„Antifa und politischer Islam“ im veto
Morgen, am 27.2., wird im veto eine Veranstaltung zum Thema „Antifa und politischer Islam“ im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Gruppe Dissens stattfinden, auf die wir auch schon im Newsletter hingewiesen haben. Vor allem in Bezug auf die morgige Veranstaltung möchten wir daher auf die Stellungnahme vom veto-Plenum hinweisen:
Beim letzten Plenum wurde der Veranstaltungstext von vielen Genoss*innen kritisiert. Aus verschiedenen Gründen haben wir uns trotzdem dazu entschieden, die Veranstaltung im veto stattfinden zu lassen. Dennoch möchten wir hier die Kritik unserer Genoss*innen aus dem Plenum kurz ausführen.
Der Ankündigungstext ist rassistisch. Es wird eine homogene Gruppe aufgemacht, der Eigenschaften und Verhaltensweisen unterstellt werden und in der jegliche Differenzen innerhalb des Islams – und vor allem zwischen Muslim*innen – beiseite gewischt werden – z.B. wenn über die „Unwahrheit, dass Islam und Islamismus strikt zu trennen wären“ geschrieben wird oder aber über „die zunehmende islamische Expansion“. Abgesehen davon, dass in AfD-Manier eine vermeintliche Ausbreitung des Islams imaginiert wird, werden dabei auch Konflikte zwischen unterschiedlichen Strömungen des Islams oder Konflikte zwischen Staaten, in welchen der Islam die vorherrschende Religion ist, ignoriert. Was zu beweisen wäre, nämlich, was das Gemeinsame trotz der Differenzen der verschiedenen Glaubensrichtungen innerhalb des Islams ausmacht und welche Differenzen und Zusammenhänge es zwischen Islam und politischen Islam gibt, bleibt schlicht eine Behauptung.
In der Veranstaltungsankündigung wird „der Islam“ der eigenen homogenen Gruppe, der „deutschen Gesellschaft“, gegenübergestellt. Diese sei seit dem „Aufstand der Anständigen ab dem Jahr 2000“ antifaschistisch geprägt. In Deutschland werde jeder „offene Nazismus gesellschaftlich zurecht geächtet“. Wie verhält sich die Existenz des NSU-Komplexes dazu oder die Angriffe auf Geflüchteten-Unterkünfte in den letzten Jahren? Auch die vielfach in Erscheinung getretenen rechten Zellen in Bundeswehr und Polizei lassen anderes vermuten. Weiterhin stehen die zunehmenden Wahlerfolge der AfD dazu ebenso im Widerspruch wie die Ergebnisse der Mitte-Studie über politische Einstellungen. Warum sollten Menschen muslimischen Glaubens in dieser Konstruktion nicht „deutsch“ sein können? Diese Konstruktion schlägt direkt in die Kerbe von rassistischer Aberkennung der Identität von muslimischen Menschen und markiert sie als „anders“ und/oder „fremd“.
Der Feind steht also angeblich außen. Der politische Islam sei „die größte Bedrohung für Juden, aber auch für den gesellschaftlichen Fortschritt insgesamt“. Die „islamische Expansion“ schreite nicht zuletzt aufgrund einiger „Kollaborateure“ wie Ramelow voran. Hier werden Sprachbilder bedient, die an die Volksverräter-Plärrer*innen und Abendland-Verteidiger*innen von Pegida und co. erinnern. Das gilt ebenso dort, wo Antifas vorgeworfen wird, die „Reflexion und Aktualisierung der Feindanalyse“ sei ausgeblieben. Naivität, Gutmenschentum und Blindheit gegenüber dem Feind als Vorwurf – das kennen wir auch von Rechts. Ebenso wird ein Bild von Gesellschaft bedient, welches die inneren Widersprüche der kapitalistisch-bürgerlichen Gesellschaft ausblendet. Dabei wird eine wesentliche Erkenntnis der Kritischen Theorie, nämlich dass die größte Gefahr für den gesellschaftlichen Fortschritt nicht zuletzt aus den inneren Widersprüchen dieses Fortschritt selbst zu erklären sei, ignoriert bzw. zugunsten eines einfachen Freund-Feind-Schemas fallen gelassen. Eine solche Analyse über die verschiedenen modernen Ausprägungen des Islams als Religion und als politische Bewegung sowie ihre jeweiligen Zusammenhänge mit eliminatorischen Antisemitismus ist nicht zu erwarten. Es entsteht beim Lesen des Ankündigungstextes vielmehr der Eindruck, Antisemitismus gehöre halt zu ‚deren Kultur‘ und sei nicht weiter erklärungsbedürftig (anders als beim Ankündigungstext der Gruppe Club Communism in der gleichen Reihe), geschweige denn, dass sich mit dem eigenen Antisemitismus, mit dem Antisemitismus der deutschen Mehrheitsgesellschaft auseinandergesetzt werden muss.
