlassen-1490908515"TLZ wollte sich ein 47jähriger im Raum Gotha der Abschiebung widersetzen und wurde verletzt. Er wurde trotzdem abgeschoben.

Erfurt: SEK verhindert mit Schusswaffe Selbstmord wegen Zwangsräumung

Kapitalismus tötet. Wir behaupten das immer wieder. Manchmal wird die abstrakte Parole konkret. 2013 war es Rosemarie Fliess, die auf der Straße starb, nachdem sie aus ihrer Wohnung geworfen wurde. Gestern war es ein 48jähriger aus Erfurt. Zeitungsberichten zufolge hatte der Mann bei der Androhung der Räumung aus seiner Wohnung mit Selbstmord gedroht. Aber Selbstmord ist nicht erlaubt, genau so wenig, wie in seiner Wohnung zu bleiben, wenn man die Miete nicht bezahlt hat. Jetzt ist der Mann tot, erschossen von einem Polizisten. Ein Beamter des Sondereinsatzkommandos, dass die Aufgabe hatte, ihn daran zu hindern, weiter in seiner Wohnung zu wohnen oder sich selbst umzubringen, ist an der Hand verletzt.
Schon im Februar wurde in Erfurt das SEK losgeschickt, weil ein Mieter im Falle der Räumung mit Selbstmord gedroht hatte. Das SEK verfügt über Schutzweste, Vermummung, Handgranaten, Helm, Pistolen und Maschinenpistolen. Die psychologischen Kompetenzen des Kommandos sind überschaubar. Das polizeinahe Portal http://sek-einsatz.de wünscht dem verletzten Beamten eine schnelle und völlständige Genesung. Klar, mit genügend Corpsgeist ist ein toter Abweichler viel weniger bedeutsam als ein Polizist mit einer verletzten Hand.

Samstag: Antifa-Demo in Gera

Am Samstag, 05.12, findet eine Antifa-Demo in Gera statt. Anlass ist eine weitere Demonstration von Thügida am gleichen Tag um 15 Uhr. Seit Monaten häufen sich in Gera und ganz Thüringen rassistische Demonstrationen, Übergriffe von Neonazis und Pöbeleien von “besorgten” Bürger*innen im Alltag.
Nun wurde eine antifaschistische Gegen-Demo organisiert, die sich neben den bürgerlichen Gegenprotesten auch Raum nehmen will, progressive Positionen auf die Straße zu tragen und u.a. dazu aufruft, den antifaschistischen Selbstschutz zu organisieren. Den ganzen Aufruf findet ihr hier.

Lasst uns die Genoss*innen unterstützen – auf nach Gera!

Datum: Samstag, 05.12.15
Treffpunkt: 14 Uhr, Hauptbahnhof Gera
Website und Aufruf: http://gerainfo.noblogs.org/

Zugverbindung aus Erfurt:
Abfahrt Erfurt Hbf: 12:49 (Gleis 3a)
Ankunft Gera: 13:56 (Gleich 1)

Morgen: Proteste gegen Naziaufmarsch in Gotha

Morgen, am 28.11.15 wollen Nazis um das Bündnis Zukunft Landkreis Gotha, die Rechte und vom III.Weg, zum zweiten Mal in diesem Jahr, durch Gotha marschieren. Gothaer Antifaschist*innen rufen zu dezentralen Aktionen gegen den Naziaufmarsch auf. Unter http://welcometogotha.blogsport.de/ findet ihr alle aktuellen Infos zu Gegenprotesten wie Uhrzeiten, Infrastruktur, Karte und Telefonnummern.
Aus Erfurt wird es eine gemeinsame Anreise geben. Dazu treffen wir uns 11:30 auf dem Bahnhofsvorplatz (Abfahrt: 12:00/Gleis 3a) um geschlossen nach Gotha zu fahren. Am Bahnhof Gotha wird es eine angemeldete Kundgebung geben wo ihr ebenfalls alle relevanten Infos bekommt und euch über die aktuelle Lage in informieren könnt. Also keine Ausreden mehr und morgen zusammen auf nach Gotha um die lokalen Antifaschist*innen und die Geflüchteten zu unterstützen und den Naziaufmarsch sabotieren!

Sponti gegen Sammelabschiebung in Erfurt

Der Weihnachtsbaum wurde nicht gefällt und auch das Windspiel nicht besetzt: 37 Leute haben heute in Erfurt gegen eine Sammelabschiebung, die gestern stattgefunden hat, demonstriert:

Spontandemo wegen Abschiebungen in Erfurt
In Erfurt wurde heute spontan gegen eine Sammelabschiebung demonstriert. Obwohl die rot-rot-grüne Landesregierung eine sorgfältige Einzelfallprüfung versprochen hatte und verbal immer mal wieder blicken lässt, dass ihr die schwierige Lage der Roma im Westbalkan durchaus bekannt ist, wurden gestern mehrere Einzelpersonen und Familien, darunter auch Roma, abgeschoben. Es ist abzusehen, dass das nur der Anfang ist. [weiter auf http://linksunten.indymedia.org]

Bericht zur Demo „Volkstrauertag abschaffen!“

Am 15.11.2015 fand – wie schon seit vielen Jahren – die Demo „Volkstrauertag abschaffen!“ organisiert vom Antifaschistischen Bündnis Gotha in Friedrichroda statt. Diese Demo richtet sich nicht nur gegen das Heldengedenken der Nazis an diesem Tag, sondern kritisiert deutsche Gedenkkultur grundsätzlich.
Wir dokumentieren den Bericht der Antifaschistischen Gruppen Südthüringen:

Am Sonntag, dem 15. November 2015, demonstrierten in Friedrichroda ca. 70 Menschen für die Abschaffung des Volkstrauertags und gegen das sogenannte Heldengedenken, welches die Thüringer Nazis seit Jahren dort zelebrieren. Zum vierten Mal in Folge organisierte das Antifa-Bündnis Gotha am Volkstrauertag Proteste gegen das „Heldengedenken“ und den Fackelmarsch der Nazis und mehrere Dutzend Antifas folgten dem Aufruf zur Demonstration durch ein verregnetes und menschenleeres Friedrichroda, um der Kritik der deutschen Gedenkpolitik Nachdruck zu verleihen und sich solidarisch mit den Flüchtlingen in der Kleinstadt zu erklären.
Weiterlesen bei Antifaschistische Gruppen Südthüringen.

Auch möchten wir auf einen Bericht der Filmpirat*innen verweisen.

Thügida zurück in Suhl


„Kategorie C“ spielen mal wieder in Thüringen. Am 21.11. sind sie bei Südthüringer Neinazi Tommy Frenck in Kloster Veßra zu Gast. Eine angemeldete Kundgebung bietet den Rahmen für die Nazis, sich im beheizten Zelt mit Propaganda und Alkohol zuzuknallen.

Am Montag geht es dann weiter. Sügida ist zurück. Für 18:30 mobilisiert Thügida zum Platz der deutschen Einheit. Wir erinnern uns an einen der letzten Auftritte von Axel Schlimper in Suhl am 17. August, als er den Geflüchteten in englischer Sprache mitteilte „De hohl kantri is insolvend.“ Ob es beim Aufmarsch am kommenden Montag wieder solche Highlights zu hören gibt, wissen wir nicht und rufen euch trotzdem dazu auf: Fahrt nach Suhl, unterstüzt die antifaschistischen Strukturen vor Ort!

Aktuelle Infos findet ihr auf der Portalseite der „Antifaschistischen Gruppen Südthüringen“.

Ein erster Anlaufpunkt kann die angemeldete Kundgebung von „No Thügida“ (Achtung Facebook!) „um 17 Uhr am Bahnhof Suhl sein.

PS: Am darauffolgenden Montag nochmal.

Und jetzt kommt Weihnachten: Letzte AfD-Demo und Gegenproteste in Erfurt

Start der Gegendemo
(Quelle: MDR/Sascha Richter)

Am Mittwoch, 18.11, demonstrierten etwa 500 Menschen gegen die AfD in Erfurt. Die Demonstration des „Grenzen abschaffen“-Bündnisses und diesem der Jugendverbände (Achtung FB) begann um 17:30 mit einer Kundgebung vor dem Bürgeramt in der Bürgermeister-Wagner-Straße, in dem sich auch die Ausländerbehörde befindet. Ein Redebeitrag von Roma Thüringen und ein weiterer kritisierten u.a. die restriktive deutsche Asylpolitik und den deutschen rassistischen Alltag. Daraufhin ertönte ein Appell, sich aktiv gegen Abschiebungen einzusetzen. Weiterlesen

Mittwochs auf die Straße – für ein bedingungsloses Bleiberecht und gegen die AfD

Die AfD ruft für diesen Mittwoch ein letztes Mal in diesem Jahr zu einer Demonstration durch Erfurt auf. Ihr Ziel ist der Landtag, um dort ihre rassistische Hetze kundzutun. Diesmal werden sie als Demonstration geschlossen zum Landtag laufen.
Auch den vorerst letzten Aufmarsch der AfD und Co. wollen wir nicht unkommentiert lassen. Wir rufen gemeinsam mit dem Jugendverbansbündnis zu einer antifaschistischen Demonstration auf, um uns diesem rassistischen, nationalistischen und völkischen Aufmarsch entgegenzustellen.
Startpunkt der Demonstration ist vor dem Bürgeramt (Bürgermeister-Wagner-Straße), in dem sich auch die Ausländerbehörde befindet und Abschiebungen anordnet. Mit der erneuten Asylrechtsverschärfung müssen Abschiebungen nicht mehr angekündigt werden und Menschen werden über Nacht still und heimlich verschleppt. Die Thüringer Landesregierung hat unterdessen angekündigt, dass sie dieses Jahr keinen Winterabschiebestopp erlassen wird.
Wir fordern ein bedingungsloses Bleiberecht für Alle! Gegen Abschiebungen und Asylrechtsverschärfungen!

Wichtig: Achtet vor, während und nach den Aktionen auf euch und andere. Seid in möglichst großen Gruppen unterwegs. Organisiert euch in Bezugsgruppen und nehmt an den Deli-Treffen teil.

Kommt am Mittwoch, den 18. November, um 17:30 vor das Bürgeramt in der Bürgermeister-Wagner-Straße in Erfurt! Gegen den Rassismus von Mob und Elite!
AfD und Nazis stoppen!

Grenzen Abschaffen!
Gegen deutsche Zustände und Festung Europa!

Infos unter grenzenabschaffen.blogsport.de.

Bündnis „Grenzen abschaffen!“


Gemeinsam mit Freundinnen und Freunden haben wir das Bündnis „Grenzen abschaffen!“ gegründet. Gemeinsam wollen wir uns den immer wieder in Erfurt stattfindenden Aufmärschen von AfD und Rassist*innen auf der einen Seite und institutionellem Rassismus wie Abschiebungen und Asylrechtsverschärfungen auf der anderen Seite entschlossen entegen stellen. Einen Aufruf, Infos zu konkreten Aktionen und vieles mehr findet ihr unter grenzenabschaffen.blogsport.de. Außerdem organisiert das Bündnis unregelmäßig ein offenes Antifa Cafe.

Bündnis „Grenzen abschaffen!“


Gemeinsam mit Freundinnen und Freunden haben wir das Bündnis „Grenzen abschaffen!“ gegründet. Gemeinsam wollen wir uns den immer wieder in Erfurt stattfindenden Aufmärschen von AfD und Rassist*innen auf der einen Seite und institutionellem Rassismus wie Abschiebungen und Asylrechtsverschärfungen auf der anderen Seite entschlossen entegen stellen. Einen Aufruf, Infos zu konkreten Aktionen und vieles mehr findet ihr unter grenzenabschaffen.blogsport.de. Außerdem organisiert das Bündnis ein unregelmäßig ein offenes Antifa Cafe.

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