Für den Dienstag, den 26. Februar, rufen der Migranten Omid Verein (MOVE e.V.), der Flüchtlingsrat Thüringen e.V., das Sprachcafé Erfurt und die Refugee Law Clinic Jena e.V. zu einer Demonstration vor der Ausländerbehörde Erfurt auf.
Demonstration #FreeTheShips

Vom Stadtschloss gibt es ein Statement zu den anstehenden Räumungen der
Am vergangenen Wochenende waren auch mehrere Bezugsgruppen aus Thüringen bei der bisher größten Massenaktion zivilen Ungehorsams von Ende Gelände dabei: 6,500 Menschen waren im rheinischen Braunkohlerevier unterwegs und blockierten Braunkohle-Infrastruktur. Mehrere Tausend besetzten dabei die Kohle-Bahn Hambach, welche die RWE-Kraftwerke in Niederaußem, Frimmersdorf und Neurath mit Braunkohle aus dem Tagebau Hambach versorgt. Wie immer war die Stimmung – trotz massiver Polizeirepression – hervorragend und auch viele, in der Bewegung neue Menschen hatten sich mit Ende Gelände bei teilweise winterlichen Temperaturen und Herbstwetter auf den Weg gemacht. Besonders faszinierend war auch das selbstorganisierte Camp für über 4,000 Menschen, welches innerhalb von kürzester Zeit aufgebaut wurde und während der Aktionstage permanente Anlauf- und Verweilstelle für alle Aktivistis war.
Am 5. Januar 2016 haben Aktivist*innen in Halle das leerstehende Haus in der Hafenstraße 7 besetzt. Seitdem findet in der „Hasi“ linke und alternative Gegenkultur statt — Konzerte, Lesungen, Treffen, Politik, Kunst, Musik, Sport und vieles mehr. Die Hasi ist ein offener Raum für Austausch und Vernetzung. Ein Ort, an dem eine solidarische Alternative gelebt und entwickelt werden soll. Trotzdem will die Hausbesitzerin — die städtischen Wohnungsgesellschaft HWG — das Gelände lieber kommerziell verwerten, statt es weiter den Nutzer_innen zu überlassen.
Oft wirkt Erfurt sehr grau: Nazis auf der Straße und im Parlament, Vertreibungspolitik in der Innenstadt, Racial Profiling am Haupbahnhof und so weiter. Aber auch wenn das oft nicht sehr sichtbar ist, gibt es Gruppen und Menschen, die dagegen die Idee einer solidarischen Gesellschaft setzen. Unter dem Motto „Erfurt leuchtet“ sollen diese Ansätze mehr Sichtbarkeit bekommen. Dazu findet am 8.11, 17 Uhr auf dem Willi-Brandt-Platz eine Demonstration statt. Mehr dazu in der 
Wie die 



Das lokale Radio FREI hat im Nachgang der
Goldener Herbst, die optimale Zeit zum demonstrieren — es ist nicht mehr so heiß wie ihm Hochsommer, die Sonne steht niedrig, das praktische Demo-Outfit passt zu den Außentemperaturen. Die kommenden drei Wochenenden bieten gleich drei ganz unterschiedliche Gelegenheiten, Protest und Widerstand auf die Straße zu tragen: